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Wo immer Du bist, Darling

Wo immer Du bist, Darling

Titel: Wo immer Du bist, Darling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Stefanie Hoell
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überhaupt nicht. Ich will, dass du auf der Stelle meine Wohnung verlässt.«
    Statt ihrer Aufforderung Folge zu leisten, lachte er nur. »Der Spruch war gut. So etwas hättest du früher nie zu mir gesagt. Gefällt mir.« Er schwang sich vom Sofa hoch und stand dadurch nahe vor ihr.
    Sie rückte in gleicher Sekunde von ihm ab. »Das war kein Scherz«, insistierte sie. Um noch deutlicher zu werden, ging sie zur Tür und öffnete sie. »Bitte geh.«
    Richard setzte sich stattdessen wieder aufs Sofa und lächelte nachsichtig. »Warum? Ich möchte meine Mittagszeit mit dir verbringen.«
    »Aber ich nicht.«
    Richard sah sie verwundert an. »Was ist los? Wir könnten doch …« Er verstummte. Im nächsten Moment beugte er sich vor, einen Ausdruck im Gesicht, der ein ungutes Kribbeln in ihrem Magen auslöste. »Warte … Du hast einen Typen hier, nicht wahr? Deshalb bist du so kurz angebunden.«
    Ehe Anja reagieren konnte, sprang er auf und stapfte in ihr Zimmer. Wütend schloss sie die Haustür, bevor sie ihm folgte. Sie wünschte wirklich, er hätte recht. Wenn Ramon jetzt hier wäre …
    Bei seinem ausgeprägten Beschützerinstinkt konnte sie sich bildhaft vorstellen, was Richard geblüht hätte. Das hätte sie nur zu gern erlebt.
    Als sie ihr Zimmer erreichte, stand ihr Exverlobter am Kamin und hielt verwundert die Holzfigur in der Hand. Sie hätte nichts lieber getan, als ihm die Figur aus der Hand zu schlagen. Doch damit hätte sie erst recht seine Neugierde auf den Plan gerufen.
    Richards Interesse war trotzdem geweckt. »Woher hast du das? Normalerweise besitzt du kein Nippes.«
    »Das geht dich nichts an.« Sie eilte zu ihm und nahm ihm die Schnitzerei aus der Hand. Irgendetwas an der Art, wie sie das Opossum an sich nahm, schien ihm aufzufallen, denn seine Mimik veränderte sich, wirkte inzwischen nahezu unheimlich.
    »Die Figur ist von ihm, oder?« Seine Stimme hatte jeden Charme verloren. »Von dem Typen, mit dem du in den USA durch die Gegend gezogen bist. War da etwas zwischen euch?«
    »Ich habe dir schon einmal gesagt, dass dich das nichts angeht.« Genervt wandte sie sich ab, fest entschlossen, ihre Nachbarn einen Stock tiefer um Hilfe zu bitten. Richards Finger bohrten sich in ihren Oberarm und drehten sie zurück. »Also habe ich recht.« Er schürzte ordinär die Lippen. »Mit welchen Tricks hat er es geschafft, dich so schnell flachzulegen?«
    Langsam ebenfalls wütend, entriss sie ihm zum zweiten Mal den Arm. »Tricks hatte er gar nicht nötig. Ich habe freiwillig mit ihm geschlafen. Und weißt du, was?« Sie kniff die Augen zusammen. »Ich bin froh, dass ich es getan habe. Es war das Beste, was mir je passiert ist.«
    Richard zuckte zurück, als hätte sie ihn persönlich beleidigt. »Das glaube ich jetzt nicht! Mich lässt du monatelang nicht ran und mit diesem Kerl springst du gleich nach wenigen Stunden in die Kiste.« Sein Gesicht verzerrte sich. »Vielleicht sollte ich ihn lieber bedauern. Es macht nicht besonders viel Spaß, einen Eisblock zu fi…«
    »Wie kannst du es wagen!« Ihre Hand landete klatschend auf seiner Wange. Unter dem kräftigen Schlag flog sein Kopf zur Seite. Er machte einen ausgleichenden Schritt, dann sah er sie wieder an, den Kopf leicht gesenkt.
    Anja juckte es in den Fingern, ihn gleich noch einmal zu schlagen. Nicht nur, weil er versuchte, ihre Liebe zu Ramon in den Dreck zu ziehen, sondern auch wegen der fiesen Anschuldigungen über ihre angebliche Frigidität. »Raus hier!«, zischte sie. »Du verschwindest jetzt auf der Stelle oder ich rufe die Polizei.«
    Richard schien sie nicht zu hören. »Aus dir ist ja eine richtige Wildkatze geworden.« Etwas in seinem Blick warnte sie, doch es war zu spät. Bevor sie ausweichen konnte, schraubte er beide Arme um sie. »Vielleicht kannst du mir auch das geben, was ihn so angetörnt hat.« Er versuchte, sie zu küssen.
    Sie drehte hastig den Kopf beiseite und befolgte endlich Carolins Rat. Ohne noch länger zu zögern, rammte sie das Knie in Richards Weichteile. Die Aktion bewirkte zwar, dass er vor Schmerz jaulend nach vorn kippte, trotzdem ließ er sie nicht los. Gemeinsam stolperten sie gegen die Schranktür.
    »Du Miststück, dafür wirst du bezahlen.« Ächzend warf er sich herum und presste sich gegen sie.
    Die Wucht seines Gewichts ließ ihre Zähne aufeinanderkrachen. » Richard, hör auf. Hör sofort auf!« Geschockt von seinem Angriff rang sie nach Luft. Die Brutalität seiner Handlungen stand der von Santos in

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