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Wo die Wasser sich finden australien2

Wo die Wasser sich finden australien2

Titel: Wo die Wasser sich finden australien2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: treasure
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Scherstall spürte sie die kühle Nachtluft auf der Haut. Die Rampe, über die gewöhnlich die Schafe in den Stall geführt wurden, hatte sich in eine improvisierte Bühne für spontane Stunts verwandelt. Ein paar Jungs standen auf der geriffelten Oberfläche und hielten einen Einkaufswagen fest. Alle sahen zu dem Dach oberhalb der Rampe auf.
    »Carn Basil! Tu’s! Komm schon!«, riefen sie im Chor von der Rampe her.
    Bec folgte den Blicken und sah in einem Lichtkranz gegen den Nachthimmel abgezeichnet einen splitternackten jungen Mann stehen. Er hatte einen roten Plastikeimer aufgesetzt und stand oberhalb des Gitterrostes. Das Licht warf harte Schatten auf seinen großen, muskulösen Körper. Um seinen Auftritt dramatischer zu gestalten, ging er ein paar Bodybuilderposen durch. Wenn Sal hier gewesen wäre, dachte Bec, hätte sie bestimmt gekräht: »Der hat voll den Riesenschwengel! « Bec hingegen bemühte sich, nicht auf den weißen baumelnden Penis zu starren, der von einem dunklen Haarbüschel eingerahmt wurde. Stattdessen heftete sie ihren Blick auf die Schultern und kräftigen Arme und vor allem auf die großen Hände und das riesige Kinn. Sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippe und spürte ein lustvolles Kribbeln in ihrem Unterleib. Er sah wirklich verdammt gut aus.
    »Spring, Basil, spring!« Die Jungs begannen wie Gorillas zu grunzen. »Ugh, ugh, ugh!«
    Der junge Mann nahm ein paar Schritte Anlauf auf dem
quietschenden Wellblechdach, sprang ab und landete unter lautem Geschepper im Einkaufswagen. Der silberne Metalleinkaufswagen erwachte zum Leben wie ein aufgeschrecktes Pferd und rumpelte die Rampe hinab, bis seine Räder auf die Holzlatten trafen, die quer über die Rampe genagelt waren. Er kippte um und blieb mit drehenden Rädern seitlich liegen. Der Stuntman landete bäuchlings vor Rebeccas Füßen. Einen Augenblick blieb er reglos liegen. Dann sah er zu ihr auf.
    Der Eimerhelm hing ihm schief auf dem Kopf. Seine Augen funkelten im Licht der Außenlaternen. Atemberaubend grüne Augen unter einem Saum aus dunklen Wimpern.
    »Einkaufswagen sind sehr, sehr ungnädig«, erklärte er gepresst. Er ließ den eimergeschützten Kopf mit einem dumpfen Schlag auf den Boden sacken und tat, als wäre er ohnmächtig geworden.
    Bec betrachtete ihn lächelnd, während sich seine Kumpels johlend, lachend, jubelnd und klatschend um ihn versammelten. Sie packten ihn unter den Armen und stellten ihn auf die Beine. Er schwankte leicht, kippte nach links ab und glich das mit einem taumelnden Schritt nach rechts wieder aus, bei dem er beinahe von der Rampe fiel. Mit einer breiten braunen Hand und einem Aufblitzen seiner zusammengebissenen Zähne klappte er den Metallbügel unter seinem Kinn hervor, zog den Eimer vom Kopf und entblößte dabei kurz geschnittenes schwarzes Haar. Dann schleuderte er den Eimer zu Boden und breitete die Arme aus, um seine Freunde zurückzustoßen.
    »Verzeihung, Männer, aber ich habe etwas Wichtiges zu erledigen«, lallte er. Er kam auf Bec zu.
    »Ich glaube, ich liebe dich.« Seine grünen Augen funkelten. Die hinter ihm versammelten Jungs jubelten wieder und klatschten ihm auf den nackten Rücken.
    »Charlie Lewis.« Er streckte die Hand aus. »In dieser Gegend
besser bekannt als Basil.« Rebecca nahm seine Hand, schüttelte sie energisch und schenkte ihm ein Lächeln in ihrem Blick.
    »Rebecca Saunders«, erwiderte sie.
    »Ups!« Er schlug hastig beide Hände vor sein Geschlecht. »Hab ganz vergessen, dass ich nackig bin!« Er ging in die Hocke und grinste zu ihr auf. Plötzlich sammelten sich Charlies Kumpels um ihn, hoben ihn hoch und trugen ihn die Rampe hinunter und in die Nacht davon. Lachend sah Rebecca ihnen nach.
    Aus dem Schuppen blitzte ein Regenbogen von Lichtern, und Rebecca spürte, wie ihr Blut vor Lust schwer wurde. Sie lächelte begeistert vor sich hin. Sie hatte eben Charlie Lewis kennengelernt. Und er war fantastisch.

    Die über die Bäume kriechende Sonne bestrahlte die silbrigen Spinnennetze im Gras. Verkaterte Partygänger rührten sich in ihren Schlafsäcken, die sie auf dem Boden oder auf den Ladeflächen der Pick-ups ausgebreitet hatten.
    Rebecca war wach, lag aber mit geschlossenen Augen da und lauschte dem Hämmern der Musik, die aus den Lautsprechern eines weiter unten geparkten Pick-ups dröhnte. Es lief »Thank God I’m a Country Boy«. Stöhnend wischte sie sich mit dem Handrücken über ihren Mund. Sie war durstig.
    Sie öffnete die Augen und beobachtete,

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