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Wo die Nelkenbaeume bluehen

Wo die Nelkenbaeume bluehen

Titel: Wo die Nelkenbaeume bluehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danielle Stevens
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ältere Frau Stephen anscheinend mit vollkommen anderen Augen. Dabei spielte sicher auch eine Rolle, dass die Gefahr, dass er sich der Farm bemächtigen und sie alle von seinem Grund und Boden vertreiben konnte, erst einmal gebannt zu sein schien.
    „Aaliyah?“
    „Nun, es könnte sein, dass ich Mr Alistair angerufen habe“, bestätigte sie Lenas schlimmste Befürchtungen. „Aber ich kann nicht mit Sicherheit sagen, ob er etwas unternommen hat.“
    Er hatte. Lena war fest davon überzeugt. Was bedeutete, dass sie ihm nun etwas schuldig war. Verdammt!
    Aber warum sollte er ihr helfen? Es konnte ihm doch nur recht sein, wenn sie die Farm endgültig in den Ruin wirtschaftete. Dann wäre sie früher oder später gezwungen, wieder zu verkaufen. Eher früher als später …
    Vermutlich wollte Stephen nur verhindern, dass sie den Boden der Farm mit schädlichem Dünger verseuchte. Schließlich wollte er auf dem Grundstück ein Hotel bauen.
    Im Grunde konnte es Lena aber völlig gleichgültig sein, warum er seinen Einfluss bei dem Düngerhändler geltend gemacht hatte. Für sie bedeutete es eine große Sorge weniger.
    Und es gab noch einen weiteren Grund zur Freude: Herr Behrent vom Gewürzregal in Berlin hatte sich wieder gemeldet und eine erste Bestellung aufgegeben. Zwar handelte es sich um vergleichsweise geringe Mengen, doch er war bereit, einen guten Preis zu zahlen und überdies in Vorkasse zu treten. Der Tag schien sich äußerst positiv zu entwickeln – zumindest bis zu dem Moment, in dem Fadhil mit der nächsten Hiobsbotschaft zu ihr kam.
    „Wir haben ein Problem“, sagte er, und die Art und Weise, wie er die Hände in den Hosentaschen vergrub, verhieß in Verbindung mit seinem ernsten Gesichtsausdruck nichts Gutes.
    Lena unterdrückte ein Seufzen. „Was ist passiert?“
    Er nahm sie mit sich hinaus auf die Plantage und zeigte es ihr. Es war noch schlimmer, als sie befürchtet hatte.
    „Um Himmels willen!“, stieß sie entsetzt hervor und schlug sich eine Hand vor den Mund. „Wie konnte das geschehen?“
    Es war ein schrecklicher Anblick, der sich ihr darbot. Schrecklich und irgendwie unwirklich.
    Vor ein paar Tagen war sie noch in diesem Bereich der Plantage, wo hauptsächlich Gewürznelkenbäume standen, gewesen. Da hatte alles noch ganz normal ausgesehen. Aber jetzt …
    Das dichte Grün des Unterholzes – all die Farne und Sträucher, die Orchideen und Moose – waren verschwunden, und der Boden war übersät mit fauligem braunen Laub und den Überresten abgestorbener Pflanzen. Wie es schien, hatte etwas zuerst die kleineren Gewächse abgetötet. Doch auch die Gewürznelkenbäume hatten Schaden davongetragen. Einige hatten ihr Laub fast völlig abgeworfen, und selbst jene, die noch Blätter trugen, wirkten angegriffen und kränklich.
    Fadhil schüttelte den Kopf. „Ich habe so etwas noch nie zuvor gesehen“, sagte er und runzelte die Stirn. „Es scheint beinahe so, als seien sie vergiftet worden.“
    „Durch den Dünger, den ich bestellt hatte?“
    „Nein. Der ist wie abgesprochen wieder abgeholt worden.“ Er rieb seinen Nasenrücken zwischen Daumen und Zeigefinger. „Das kann es nicht gewesen sein. Es ginge auch nicht so schnell …“
    „Aber was war es dann?“ Fragend schaute Lena ihn an, doch er konnte ihr auch keine Antworten geben. Sie atmete tief durch. „Wie groß ist die Fläche, die betroffen ist?“
    „Etwa ein Fünftel der gesamten Grundfläche“, entgegnete Fadhil mit düsterer Miene. „Einen Teil der Bäume können wir vermutlich retten, wenn wir herausfinden, was genau diese Schädigung verursacht hat, aber …“
    Er brauchte den Satz nicht zu Ende führen – Lena verstand auch so. Es standen wieder neue Investitionen an, für die ihnen schlichtweg das Geld fehlte. Sie würden die Bäume, die zu stark geschädigt waren, fällen und durch neue ersetzen müssen. Diese wiederum brauchten, nach allem, was Lena inzwischen gelernt hatte, Jahre, um ähnlich hohe Erträge zu erwirtschaften. Das bedeutete, dass die Einnahmen aus den Nelkenverkäufen sinken würden.
    Mit einem unterdrückten Stöhnen fuhr sie sich durchs Haar. Eine Katastrophe jagte die nächste. Lange konnte es so nicht mehr weitergehen.
    „Finden Sie heraus, wie es dazu kommen konnte“, wies sie Fadhil an, ehe sie zum Haus zurückkehrte.
    Zwei Tage später – die Aufforstarbeiten waren gerade im vollen Gange, Proben der geschädigten Pflanzen hatte Lena an ein Labor geschickt, doch die Ergebnisse standen

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