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Wo die Nelkenbaeume bluehen

Wo die Nelkenbaeume bluehen

Titel: Wo die Nelkenbaeume bluehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danielle Stevens
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Pflanzen damit zu düngen, werden wir vermutlich in der Anfangszeit die Erträge steigern. Doch die Chemikalien lagern sich im Boden ab, und auf lange Sicht schaden wir den Nelkenbäumen damit. Es kommt sogar vor, dass sich Rückstände dieses Teufelszeugs in den Pflanzen anlagern und die Ernte verderben. Ich kenne Farmer, die sich mit diesem Zeug selbst ruiniert haben.“
    Lena war, als hätte man ihr einen Schlag in die Magengrube ersetzt. Sie schloss die Augen und atmete tief durch. Denk nach! Denk nach!
    „Heißt das, wir können nichts damit anfangen?“, fragte sie ohne große Hoffnung nach.
    Fadhil schüttelte den Kopf. „Wenn wir es einsetzen, könnte es im schlimmsten Fall ins Grundwasser gelangen und uns alle vergiften.“
    Trotz der schwülen Hitze des Tages überlief es Lena eiskalt. Sie hatte einen schwerwiegenden Fehler gemacht. Wie schwerwiegend, das ahnte Fadhil ja noch gar nicht.
    Um möglichst günstige Konditionen zu bekommen, hatte sie einen Belieferungsvertrag für ein Jahr geschlossen. Darauf war sie besonders stolz gewesen. Jetzt wurde ihr schlecht, wenn sie daran dachte. Und als sie es Fadhil gestand, erbleichte dieser.
    „Ich rede mit dem Lieferanten“, sagte er, doch er sah nicht so aus, als würde er sich große Hoffnungen machen.
    Lena hatte das Gefühl, ein zentnerschweres Gewicht auf den Schultern zu tragen, als sie die Verandastufen hinaufging. In Gedanke überschlug sie, wie viel Verlust sie machen würde, wenn es Fadhil nicht gelang, den Lieferanten davon zu überzeugen, den Vertrag aufzulösen. Es war mehr Geld, als sie verkraften konnten – gerade jetzt, wo sie die Farm erst einmal wieder zum Laufen bekommen mussten.
    Sehr viel mehr.
    Sie barg das Gesicht in den Händen. Als jemand sanft ihre Schulter berührte, zuckte sie zusammen und blickte auf.
    Es war Aaliyah.
    „Ich hab’s vergeigt“, stieß Lena bitter hervor. „Ein dummer Fehler und …“
    Aaliyah lächelte aufmunternd. „Sie wollen sich doch nicht so leicht geschlagen geben, oder?“
    Lena fragte sich, ob ihr überhaupt etwas anderes übrig bleiben würde.
    Fadhil kam aus dem Haus zurück, und sie sah ihm an, dass er keinen Erfolg gehabt hatte. „Dieser …“ Er betitelte den Lieferanten mit einem Wort auf Kiswahili, dessen Bedeutung sie lieber nicht kennen wollte. „Er besteht darauf, dass wir den Vertrag einhalten.“
    Lena schloss die Augen und atmete tief durch. Den Verlust würden sie selbst dann nicht ausgleichen können, wenn sie jeden Tag mehrere Gewürztouren veranstalteten. Auch die Aussicht auf ein Geschäft mit Herrn Behrent vermochte daran nichts zu ändern.
    Jetzt ist alles aus!
    „Nein, Aaliyah, es gibt absolut keinen Grund, sich zu entschuldigen. Ich bin froh, dass Sie mich informiert haben. Machen Sie sich keine Sorgen, ich kläre das schon.“ Stephen beendete das Gespräch, legte sein Smartphone zurück auf den Tisch und betrachtete es versonnen, so als könne es ihm eine Antwort auf die Frage geben, die ihn im Augenblick beschäftigte.
    Aaliyah hatte ihm soeben mitgeteilt, dass Lena bei einer Düngerbestellung ein folgenschwerer Fehler unterlaufen war, der die Farm endgültig in den Ruin zu stürzen drohte.
    Eigentlich sollte er sich über die Nachricht freuen, dass Lena sich in eine Sackgasse manövriert hatte. Tatsache aber war, dass er es nicht tat.
    Ganz im Gegenteil sogar.
    Und genau deshalb hatte Aaliyah sich auch Hilfe suchend an ihn gewandt: weil sie genau wusste, dass Lenas Wohl ihm am Herzen lag.
    Aufstöhnend fuhr er sich mit beiden Händen durchs Haar, die Ellbogen auf den Tisch gestützt. Es war offensichtlich, dass sich sein Blickwinkel verändert hatte, seit er Lena kannte. In den letzten Jahren hatte er stets nur darauf hingearbeitet, die Bennett-Farm endlich in seinen Besitz zu bringen. Und nun musste er Lena im Grunde nur noch den Gnadenstoß versetzen, und das Grundstück würde ihm wie eine reife Frucht in den Schoß fallen.
    Und was tat er stattdessen? Er dachte darüber nach, wie er ihr helfen konnte!
    Er musste den Verstand verloren haben.
    Mit einem unterdrückten Fluch richtete Stephen sich auf und nahm das Telefon wieder zur Hand. Er kannte den Mann, auf den Lena hereingefallen war. Er war ein skrupelloser Geschäftemacher, der die Not einiger Gewürzbauern ausnutzte, um ihnen Düngemittel zu verkaufen, die den Boden ruinierten.
    Das ist der einzige Grund, dachte Stephen. Allein deshalb blieb ihm keine andere Wahl, als sich für Lena einzusetzen. Er wollte auf dem

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