Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wo die Wasser sich finden australien2

Wo die Wasser sich finden australien2

Titel: Wo die Wasser sich finden australien2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: treasure
Vom Netzwerk:
bestanden, die Grenzen immer wieder ein wenig hinauszuschieben.
    Mit aufjaulendem Motor fuhr Rebecca zurück und am Maschinenschuppen vorbei zu den Hunden, die in Maschendrahtzwingern mit Betonboden untergebracht waren. Stubby, Dags, Mossy und ihr Welpe wedelten begeistert mit den Schwänzen und sprangen aufgeregt jaulend und schnappend am Zaun hoch. Bec drehte den Schlauch auf, füllte die alten, ursprünglich mit Entwurmungsmittel gefüllten Tonnen mit Wasser und schaufelte braune Hundekuchen aus einer alten Mülltonne in das Sortiment von Fressnäpfen. Einige bestanden aus uralten Radkappen, andere aus ausgemusterten, verrosteten Pflugscheiben. Sie schickte ein stilles Gebet für ihre Hunde zum Himmel, dass Bob nicht vergessen möge, sie zu füttern und zu tränken, während sie fort war. Es fiel ihr schwer, die Hunde zurückzulassen, aber sie konnte die Tiere dieses Wochenende nicht zum großen Dustraisers Bachelor & Spinsters Ball, der Party für »Junggesellen und alte Jungfern«, mitnehmen. Sie schob die Hand durch das Drahtgeflecht und kraulte Stubbys seidiges Ohr. Direkt daneben sprang Mouse, die Letzte von Stubbys sechs Welpen, auf und ab.
    »Ruhig, Mouse.«
    Im ganzen Distrikt sprach man über Rebeccas Hunde. Sie hatte Mossys Welpen problemlos für gutes Geld an den Mann bringen können, aber Mouse, ihre Favoritin aus Stubbys Wurf, hatte sie behalten, um sie großzuziehen und später deutlich teurer als ausgebildeten Hütehund zu verkaufen.
    »Gefallen dir meine Nägel, Mouse?« Bec lächelte in die tiefbraunen Augen des Hundes. »Nee, dachte ich mir schon. Und jetzt sei ein braves Mädchen, bis ich wiederkomme.«
    Sie startete das Quad und fuhr in Richtung der Unterkünfte.
Auf der Party heute Abend würde es richtig abgehen.
    »Yeah, Baby, yeah!«, schrie sie, gab noch einmal Gas und schleuderte den Sand zu einem perfekten Staubschleier auf.

    Noch während die Fliegentür auf der Veranda hinter ihr zufiel, schleuderte Rebecca die Stiefel von den Füßen. In der Küche stand Dave, der Jackaroo, der mittlerweile mit ihr in der Unterkunft wohnte, am Spülbecken. Er hatte löchrige Socken an und schüttete gerade roten Kräuterlikör in ein Bierglas, das sie aus dem Pub hatten mitgehen lassen. Er drehte den Wasserhahn auf, füllte das Glas und hielt es gegen das Licht.
    »Uäääh! Jede Menge Zappeltiere.« Er trank in lauten Schlucken und ließ den Adamsapfel an seiner Kehle tanzen.
    Als Rebecca nach Blue Plains gekommen war, hatte sie sich ausgemalt, die Unterkunft mit einem großen, dunkelhaarigen und muskelbepackten Jackaroo mit wunderbaren Fähigkeiten im kulinarischen Bereich, häuslichem Talent und einem breit gefächerten Sortiment an Konversationsthemen zu teilen. Stattdessen hatte sie Dave bekommen. Rothaarig, sommersprossig und mit einem größeren Repertoire an Blondinenwitzen ausgestattet, als Rebecca je für möglich gehalten hätte.
    Dave schlurfte an den Küchentisch. Er schlabberte etwas Tomatensoße auf eine Scheibe Weißbrot und stopfte sie sich auf einmal in den Mund.
    »Wann fahren wir los?«, fragte er kauend.
    »Sobald wir fertig sind«, sagte Rebecca und trank ein Glas Wasser. Der Tag war heiß gewesen.
    »Deinen Nägeln nach zu urteilen, bist du echt scharf drauf, dir was aufzureißen«, sagte Dave und griff nach der nächsten Brotscheibe. »Du hast wohl vor, heute Nacht die Zeit der Dürre zu beenden.«

    »Nee … ich hab bloß vor, mit meinen Freundinnen einen draufzumachen. Meine beste Freundin Sal kommt vielleicht von der Uni übers Wochenende rauf.«
    »Ach was! Sieht sie scharf aus?«
    »Superscharf. Allerdings ein bisschen zu flachbrüstig und unblond für dich, Dave-schmave.«
    »Ach, ich bin nicht wählerisch!«
    »Das habe ich mir schon gedacht, als du dich mit der Wirtin eingelassen hast … und mit der Alten mit dem Stoppelkinn. «
    »Das ist doch Scheiße!« Dave schwenkte das Buttermesser in ihre Richtung.
    »O nein!«
    »O ja! Sie hatte kein Stoppelkinn … bloß haarige Beine.«
    »Uaargh! Du bist so eklig! Ich gehe mich jetzt aufdonnern !« Sie spazierte aus dem Raum.
    In der Dusche löste sich der rote Staub auf Becs Gesicht in winzige braune Rinnsale auf, die über die Rundungen ihres Körpers flossen. Shampooschaum glitt ihren Rücken hinab. Ihre Arme und Schultern waren goldbraun, weil sie in der Sonne meist nur dünne Trägerhemden trug. Während sie ihre Kopfhaut schrubbte, fiel ihr auf, dass sich die Muskeln in ihren Oberarmen deutlich unter der Haut

Weitere Kostenlose Bücher