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Wo die Wasser sich finden australien2

Wo die Wasser sich finden australien2

Titel: Wo die Wasser sich finden australien2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: treasure
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nur übers Wochenende hier bin, sollten wir lieber loslegen«, sagte Sally und reichte Rebecca zwei Becher mit Rum. Einen Becher in jeder Hand über dem Kopf haltend, drängten sie durch die lärmenden Trinker. Im Dickicht der Menge spürte Rebecca kalten Rum auf ihr Gesicht und ihre Brust spritzen. Er durchtränkte ihr Kleid und tröpfelte ihr in den Ausschnitt. Um ihr Gesicht kringelten sich die Haare zu Korkenzieherlocken oder klebten in zuckrigen Strähnen an ihrer Haut. Sie kippte entschlossen einen Rum hinunter, warf den Becher weg und wischte sich das Gesicht mit dem Handrücken trocken.

    Als sie sich zu Sally umdrehte, lachte sie laut auf. Sallys nackte Schultern waren mit Lebensmittelfarbe besprüht, ihr Gesicht war rot und gelb getüpfelt.
    »Die Schweine haben mich erwischt«, lachte Sally.
    Trotz der Farbakzente sah Sally umwerfend aus. Ihr großer, schlanker Körper stach in dem schwarzen Kleid aus der Menge heraus. Noch während sie damit beschäftigt war, das Bier und die Lebensmittelfarbe aus ihren Augen zu wischen, biss ein Junge sie in den Nacken.
    »Autsch!«, kreischte Sally und schlug ihn weg. Er verschwand tanzend in der Menge.
    »Sollen wir?«, schrie Sally Rebecca zu.
    Sie tauchten in das Meer der hüpfenden, schwitzenden Körper, die wie besessen vor der Band unter den gleißenden Scheinwerfern tanzten.
    Kerle in schwarzen Hosen, fleckigen weißen Hemden und mit verwegen aussehenden Fliegen wirbelten Sally und Bec über die Tanzfläche.
    Der langhaarige Drummer prügelte auf seinen schwarzsilbernen Drumkit ein, während die Gitarristen eine Lee-Kernaghan-Nummer durchpeitschten.
    Unter den bunt zuckenden Scheinwerfern stieß Bec einen begeistertes »Wooo-EEEEE!« aus und spürte gleichzeitig das Wummern der Drums in ihrem Bauch. Die Gitarren schepperten, die Harmonikas sangen, und der Sänger »heyupte« wie ein echter Country-Veteran. Beim Refrain legten die Tänzer die Arme um die Taille ihrer Mittänzer, drehten das Gesicht den Sparren unter dem Wellblechdach zu und sangen aus voller Kehle:
    We’re all members of the Outback Club.
    She don’t back down and she don’t give up.
    She’s living in the land she loves.
    Born and raised she’s a member of the Outback Club.
    Bec in ihrem Alkoholnebel war überzeugt, dass Lee
Kernaghan dieses Lied nur für sie geschrieben hatte. Sie sang so laut sie konnte:
    She rides boundary fences with the blokes.
    She’s a match for any man alive when she works a mob …
    Ehe Bec wusste, wie ihr geschah, lagen Johnnos Lippen auf ihren, und seine Zunge schob sich in ihren Mund. Sie spürte seinen schweren Körper an ihrem. Sein dunkles Haar fiel über blaue Augen, die boshaft im Scheinwerferlicht funkelten.
    Im nächsten Moment war er wieder verschwunden. Von seinen Kumpels entführt. Betrunken und ohne einen weiteren Gedanken an ihn zu verschwenden, tanzte Rebecca vor der fleischigen Mauer der Security-Truppe mit Sally weiter. Einer Barriere von Männern mit ausdruckslosen Gesichtern, strengem Blick und verschränkten Armen.
    Bec und Sal gingen inmitten der Menge auf dem von Rum, Schafskötteln und Plastikbechern rutschigen Boden in die Hocke und beschlossen, einem der Tänzer die Schnürsenkel zusammenzubinden. Sie hatten ihr Werk gerade vollendet, als Dave auftauchte und wie ein Massaikrieger auf und ab zu hüpfen begann. Er brüllte in Richtung Podium:
    »Spielt was von Barnesy! Khe Sanh! Spielt Khe Saaaanh! Chisel! Spielt was von Chisel, ihr Säcke!«
    Er wandte sich an Sally und Bec und fragte: »Noch nicht fündig geworden?« Rebecca verdrehte die Augen und nickte in Richtung Schurstand.
    Dort stand Johnno mit Arnie, dem dicken Jungen. Arnie beugte sich über Johnno und tat so, als wäre er der Scherer und müsse Johnno den Bauch scheren. Die imaginäre Schere zitterte in seiner Hand, als er die letzte Wolle von Johnnos nicht vorhandenem Lämmerschwanz schor. Beide Hände auf Johnnos Hintern gedrückt, schob Arnie Johnno-den-imaginären-Bock die Rutsche hinab, die unten aus dem Scherstall herausführte. Johnno verschwand mit lautem
Scheppern kopfüber in der Rinne, bis die zahlreichen Zuschauer nicht mal mehr seine Red-Wing-Stiefel und Anzughosenbeine sehen konnten.
    Rebecca beschloss, unter dem Scherstall nach ihm zu suchen. Inzwischen fühlte sie sich richtig betrunken. Sie wollte ihn noch mal schmecken. Wer er auch war. Und so ließ sie Sal und Dave auf der überfüllten Tanzfläche zurück.
    An dem riesigen Rolltor oben an der Rampe zum

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