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Wo die Wasser sich finden australien2

Wo die Wasser sich finden australien2

Titel: Wo die Wasser sich finden australien2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: treasure
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war.
    »Kacke«, sagte sie wieder.
    Sie flitzte über den Flur in ihr Zimmer und an dem Pärchen
vorbei, das sich knutschend an die Wände presste. In ihrem Zimmer zerrte sie sich Shorts und T-Shirt vom Leib, zog ihre Jeans an und wühlte nach ihrem engen schwarzen Top. Das Top betonte ihre blonden Haare und schmiegte sich hauteng um ihre runden Brüste. Sie wusste, dass sich die Männer nach ihr umdrehten, wenn sie es trug. Darum trug sie es so gut wie nie. Als sie es damals auf Blue Plains das erste Mal abends angezogen hatte, hatte Dave sie so angebaggert, dass sie es wieder ausgezogen hatte, bevor sie ins Pub gefahren waren. Aber das hier war ein Notfall. Sie wollte Charlie Lewis. Um jeden Preis.
    Sie sah, wie Charlies Gesicht aufleuchtete, sobald sie ins Zentrum der Party zurückkehrte. Zwei Becher mit Cola-Rum in seinen großen, schmierölgrauen Farmerhänden haltend, schob er sich durch das Gedränge.
    »Du hast dich umgezogen!« Er überreichte ihr einen Becher.
    »Genau. Bin draußen ein bisschen nass geworden, und ich dachte, vielleicht sind die Mädels scharf darauf, später noch in einen Club zu gehen.« Sie hoffte, dass er ihr die Ausrede abnahm und sie nicht für eitel hielt. Ihr Hirn schrie: »Ich will dir meine Titten zeigen, bis du deine Lust nicht mehr zügeln kannst und mich ins Bett zerrst!«
    Doch als endlich die letzte Flasche Rum geleert war, war es ihr schon wieder egal, wie sie aussah. Zwischen ihr und Charlie hatte sich eine gelöste, beschwipste Unterhaltung entsponnen, dank der die Party um sie herum wirkte, als steckten sie zu zweit in einem Aquarium, an dem die Welt vorbeispazierte. Sie hockten zu zweit auf einem riesigen Sitzsack, den Emma aus einem Trödelladen als Einweihungsgeschenk angeschleppt hatte.
    »Sag mir, wenn ich dich totschwalle«, bat sie ihn.
    »Nein. Nein.« Er hob die Hand. »Sag du mir, wenn ich dich totschwalle«, schwallte er.

    Sie hatten über Anbau, Landmaschinen, Hunde und ihre Familien geredet – dieser Teil der Unterhaltung hatte sich über Stunden hingezogen –, sie hatten über Politik gesprochen, über den Zustand der Landwirtschaft und sogar über Periodenschmerzen. Die leicht lallende, angetrunkene Konversation plätscherte vollkommen mühelos dahin. Nur ab und zu wurde der Gesprächsfluss gestört, wenn Rum aus fremden Bechern auf sie spritzte oder andere Gäste auf sie fielen.
    »Wieso hast du dich nur für das zweijährige Diplom und nicht für den dreijährigen Studiengang eingeschrieben?«, fragte Bec.
    »Damit ich gleichzeitig mit dir fertig bin«, sagte Charlie.
    Rebecca klappte der Mund auf, und ein ziemlich verdatterter Ausdruck trat auf ihr Gesicht, während sie versuchte, seine Antwort zu verarbeiten. Als ihr die Bedeutung aufging, änderte sich ihre Miene.
    »Aber du kennst mich praktisch nicht!«
    »Ich weiß. Aber ich weiß auch, dass ich seit dem Tag, an dem ich dir begegnet bin, ständig an dich denken muss. Voll schräg, ich weiß, eigentlich sollte ich ›Basil Lewis, der König des B&S und berüchtigter Partyhengst‹ sein, aber ich hänge fest, Rebecca. Echt. Da ist so ein Bild von dir in meinem Kopf. Ein Bild von dir in einem Fluss. Und … in einem AR-Jahresbericht. « Er fuhr mit den Fingern durch sein kurzes, dunkles Haar und murmelte in seinen Rum: »Ehrlich, das hört sich voll nach dummem Geschwalle an. Bestimmt hältst du mich für einen Psycho. Einen geisteskranken Stalker.«
    »Nein! Nein«, sagte sie liebevoll und wollte gerade nach seiner Hand fassen, um ihm zu gestehen, dass sie ganz ähnlich empfand, als ein frisch duftendes Heubündel auf ihnen landete. Im nächsten Moment wurde der Reißverschluss ihres Sitzsacks aufgezogen, und sie flogen lachend in einen See von weißen Bohnen und goldgrünen Heuhalmen. Chokoes zerplatzten an den Wänden in hellgrünen Klecksen, und Flaschen
zerschellten am Stahl eines Einkaufswagens. Die Party war vollkommen außer Kontrolle geraten, und so dauerte es nicht lang, bis zwei Polizisten ins Haus traten, wo sie über einen eingerollt schlafenden Erstsemesterstudenten und eine frische, warme Pfütze aus Erbrochenem steigen mussten.
    Rebecca sah Gabs ihre verantwortungsvolle Miene aufsetzen – ein eher seltener Anblick – und mit den Polizisten sprechen. Die Musik setzte aus, das Gebrüll setzte aus, die Zerstörungsorgie setzte aus. Unter den strengen und ernsten Blicken der Polizisten verzogen sich die Partygäste auf die Straße und von dort aus ohne großes Aufsehen ins

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