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Wo immer Du bist, Darling

Wo immer Du bist, Darling

Titel: Wo immer Du bist, Darling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Stefanie Hoell
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startet in knapp drei Stunden. Ich muss sofort zum Flughafen zurück.« Dass ihm das gehörig gegen den Strich ging, wunderte ihn nicht. Er hätte nichts lieber getan, als ihr Angebot anzunehmen.
    »Schade. Na gut.«
    Während sie ihn zur Tür begleitete, betrachtete er ihre Miene und freute sich, weil sie offenbar nichts dagegen gehabt hätte, ihn noch ein wenig länger um sich zu haben.
    Im Treppenhaus angekommen, drehte er sich zu ihr. »Ich hoffe, dass es Anja bald wieder besser geht.«
    »Ja, ich auch.« Carolin strich sich eine rote Strähne aus der Stirn. »Sie braucht Zeit. So was steckt man nicht gerade locker weg.«
    »Nein.« Oliver war nur zu bewusst, dass er sich jetzt dringend verabschieden musste. Trotzdem bewegte er keinen Muskel. Warum, ließ sich nicht länger abstreiten. Er hatte sich in Carolin verliebt. Nur ein Idiot würde jetzt in den Wagen steigen, ohne dafür zu sorgen, dass er sie baldmöglichst wiedersah.
    »Danke für alles«, sagte Carolin leise. Weil sie ihre hochhackigen Schuhe schon gegen Flipflops getauscht hatte, musste sie ein ganzes Stück zu ihm aufsehen. »Du warst mir und Anja eine unschätzbare Hilfe. Sie hat recht. Ohne dich hätten wir es nicht geschafft.«
    Oliver nickte, antwortete aber nicht. Stattdessen umfasste er Carolins Ellbogen und zog an ihr, bis sie die wenigen Schritte Abstand zu ihm überbrückte. Nachdem sie ihm schon so weit nachgegeben hatte, ließ er ihr keine Chance für einen Rückzieher und küsste sie.
    Sie atmete überrascht an seinem Mund, reagierte aber sofort. Einige herrliche Momente lang verschmolzen ihre Lippen, dann löste er sich widerwillig. Warum, verflucht noch mal, musste die Besprechung mit dem Auslandsvertreter von Indien ausgerechnet heute sein?
    »Hast du am Wochenende nach Neujahr Zeit?«, fragte er geradeheraus, ohne sie loszulassen. »Schließlich habe ich noch eine Verabredung bei dir gut.« Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte er sie am liebsten morgen wiedergesehen. Leider reihte sich bei ihm in den nächsten Wochen eine Dienstreise an die nächste und er vermutete , dass es bei Carolin ähnlich aussah.
    Ihre Mundwinkel verzogen sich zu einem Lächeln. »Ach, das …« Sie ließ ihn einen Moment zappeln. »Ja, habe ich. In der Woche bin ich in Hamburg, dann fahre ich einfach mit dem Zug rüber nach Berlin.«
    Oliver entspannte sich. Das war doch genau der Anfang, den er sich erhofft hatte. »Klingt gut. Ich hole dich vom Hauptbahnhof ab.«
    Als sie zur Bestätigung nickte, nutzte er die Gelegenheit, um sie erneut zu küssen. »Bis dann also.« Beschwingt trabte er die Stufen hinab. Unten angekommen blickte er noch einmal das Treppenhaus hinauf.
    Carolin stand immer noch da. Auf die Holzbrüstung gestützt, lächelte sie zu ihm herunter. »Wenn du jetzt den Flieger verpasst, gib aber nicht mir die Schuld.«
    Er lehnte sich ebenfalls gegen das Geländer. »Das war es wert.«
    »Da kann ich dir ausnahmsweise nicht widersprechen.« Sie zwinkerte ihm frech zu, bevor sie zurücktrat und die Tür schloss. Grinsend verließ Oliver das Haus und rannte das letzte Stück zum Wagen.

17.
    Aufregende Neuigkeiten
     
     
     
    Deutschland, Heidelberg, 04.12.2007, 10:41 Uhr
     
    Nach nur wenigen Tagen Ruhe stand Anja wieder auf. Von dem Wunsch besessen, irgendetwas gegen die Verzweiflung zu unternehmen, schrieb sie Ramon. Sie berichtete ihm von ihrer Ankunft in Deutschland, wie sehr sie ihn vermisste und wie oft sie an die gemeinsamen Wochen mit ihm in der Hütte dachte. Schon während sie die Worte zu Papier brachte, linderte die Vorstellung, dass er den Brief bald in Händen halten, dieselben Seiten berühren würde wie sie, die Leere in ihrem Herzen. Nachdem sie ihn zur Post gebracht hatte, stürzte sie sich in Arbeit.
    Selbst die inbrünstig beschwörende Carolin konnte sie nicht mehr davon abbringen, ihre Tasche auszupacken und die Wäsche zu sortieren.
    »Ich bin froh, dass du nicht mehr so beängstigend still bist. Trotzdem solltest du dir noch ein wenig Erholung gönnen«, kommentierte ihre Freundin kopfschüttelnd den krampfhaften Bewegungsdrang.
    »Ich habe mich genug erholt. Dadurch ändert sich nichts.« Wie ein Trojaner auf dem Weg in die Schlacht stapfte Anja mit einem Armvoll Wäsche ins Badezimmer und schob jeden anderen Gedanken, außer den an die Einstellung der Waschmaschine, vehement beiseite. Als sie die Kleider für die Waschmaschine sortierte, fiel ihr Ramons Holzfigur, eingewickelt in sein Hemd, wieder in die

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