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Wo die Nelkenbaeume bluehen

Wo die Nelkenbaeume bluehen

Titel: Wo die Nelkenbaeume bluehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danielle Stevens
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noch aus – erschien unangemeldet ein Fremder auf der Farm. Lena sah ihn von Rafe Bennetts altem Zimmer aus, das sie zu ihrem Büro umfunktioniert hatte. Der Mann wechselte ein paar Worte mit Aaliyah, die daraufhin ins Haus eilte. Kurz darauf stand sie in Lenas Türrahmen.
    „Ein Mann vom Wizara ya Afya na Ustawi wa Jamii , dem Ministerium für Gesundheit und Soziales, will Sie sprechen“, erklärte sie. „
    Lena runzelte die Stirn. „Hat er gesagt, was er will?“
    „Darüber will er nur mit Ihnen reden.“
    Mit einem Seufzen erhob sich Lena. Sie hatte keine Ahnung, um was es sich handelte, doch die Tatsache, dass der Beamte unangekündigt erschien, war ein alles andere als positives Vorzeichen.
    „Lena Bluhm“, stellte sie sich dem etwa fünfzigjährigen Sansibarer vor, der einen hellgrauen Anzug mit Hemd und Krawatte trug, ohne dabei merklich ins Schwitzen zu geraten. Sie reichte ihm die Hand. „Was kann ich für Sie tun?“
    „Mosi Yeboah“, sagte er. Sein Händedruck war energisch. „Ich muss Ihnen leider schlechte Nachrichten überbringen. Bei einigen Proben, die Sie zur Untersuchung an ein unabhängiges Labor geschickt haben, sind bedenkliche Resultate aufgetreten. Da in diesem speziellen Fall eine gesundheitliche Gefährdung der Allgemeinheit vorliegen könnte, wurden wir darüber sofort in Kenntnis gesetzt.“ Bedauernd zuckte er die Schultern. „Ich fürchte, ich sehe mich gezwungen, Ihren Betrieb vorerst stillzulegen – zumindest, bis uns das Ergebnis weiterer Untersuchungen vorliegt, die in den nächsten Tagen durchgeführt werden.“
    Lena erbleichte. „Was soll das heißen?“
    „Dass die Arbeiten auf der Plantage augenblicklich eingestellt werden müssen“, erklärte Yeboah. „Was mit den bestehenden Lagerbeständen geschieht, werde ich entscheiden, sobald ich mehr weiß. Bis dahin muss ich Sie bitten, mich meine Arbeit machen zu lassen.“
    Ungläubig starrte Lena ihn an. Das waren nicht nur schlechte Nachrichten – das war eine ausgemachte Katastrophe! Wie betäubt verabschiedete sie sich von Yeboah. Dann rief sie Hashim, der gerade von der Schule zurückkehrte, zu sich und bat ihn, seinen Vater und die anderen Plantagenhelfer zu informieren, dass sie die Arbeiten sofort niederlegen und zum Haus kommen sollten.
    Aaliyah, die alles mit angehört hatte, wirkte mindestens ebenso schockiert wie Lena selbst. „Wenn sich wirklich herausstellt, das eine Gesundheitsgefährdung vorliegt …“
    Es war nicht nötig, dass sie den Satz zu Ende führte. Lena war sich der Konsequenzen durchaus bewusst. Im schlimmsten Fall würde eine Schließung der Farm die Folge sein. Doch selbst wenn es dazu nicht kam: Allein eine temporäre Unterbrechung konnte in ihrer angespannten finanziellen Situation den endgültigen Ruin bedeuten.
    Vergeblich versuchte Lena das lähmende Gefühl abzuschütteln, das von ihr Besitz ergriffen hatte. Sie wusste weder, wie sie die jüngsten Entwicklungen ihren Mitarbeitern erklären, noch, wie es überhaupt weitergehen sollte. Und ob es überhaupt irgendwie weiterging.
    „Sagen Sie mir Bescheid, wenn die Männer da sind“, bat sie Aaliyah. „Ich überlege mir inzwischen, wie ich es ihnen beibringen soll.“ Sie ging nach oben ins Arbeitszimmer, wo sie sich hinter den Schreibtisch setzte und den Bildschirm ihres Laptops anstarrte, ohne wirklich daraufzuschauen.
    Ein aufsteigender Dreiklang, der eine eingehende Nachricht auf ihrem Smartphone ankündigte, ließ sie blinzelnd in die Realität zurückkehren.
    Sie nahm das Telefon, das neben dem Laptop lag, zur Hand und öffnete die Nachricht. Es handelte sich um die E-Mail eines Immobilienbüros, das in Stone Town ansässig war. Lena runzelte die Stirn, während sie die wenigen Zeilen überflog. Als sie fertig war, hatte sich eine steile senkrechte Falte zwischen ihren Brauen gebildet.
    Der Verfasser der E-Mail unterbreitete ihr im Namen eines anonymen Auftraggebers ein Angebot für die Farm. Es war das erste Angebot dieser Art, das sie von jemand anderem als Stephen erhielt.
    Warum ausgerechnet heute? Warum in dieser Situation?
    Weil es gerade jetzt so verdammt gut passt! beantwortete Lena sich ihre Frage selbst. Was nahelegte, dass irgendjemand von den Schwierigkeiten, mit denen sie im Moment zu kämpfen hatte, wusste.
    Jemand, der so versessen darauf war, das Grundstück der Spice-Farm in die Finger zu bekommen, dass ihm dazu jedes Mittel recht war.
    Ihre Miene verdüsterte sich. Dann sprang sie so abrupt von ihrem Stuhl

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