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Wo immer Du bist, Darling

Wo immer Du bist, Darling

Titel: Wo immer Du bist, Darling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Stefanie Hoell
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erkennbare Wut ihn nur noch mehr befriedigt hätte, zwang sie ihre Miene zu jener ausdruckslosen Maske, die sie so oft bei Ramon gesehen hatte. Bewusst lenkte sie ihre Gedanken auf die gemeinsame Zeit mit ihm. Fast sofort spürte sie, wie die unzerstörbare Quelle ihrer Liebe neue Kraft in ihr schuf. Nichts und niemand konnte dieser Liebe etwas anhaben.
    Richard starrte sie sichtlich verblüfft an, als sie ruhig, beinahe gelassen auf ihn zuging. »Du bist der letzte Abschaum. Wenn du mir je wieder zu nahe trittst, werde ich die Presse mit Einzelheiten über deinen letzten Besuch füttern, hast du mich verstanden?« Sie hatte in normalem Tonfall gesprochen, trotzdem spürte sie, dass ihre Drohung seine Wirkung nicht verfehlte. Zufrieden registrierte sie, wie blass ihre Ankündigung ihn hatte werden lassen. Ohne ein weiteres Wort ließ sie ihn stehen und schloss die Tür der Umkleide hinter sich.
     
    Am Abend verließ sie das Krankenhaus durch den Kellerausgang, vor dem Barbara hilfreich ihren Wagen geparkt hatte. Ihre treuen Kolleginnen auf der Station hatten alles unternommen, um die Presse auf eine falsche Fährte zu locken. Trotzdem entdeckten einige Reporter sie und versuchten, etwas Brauchbares für die nächste Ausgabe zu erhaschen. Sie tat ihnen keinen Gefallen. Ohne auf die Fragen und Zurufe zu reagieren, verschanzte sie sich in ihrem Wagen und fuhr nach Hause.
    Carolin kam kurz nach ihr zur Tür hereingepoltert. Atemlos stellte sie ihre Laptoptasche ab. »Das ist ja ätzend, die Presse lauert wie Hyänen vor unserem Haus. Sag mal, bin ich etwa auch so?«
    Anja wickelte lächelnd den Schal von ihrem Hals. »Nur, wenn es um eine wirklich wichtige Story geht.«
    »Da bin ich aber froh. Eigentlich solltest du vor die Tür gehen und behaupten, dass Richard dich geschlagen und dazu gedrängt hat, das Kind abzutreiben.«
    »Aber das stimmt doch gar nicht.«
    Carolin hängte ihre Jacke an die Garderobe und nickte mit dem Kinn in Richtung Hauseingang. »Denkst du, das interessiert die?« Sie wollte zum Sofa laufen, drehte sich dann aber langsam wieder um. »Wenn ich es mir recht überlege … Der Dreckskerl hat eine Abreibung verdient.« Mit Krieg in der Miene steuerte sie die Tür an.
    Anja sprang ihr hastig in den Weg, beide Hände nach vorn gestreckt. »Caro, halt. Mach bitte keinen Unsinn.«
    Ihre Freundin bremste, aber nur, weil das Telefon klingelte und ihr ein neues Ziel lieferte. Anja rannte gleichzeitig mit ihr los und gewann den Wettlauf. Tief atmend hob sie ab, lauschte kurz und legte dann, ohne ein Wort gesagt zu haben, wieder auf. »Rate mal, wer da gerade dran war?«
    »Presse?«
    Sie nickte. »Wie haben die bloß unsere Nummer herausgefunden, die haben wir doch nirgends eintragen lassen?« Das Telefon begann erneut zu schellen .
     
    *
     
    Wutentbrannt fasste Carolin danach, bevor Anja auch nur einen Finger rühren konnte. Schon während sie Luft holte, wusste sie, dass sie die Person am anderen Ende der Leitung gleich lauthals anbrüllen würde. Unwirsch presste sie das Gerät ans Ohr. »Das reicht jetzt, du elender Blutsauger! Wenn du hier noch einmal anrufst, wirst du mich richtig kennenlernen. Und das ist das Allerletzte, was du willst. Hast du das verstanden?«
    »Schade«, antwortete zu ihrer vollkommenen Überraschung eine äußerst bekannte Männerstimme. »Ich hatte eigentlich vor, dich am Sonntag in Stuttgart zu treffen.«
    »Oliver!« Carolin fiel beinahe das Telefon aus der Hand. »Ich wusste nicht, dass du dran bist.«
    »Das will ich doch hoffen.« Er klang erheitert. »Ansonsten habe ich bei unserem letzten Treffen wohl einiges falsch gemacht.«
    Carolin stand bei seinen Worten sofort ein gewisses Berliner Bett vor Augen. »Nein, hast du nicht«, beruhigte sie ihn und spürte, wie sich bei der Erinnerung daran das altbekannte Flimmern in ihrem Magen aufbaute.
    Er lachte. »Gut, da bin ich aber froh. Was ist denn bei euch los? Habt ihr Probleme?«
    »Wir werden von der Presse belästigt, weil ein Kollege von Anja ihre Schwangerschaft ausgeplaudert hat.« Sie schilderte ihm kurz, was mit Richard vorgefallen war.
    Er hörte mit gewohnter Aufmerksamkeit zu. »Am Montag muss ich für eine Woche nach Kairo. Ich werde am Sonntag von Stuttgart aus dorthin fliegen. Wenn Anja möchte, kann sie ein paar Tage in meiner Wohnung untertauchen.«
    Carolin hätte ihn für dieses Angebot am liebsten geküsst. Leider musste sie sich damit bis Sonntag gedulden. »Das ist eine geniale Idee. Warte mal kurz,

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