Wo die Seele auftankt: Die besten Möglichkeiten, Ihre Ressourcen zu aktivieren: Die besten Möglichkeiten Ihre Ressourcen zu aktivieren
sinnliche Wahrnehmung erfahren.
Stille und Beruhigung.
Insgesamt wird die Natur seit Jahrhunderten als »stillend und seelenberuhigend« (Adalbert Stifter) empfunden. »An ihrer Brust konnte man angesichts rauchender Schlote und sich ausbreitender Manufakturen Trost finden« (Gottfried Keller). Die Natur bietet uns eine Fülle von Möglichkeiten zu intensivem Genießen. Und intensiver Genuss (siehe S. 99) gehört ja auch zu den Möglichkeiten, innerlich aufzutanken.
Deshalb also ist die Natur ein Ort, der vielen Menschen durch alle Zeiten und Kulturen immer wieder die Möglichkeit zu tiefen persönlichen
Seins- oder Einheitserfahrungen
gegeben hat, sei dies nun auf dem Gipfel eines Berges, in der Stille des Waldes oder am einsamen Meeresstrand. Schon seit Urzeiten bietet die Natur und die Wildnis dem Menschen einen Raum für Selbstfindung und Sinnsuche und für die tiefe Erfahrung der uns Menschen immanenten, ureigensten Lebenskraft, die von einem religiösen Menschen als »das Göttliche in uns« benannt wird. Entscheidend ist aber nicht die Frage der Bezeichnung, sondern die Erfahrung an sich, und diese wird von der Natur besonders begünstigt.
Die Seele ganz natürlich auftanken!
Holen Sie die Kräfte der Natur wieder in Ihr Leben! Tauchen Sie wieder ein in die heilende Wirkung der
viriditas
, wie Hildegard von Bingen die Grünkraft nannte. Denn grundsätzlich gilt: Grün tut gut! Oder anders formuliert:
Jedes Grün ist Gold wert.
Die Möglichkeiten hierzu lassen sich am besten an folgendem Fünf-Stufen-Modell darstellen:
Holen Sie die Natur in Ihre Räume
Umgeben Sie sich mit Pflanzen, in Ihren Wohnräumen wie auch am Arbeitsplatz. Günstig sind vor allem Grünpflanzen. Forschungen haben ergeben, dass sich diese nicht nur positiv auf die Stimmung auswirken, sondern auch den Sauerstoffgehalt und die Luftfeuchtigkeit im Raum verbessern. Nur im Schlafbereich sollten nachts keine Pflanzen stehen.
Bepflanzen Sie auch Ihre Balkone. Der größte Balkon kann zwar keinen Garten ersetzen, doch fällt der Blick immerhin zunächst in Grüne und nicht direkt auf die gegenüberliegende Häuserfront.
Auch die Klänge der Natur lassen sich – wenn auch »second hand« – in die Räume holen. Im Fachhandel erhalten Sie heute Kassetten oder CDs mit Vogelstimmen und Wasserplätschern. Gönnen Sie sich diese Klänge in Ihren Entspannungspausen, falls ein Spaziergang im Freien nicht möglich ist. Eine gute Alternative sind auch künstliche Plätscherbrunnen oder Wassersäulen, die Sie im Wohnzimmer und gegebenenfalls auch am Arbeitsplatz aufstellen können. Keine Sorge, es wird Sie nicht stören oder ablenken. Nach kurzer Zeit nehmen Sie das Wassergeräusch gar nicht mehr bewusst wahr, und doch hat es nicht nur eine beruhigende Wirkung, sondern fördert auch die Konzentrationsfähigkeit.
Schließlich können Sie am Arbeitsplatz für natürlicheres Licht sorgen. Arbeiten Sie soweit es geht bei Tageslicht. Ersetzen Sie vor allem lichtstressverursachende Neonlampen durch normale Glühbirnen, noch besser aber durch Vollspektrumlampen (»True Lite« oder »Vita Lite«). Diese wurden ursprünglich Ende der sechziger Jahre von der amerikanischen Weltraumbehörde NASA für Astronauten entwickelt. Sie haben ein tageslichtähnliches Spektrum, ihre Lichtfarbe entspricht dem Sonnenlicht und ihre Strahlung ist gleichmäßig über das Spektrum verteilt. Nicht nur bei Astronauten, auch bei normalen Benutzern bewirkte dies verbesserte Aufmerksamkeit und gehobene Stimmung.
Auftanken im Garten
Schon Jean-Jacques Rousseau glaubte, dass der Mensch im Garten zu den Quellen seines Ichs finden und hier seine Natürlichkeit wiederentdecken könne. Auch in der modernen Psychotherapie wird sukzessive die heilende Wirkung von Pflanzen und Gartenarbeit wiederentdeckt und mit Erfolg eingesetzt – sowohl in der passiven Form durch den bloßen Aufenthalt im Garten, als auch durch aktive, gestaltende Gartenarbeit. Die positiven Wirkungen für die Psyche sind vor allem:
Gartenarbeit ist eine Tätigkeit im Einklang mit den Zyklen der Natur
Sie bringt uns in Kontakt mit Wachstum und Entwicklung, Pflanzen und Erde. Ja, man kann sagen: Die Arbeit in der Erde erdet uns.
Der verantwortungsvolle Umgang mit den Pflanzen fördert auch einen behutsameren Umgang mit uns selbst, so Nancy Chambers, Leiterin der Therapiegärten des University Medical Center in New York.
Die Arbeit im Garten verringert für eine gewisse Zeit
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