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Wo immer Du bist, Darling

Wo immer Du bist, Darling

Titel: Wo immer Du bist, Darling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Stefanie Hoell
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Aufpralls fegte Anja von den Beinen. Es war ihr egal. Sie fiel nicht, weil Ramon sie sofort besitzergreifend in seine Arme riss.
    »Anja. Mein Gott. Anja!« Seine Stimme versagte. Wie verrückt strich er mit den Lippen über ihre Haare, berührte ihre Schläfe, ihr Gesicht, als müsste er sich, genau wie sie, erst überzeugen, dass sie nicht nur eine Erscheinung aus seinen Träumen, sondern wahrhaft hier bei ihm war.
    »Ramon.« Aus ihrer Kehle drang nur noch tonloses Schluchzen. Die ganze Anspannung der letzten Tage wich mit einem Schlag aus ihrem erschöpften Körper. Nur seine kraftvolle Umarmung verhinderte, dass sie zusammenbrach. Haltlos weinend betastete sie seine warme Haut, völlig geschockt, dass sie ihn endlich wieder berühren konnte.
    Untrennbar verschlungen sanken sie in dem weichen Sand auf die Knie.
     
    *
     
    Ramons Augen brannten von der Intensität der Gefühle. Seine Fingerspitzen strichen über ihre Haare, umrundeten die geliebten Konturen ihres Antlitzes, das er jahrelang nur in seinen Träumen gesehen hatte. Er flüsterte erneut ihren Namen, dann senkte er den Kopf und küsste sie. Küsste sie mit der ganzen Verzweiflung und Einsamkeit, die sich seit ihrer Trennung in ihm aufgestaut hatte. Anja schmiegte sich an ihn. Bereitwillig schenkte sie ihm all das, was nur sie allein ihm geben konnte. Wie flüssiges Wachs hing sie in seiner Umarmung. Die Verbundenheit zwischen ihnen war einzigartig. Magie. Genau wie früher. Keine Entfernung der Welt hätte sie auslöschen können. Keine Macht sie brechen.
    Ramon umfasste ihr Genick und brummte, als er spürte, dass sie bei der vertrauten Geste augenblicklich Gänsehaut bekam. Ohne den Kuss zu unterbrechen, öffnete er die Beine und zog ihre Hüften näher an seine. Anja keuchte leise an seinem Mund.
    Es dauerte eine Ewigkeit, bis er es fertigbrachte, seine Lippen von ihren zu trennen. Schwer atmend hielt er sie weiterhin fest, nicht bereit, sie auch nur für die Dauer eines Wimpernschlags loszulassen. Er sagte lange kein Wort und auch Anja blickte ihm einfach nur in die Augen.
    Als er bemerkte, was sie in der Hand hielt, fand er seine Sprache wieder. »Du hast meine Figur bekommen.«
    Sie nickte abgehackt. Tränen rannen ungehindert über ihre Wangen. Es dauerte einen Moment, bis sie stotternd antwortete. »Ich wusste sofort, dass sie von dir ist.«
    Ramon schluckte. »Gott sei Dank. Ich bin so froh, dass du gekommen bist.« Zärtlich strich er eine Locke aus ihrem Gesicht, dann küsste er behutsam die Tränen von ihren Wangen. »Ich habe jeden Tag darum gebetet, dass die Figur dich zu mir bringt.«
    Er hob sanft ihr Kinn an und forschte in ihren Augen. »Wirst du bei mir bleiben?« In Erwartung ihrer Antwort spannte sich sein Körper wie eine Bogensehne an. Gott, hoffentlich sagte sie Ja .
     
    *
     
    Anja schmiegte ihr Gesicht in Ramons Hand. »Ja«, hauchte sie. »Ja, das werde ich.«
    »Das ist gut.« Tief atmend lächelte er. »Das ist alles, was ich wissen muss.«
    Seine Muskulatur lockerte sich so abrupt, dass Anja die Bewegung unter ihren Fingern spürte. Sie bettete ihren Kopf an Ramons Schulter und lauschte seinem kräftigen Herzschlag. Wie sehr sie dieses Geräusch vermisst hatte.
    Sie blieb eng an ihn geschmiegt mit ihm im Sand knien. Der laue Wind umspielte ihre Körper und wehte ihre Haare gegen seine raue Wange, verhakte sie dort. Es war, als wollte die Natur damit das unerschütterliche Band ihrer Liebe sichtbar machen.
    Anja dachte an Adrian, der bei seinem Großvater auf sie wartete, und hob langsam den Kopf.
    »Ich muss dir noch etwas sagen …«
     
    *
     
    Ramon sah ihr abwartend in die Augen. Es war ihm völlig egal, worum es sich handelte. Sie hatte versprochen, bei ihm zu bleiben, alles andere spielte keine Rolle mehr.
    Anja erwiderte seinen Blick genauso ruhig, als spürte auch sie den warmen Strom der Liebe und Zugehörigkeit, der unvermindert stark zwischen ihnen floss.
    »Ich möchte, dass du deinen Sohn kennenlernst«, sagte sie leise. »Er ist oben bei deinem Vater.«
    Ramon öffnete den Mund, brachte aber nur ein unartikuliertes Keuchen zustande. Er schluckte. Einmal, zweimal. Trotzdem verließ nur ein tonloses Krächzen seine Lippen. » Meinen Sohn ? Wir haben einen Sohn?«
    Sie nickte und atmete zitternd aus. »Er heißt Adrian und ist vier Jahre alt.«
    Ramon schüttelte immer wieder ungläubig den Kopf. »Wir haben einen Sohn«, wiederholte er leise, unendlich bewegt, dann noch mal lauter. »Wir haben einen

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