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Wo die Wasser sich finden australien2

Wo die Wasser sich finden australien2

Titel: Wo die Wasser sich finden australien2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: treasure
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abzeichneten. Die Arbeit auf Blue Plains war schwer. Schwerer als daheim, wo Dad ihr den ganzen Tag im Nacken gesessen und sie ständig aus den Pferchen und Maschinenschuppen vertrieben hatte. In der kurzen Zeit, die sie hier war, hatte sie ungeheuer viel gelernt, nicht zuletzt, wie viel Ausdauer sie aufbringen konnte. Man erwartete von ihr, dass sie alles tat, was Dave tat. Ob sie die schweren Salzsteinblöcke auf den Pick-up wuchten oder stählerne Zaunpfosten in den felsigen Boden rammen musste.
    Die Haut auf ihren Fingern war zu winzigen Drecknetzen aufgeplatzt, die auch nach dem Schrubben sichtbar blieben.
In den Handflächen hatten sich Schwielen gebildet, an denen sie gedankenverloren zupfte.
    Ihre festen Muskeln, ihre Kraft, die Rundungen ihres zierlichen Körpers und das strohgelbe, lang gelockte Haar zogen die Blicke der Männer an. Bec merkte das kaum und behandelte alle Männer wie ihre Brüder. Sie sah mit großen blauen Augen zu ihnen auf und brachte dadurch, ohne es zu ahnen, Herzen zum Schmelzen.
    Während Bec die fremd wirkenden Fingernägel der Flasche mit Conditioner entgegenstreckte, setzte sie zu ihre besten Rod-Stewart-Parodie von »Do Ya Think I’m Sexy« an. Lächelnd beobachtete sie, wie die roten Nägel über ihre seifige Haut glitten.
    Später trat Rebecca in ihrem kurzen roten Kleid in die Küche. Dave sah auf und stieß einen tiefen, leisen Piff aus.
    »Prost, Alter«, sagte sie, knackte eine Bierdose, hob sie ihm entgegen und trank. Sie lehnte sich gegen den Kühlschrank, der mit jedem nur erdenklichen B & S - und Pubsticker beklebt war. Er stellte das Vermächtnis jener Jackaroos dar, die vor ihnen hier waren. Ein Zeugnis für Hunderte von Dollars, die für durchsoffene Nächte draufgegangen waren.
    »Ich finde, wir sollten uns auf den Weg machen und dem kleinen Baby hier einen neuen Sticker spendieren.« Rebecca tätschelte den Kühlschrank.
    »Unbedingt«, sagte Dave.
    Durch roten Staub wuchteten sie ihre Schlafsäcke, Taschen und Kühlboxen und warfen alles unter die Plane auf der Ladefläche des Pick-ups, der unter einem Pfefferbaum parkte. Sobald sich der Zündschlüssel im Schloss drehte, erwachte der Kassettenrecorder zum Leben, und Shania Twain dröhnte aus den Lautsprechern.
    Seine Bierflasche als Mikrofon in der Hand, sang Dave mit. Rebecca sah lächelnd zu ihm hinüber. Sie würde all das vermissen. Ihre Einschreibung an der Tablelands University
war bestätigt worden. Der spröde Brief, der den Beginn einer neuen Lebensphase besiegelte, war letzten Monat in der Öltrommel gelandet, die hier als Briefkasten diente.
    Heute Abend stand die große Tonne allein neben dem Rost, während sich die Sonne dem weiten Horizont hinter der Blue Plains Station entgegensenkte. Rebecca spielte kurz mit dem Gedanken, anzuhalten, um einen Blick in die dunkle, rostige Trommel zu werfen, aber sie wusste, dass Bob erst gestern die zweimal wöchentlich gelieferte Post abgeholt hatte.
    Für Bec war der Briefkasten ihre einzige Verbindung nach Waters Meeting. An manchen Tagen fand sie kleine, schlampig versiegelte Umschläge darin, die von Tom stammten. Sie versuchte aus den Tintenschnörkeln genauere Informationen über die Farm und ihre Zukunft herauszulesen. Aber Tom blieb immer nur an der Oberfläche und schrieb ausschließlich vom Regen oder der Ernte, von der Schur oder vom Ausscheren der Schafe gegen die Maden. Harry tauchte in seinen Briefen praktisch nicht auf, dafür schrieb Tom oft von Micks Freundin Trudy. Wie sie versucht hatte, in dem eigensinnigen Holzherd auf Waters Meeting einen Braten zuzubereiten, wie sie es auf sich genommen hatte, seine Unterhosen zu bügeln und zusammenzulegen, oder wie sie ihm mit allem und jedem tierisch auf die Nerven ging. Tom spekulierte oft darüber, warum Mick die Schürzenjägerei aufgegeben hatte, seit er Trudy begegnet war. Warum er ausgerechnet sie ausgewählt hatte. Tom hatte den Verdacht, dass sie ihren Kopf äußerst geschickt durchzusetzen verstand und es für Mick einfacher war, ihre Wünsche zu erfüllen, als ihr launisches, stummes Schmollen zu erdulden.
    Zwischen den Zeilen las Rebecca heraus, dass Mick jemanden brauchte, der stärker war als er selbst, und so wie es klang, war Trudy auf ihre ganz eigene Weise stärker als Mick. Rebecca nahm an, dass Mick die Geborgenheit einer Partnerin
suchte, die ihm sagte, was er tun sollte, die sein Leben organisierte und ihn vor allem bemutterte.
    Nachdem sie Toms Briefe gelesen hatte, faltete Bec sie

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