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Wo immer Du bist, Darling

Wo immer Du bist, Darling

Titel: Wo immer Du bist, Darling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Stefanie Hoell
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neben der Ausgangstür. Mit hinter dem Rücken verschränkten Armen stand er da und sah diskret über sie hinweg.
    Anja stand auf, drehte sich zu Ramon. Er wandte sich ihr zeitgleich zu. Innerhalb von Sekundenbruchteilen lagen sie sich in den Armen.
    »Gott, ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht.« Ramon strich mit beiden Händen über ihren Rücken. »Geht es dir gut?«
    Sobald Anja nickte, zog er sie zu sich und küsste sie wie verrückt. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, als sie ihm ebenso stürmisch begegnete. In der Absicht ihm so nahe wie möglich zu kommen, presste sie sich auf gesamter Länge an ihn. Ramon hob sie hoch. Leise seufzend, beide Arme um sie geschlungen, nahm er ihren Mund mit einer Intensität, die sie für ein paar kostbare Momente allen Schmerz vergessen ließ. Minutenlang liebkoste er sie ohne jede Zurückhaltung und sie hatte keinen Zweifel daran, dass er sie in Lichtgeschwindigkeit aus ihren Kleidern geholt hätte, wären sie allein im Raum gewesen.
    Schließlich ließ er sie langsam wieder auf ihre Füße gleiten. Ihre Hände rutschten mit der Bewegung abwärts, bis sie auf seinem Bauch zur Ruhe kamen. Obwohl es ihr unendlich schwerfiel, unterdrückte sie den Drang, ihn gleich wieder zu küssen. Sie hatten nicht viel Zeit zum Reden.
    »Die letzten Wochen waren furchtbar, mi alma . Ich bin fast durchgedreht.«
    Dieses grauenhafte Gefühl kannte sie nur zu gut. Sie musste schlucken, um ihre Stimme wiederzufinden. »Ich hab dich auch entsetzlich vermisst. Ich weiß nicht, wie ich … wie ich diese furchtbar lange Zeit ohne dich leben soll.«
     
    *
     
    Heißer Schmerz sengte durch Ramons Innerstes, weil Anja seine grausamsten Gedanken aussprach. »Ich kann mir auch nichts Schlimmeres vorstellen. Einundzwanzig Jahre …« Seine Hände wanderten unablässig über sie. Das Wissen, dass er Anja nach diesen Minuten zwei Jahrzehnte lang nicht in den Armen halten konnte, brachte ihn fast um.
    »Ich darf die USA nicht mehr betreten, Ramon. Ich kann dich nicht einmal besuchen.« Schluchzen löste sich aus ihrer Kehle, bevor ihr Kopf mit einer Hoffnungslosigkeit gegen seine Brust sank, die ihm die Seele verätzte.
    »Das wurde mir schon gesagt. Was du für mich getan hast …« Er hob ihr Kinn an und blickte in ihre wunderschönen, tränenverhangenen Augen. »Das werde ich nie wiedergutmachen können. Ihr habt Lacey überführt und seine Bestrafung erreicht. Ich kann dir nicht sagen, wie stolz ich auf dich bin.«
    Der Officer tippte unmissverständlich auf die Uhr. Ramon nickte und musste sich davon abhalten, Anja erneut wie ein Besessener an sich zu schmieden. Das hätte alles nur verschlimmert, denn entreißen würde man sie ihm so oder so.
    Sie krampfte die Finger in seinen Overall. »Ich habe von Santos Tod gehört. Wie schrecklich, dass er …«
    Er schüttelte den Kopf. »Mein Bruder hatte die gleiche Chance wie ich, seinen Weg zu ändern. Er hat sich dagegen entschieden. Ich bin nur froh, dass er in seinem Fanatismus nicht noch andere Menschen mit in den Tod gerissen hat. Er hatte wahrlich genug Leben auf dem Gewissen.« Im Sprechen umfasste er ihre schmale Taille, formte sie mit seinen Händen nach, ertastete mit den Fingerspitzen ihre Rippenbögen. Neuer Kummer schnürte ihm die Luft ab. Sie hatte abgenommen – und das nicht wenig. »Egal, was von nun an geschieht … du musst mir etwas versprechen.« Er streichelte mit den Daumen ihre Mundwinkel. »Alles wird noch viel schrecklicher für mich, wenn ich mir Sorgen um dich machen muss. Bitte versprich mir, dass du auf dich achtest.«
    Anja rieb ihre feuchte Wange in seine Handfläche. »Ich … verspreche es.« Mehr konnte sie nicht mehr sagen. Stumm weinend warf sie sich in seine Arme.
    Ramons Kiefermuskeln verhärteten sich, während er sie nun doch festhielt, als könnte er sich untrennbar an sie ketten. Zu spüren, wie ihr zarter Körper vom Weinen geschüttelt wurde, zerfetzte ihm das Herz.
    Als der Officer neben ihn trat, strich er Anja liebevoll mit beiden Händen die Haare zurück. Ein letztes Mal grub er die Finger in ihre Locken. Ein letztes Mal betrachtete er ihr geliebtes Gesicht, speicherte jede Wimper, jede Sommersprosse, dann küsste er sie.
    Mit diesem Kuss drückte er alles aus, was Worte in der kurzen Zeit nicht mehr hätten beschreiben können. Er besiegelte seine unsterbliche Liebe und Verbundenheit zu ihr, die abgrundtiefe Verzweiflung in ihm. Erst, als der Officer nach seiner Schulter fasste, löste er

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