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Wo immer Du bist, Darling

Wo immer Du bist, Darling

Titel: Wo immer Du bist, Darling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Stefanie Hoell
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Uhr.
     
    *
     
    Carolin verabschiedete sich von ihrem Kollegen und verfolgte gespannt, wie Markus Anja nach einem weiteren Treffen fragte.
    Ihre Freundin lehnte freundlich, aber bestimmt ab. Carolin nickte. Sie hatte nichts anderes erwartet, trotzdem war sie froh, dass sie Anja wenigstens für ein paar Stunden aus ihrem Kummer geholt hatte. Dass sie Markus und Sven getroffen hatten, war purer Zufall gewesen.
    Der arme Markus tat ihr fast leid. Er war eigentlich ganz nett, wenn auch für ihren Geschmack etwas zu brav. Automatisch wanderten ihre Gedanken zu Oliver, von dem sie das ebenfalls einmal gedacht hatte. Himmel, wie verrückt sie nach ihm war. Nicht nur körperlich, was sie nach den aufregenden Stunden in seinem Bett nicht wunderte, sondern auch mental. Sie hatte sich wirklich bis über beide Ohren in ihn verliebt. Und dass es ihm ebenso ging, hatte sie schon gespürt, bevor er es ihr bei seinem Abschied am Bahnhof gesagt hatte.
    Mit noch mehr Mitgefühl als zuvor blickte sie wieder zu Markus. Seine Chancen, bei Anja einen Fuß in die Tür zu bekommen, hätten vor ihrem USA-Urlaub sicherlich besser gestanden. Jetzt aber standen sie bei null Komma null.
    Das lag nicht allein daran, dass Anja schwanger war. Viele Paare fanden sich erst, wenn einer oder beide schon Kinder hatten. Nein, es lag an dem Vater von Anjas Kind.
    Nach dem, was sie bisher über Ramon wusste, würde ein anderer Mann es ziemlich schwer haben, an Anja heranzukommen. Sie liebte ihn unverändert.
    Carolin seufzte. Eigentlich war es klar, dass es im Herz ihrer Freundin nur noch einen zweiten Platz zu erobern gab. Es war auch nicht auszuschließen, dass es gar keinen mehr gab. Oft begegneten Menschen nur einmal im Leben der wahren Liebe , wenn überhaupt.
    Carolin hatte keinen Zweifel daran, dass Anja diesen Menschen in Ramon gefunden hatte. Und sie selbst … ihr Mr. Right wohnte möglicherweise in Berlin und befand sich gerade auf seiner nächsten Dienstreise.
     
    *
     
    Als Anja am nächsten Tag nach ihrer Spätschicht den Briefkasten öffnete, fand sie endlich zwei Sendungen aus den USA. Leider waren es ihre eigenen Briefe, die mit dem Hinweis auf Unzustellbarkeit zurückgekommen waren.
    Obwohl sie etwas Derartiges schon befürchtet hatte, traf sie die Tatsache, dass ihre Post Ramon nicht erreicht hatte, wie ein Faustschlaf in den Magen.
    Aufgewühlt betrat sie die Wohnung, startete den PC und verglich die Adresse auf der Internetseite der Strafanstalt mit ihren Angaben auf den Briefen. Die Daten stimmten überein.
    Aus Verzweiflung stiegen ihr Tränen in die Augen. Was sollte sie jetzt tun? Ihr Blick blieb an der weiter unten auf der Internetseite vermerkten Telefonnummer hängen. Hastig wischte sie sich übers Gesicht und sah auf die Zeitanzeige des PCs. 21:38 Uhr. In Kalifornien war es jetzt gerade Vormittag …
    Ohne noch eine Sekunde länger zu zögern, schnappte sie sich das Telefon und tippte die Zahlenfolge ein. Mit geschlossenen Augen wartete sie, dass die Verbindung in die USA zustande kam.
    Als der Anruf entgegengenommen wurde, meldete sie sich auf Englisch. Sie brauchte einige Anläufe, bis sie der Person am anderen Ende klargemacht hatte, worum es ihr ging. Nervös notierte sie sich die Durchwahl, die ihr daraufhin genannt wurde, legte auf und wählte erneut.
    Sie arbeitete sich von einer Stelle zur nächsten durch, doch außer der Information, dass ein Gebäudekomplex der Haftanstalt wegen Baumängel hatte abgerissen werden müssen und ein Teil der Insassen in andere Strafanstalten überführt worden war, ließ sich nichts in Erfahrung bringen. Niemand konnte ihr etwas zu Ramon Peréz sagen.
    Als sie das Gespräch schließlich beendete, zitterte sie so stark, dass sie kaum den Mauszeiger für eine neue Suche positionieren konnte. Sie atmete einige Male tief durch und gab dann den Namen »Timothy Fowler« in Google ein. Vielleicht wusste der Pflichtverteidiger, wohin Ramon verlegt worden war.
    Sie erreichte nur seine Sekretärin und versuchte es einige Stunden später noch einmal. Die Uhr ihres PCs zeigte bereits 01:24 an, als es ihr endlich gelang, Fowler an den Apparat zu bekommen. Das Telefonat dauerte nur wenige Minuten, dennoch reichten sie aus, um den letzten Rest ihrer Hoffnung auf hilfreiche Informationen zu eliminieren. Alles, was Fowler ihr hatte berichten können, wusste sie bereits aus ihrem Gespräch mit der Haftanstalt.
    Müde und unendlich niedergeschlagen schaltete sie den Computer aus und ging zu Bett. Sie

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