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Wo die Nelkenbaeume bluehen

Wo die Nelkenbaeume bluehen

Titel: Wo die Nelkenbaeume bluehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danielle Stevens
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sie hatte das Gefühl, es keine Sekunde länger aushalten zu können.
    „Stephen, bitte …!“, stieß sie keuchend hervor, und es war ihr völlig gleichgültig, dass sie ihn förmlich anflehte, ihr das zu geben, wonach sie sich so sehr sehnte.
    Und er erfüllte ihren Wunsch. Vollkommenes Glücksgefühl durchströmte sie, als er sie hochhob und auf den Rand des Küchentischs setzte, um dann endlich zu ihr zu kommen. Es war, als würden zwei Dinge, die schon immer zueinandergehört haben, endlich vereint. Und in dem Moment, da sie gemeinsam den Gipfel der Lust erreichten, erkannte Lena, dass sie weit mehr empfand als reines Begehren.
    Oh Gott, dachte sie, als sie sich selbst endlich die Wahrheit gestand. Ich liebe ihn …

18. KAPITEL
    Im Nachhinein konnte Lena nicht sagen, wie lange sie noch in dieser Position verharrt waren. Schwer atmend. Sich wie zwei Ertrinkende umklammernd.
    Es war Stephen, der sich zuerst regte. Sanft machte er sich von ihr los und sammelte schweigend seine Kleidungsstücke vom Boden auf. Dann begann er, ohne einmal ihren Blick gesucht zu haben, sich wieder anzuziehen.
    Entsetzt über sich selbst schloss Lena die Augen. Es war nicht so, als würde sie etwas bereuen. Es war wunderschön gewesen mit ihm. Doch genau das war ja das Problem. Sie hatte es genossen und die ganze Zeit über nicht ein einziges Mal an Andy gedacht.
    Was hatte sie bloß getan? Was war in sie gefahren, das Andenken des Mannes, den sie liebte, so zu beschmutzen?
    Aber wen liebst du denn nun eigentlich? fragte eine leise, aber bohrende Stimme in ihrem Kopf. Wem gehört dein Herz? Andy – oder Stephen?
    Sie unterdrückte mit Mühe ein Schluchzen. Doch der seelische Aufruhr stand ihr wohl dennoch ins Gesicht geschrieben, denn als sie die Augen wieder öffnete, stand Stephen direkt vor ihr und musterte sie besorgt.
    „Lena, ich …“
    „Es war ein Fehler“, fiel sie ihm ins Wort. Ihre Stimme klang fremd. Gar nicht nach ihr. „Wir hätten das nicht tun sollen. Ich hätte das nicht tun sollen.“ Sie schüttelte den Kopf. „Es tut mir leid, Stephen, aber ich muss jetzt allein sein.“
    Er nickte bloß und hob eine Hand, um tröstend ihre Schulter zu berühren. Doch sie zuckte vor ihm weg. Mit einem Mal fühlte sie sich schrecklich entblößt. Sie hob ihre Bluse vom Boden auf und bedeckte sich. „Geh, Stephen. Bitte!“
    Er erkannte die Dringlichkeit, die in ihrer Stimme lag. Ohne ein weiteres Wort, ohne den Versuch, etwas zu erklären oder zu entschuldigen, drehte er sich um und ging.
    Als sie hörte, wie die Hintertür hinter ihm ins Schloss fiel, barg sie das Gesicht in den Händen. Der Gedanke, wie sehr sie Andy verraten hatte, traf sie wie ein Fausthieb. Nicht genug, dass sie mit einem anderen Mann geschlafen hatte. Nein, sie hatte auch noch Gefühle für diesen anderen entwickelt.
    Sie musste lange so dagestanden haben, ohne auch nur zu merken, wie die Zeit verging. Als sie hörte, wie ein Wagen die Auffahrt hinauffuhr, zuckte sie zusammen. Autotüren knallten, und kurz darauf erklangen die Stimmen von Aaliyah, Fadhil und Hashim, die sich näherten.
    Hastig sammelte Lena ihre Kleidung vom Boden auf und eilte die Treppe hinauf nach oben, wo sich ihre Räume befanden. Sie schaffte es gerade noch, ehe sich die Vordertür öffnete und die Familie das Haus betrat. Leise, um keine Aufmerksamkeit zu erregen, schloss sie die Zimmertür hinter sich.
    Dann ließ sie sich auf ihr Bett fallen, vergrub das Gesicht in den Händen und weinte bitterlich.
    Auf dem Weg nach Hause versuchte Stephen seine Gedanken zu sortieren, doch das erwies sich als äußerst schwierig. Er war sich immer noch nicht ganz sicher, ob er das, was zwischen Lena und ihm vorgefallen war, nicht nur geträumt hatte. Es erschien ihm so unwirklich. Dabei war es nicht so, als hätte er in Gedanken nicht schon öfter mit Lena …
    Hör auf! wies er sich zurecht und fuhr sich mit der rechten Hand durchs Haar, während er mit der linken weiterhin das Lenkrad umfasste. Lena hatte recht, es war ein Fehler gewesen, miteinander zu schlafen. Weil es alles so viel komplizierter machte. Und weil Lena offenbar bereits bereute, was geschehen war. Stephen für seinen Teil konnte sich nicht dazu bringen, etwas zu bereuen. Zumindest nicht so, dass er es sich selbst abkaufte.
    Fluchend ließ er die flache Hand aufs Lenkrad niedersausen. Doch auch wenn es guttat, seiner inneren Anspannung ein bisschen Luft machen zu können – wirklich weiter half es ihm auch nicht.
    Er

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