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Wo immer Du bist, Darling

Wo immer Du bist, Darling

Titel: Wo immer Du bist, Darling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Stefanie Hoell
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gerade nach einer Liebesnacht aus dem Bett gekrochen. Einzig die ungleichmäßig großen Holzscheite in ihren Armen störten das erotische Bild.
    Anja ging um den Tisch herum, ließ die Scheite neben dem Feuer auf den Boden poltern, dann stapfte sie wieder hinaus. Ramon legte Messer und Holz zur Seite. Sie wiederholte die Aktion noch einige Male, schaffte jeden Krümel Holz in die Hütte.
    Nachdem sie fertig war, inspizierte sie kritisch den spärlichen Stapel. »Also nach sehr viel sieht das ja nicht gerade aus.« Entschlossen griff sie wieder nach der Axt.
    Ramon setzte sich auf. »Halt, hiergeblieben!«, befahl er und streckte die Hand nach ihr aus. Sie blieb sofort stehen. Ohne erkennbares Bedauern ließ sie die Axt fallen und trottete auf ihn zu.
    Völlig erledigt sank sie neben ihm auf die Bettkante, die Schultern gebeugt wie eine Greisin. Ramon ergriff ihre Hände und drehte die Innenflächen nach oben.
    Seine Miene verdunkelte sich. Das hatte er sich schon gedacht. Dicke rote Blasen zierten ihre schlanken Finger, die nach der ungewohnten Anstrengung deutlich zitterten.
     
    *
     
    »Für heute haben wir genug Holz.« Ramon beugte sich nach vorn und verteilte sanfte Küsse um die wunden Stellen. Anja betrachtete gerührt seinen dunklen Kopf vor sich. Liebend gern hätte sie ihm die Decke vom Leib gerissen und …
    Schon wieder. Sie kommandierte sich innerlich zu Disziplin. Auch wenn die Vorstellung, mit ihm zu schlafen, entsetzlich verlockend war, galt es, noch zu warten. Da Ramon mit Sicherheit begeistert mitgemacht hätte, lag es an ihr, dafür zu sorgen, dass es gar nicht erst so weit kam. Anja war nicht so naiv, zu glauben, sie könnte Ramons Verführungskünsten lang widerstehen, fing er erst wieder damit an.
    Entschlossen schob sie die aufkeimende Erregung beiseite, drückte ihm nur einen schnellen Kuss auf den Mund und stand auf. Es gab noch viel zu tun. Schließlich würde er ihr in den nächsten Tagen – im wahrsten Sinne des Wortes – nicht davonlaufen.
    Sie griff nach einigen leeren Plastikflaschen und drehte sich wieder zu ihm um. »Wir brauchen frisches Wasser. Gibt es hier in der Nähe einen Bach oder eine Quelle?«
     
    *
     
    Ramon überlegte kurz. Die Quelle war nicht weit von hier, deshalb hatte er die Hütte auch ausgesucht. Das Gelände war jedoch unwegsam und gefährlich. Nicht einmal er ging die knappe Viertelmeile unbewaffnet.
    »Das muss warten. Auf keinen Fall kannst du ohne Gewehr aufbrechen. Darum kümmern wir uns …«, er warf einen bezeichnenden Blick auf ihre lädierten Hände, »… morgen.«
    Sie stellte die Flaschen wieder ab. »Auch gut.«
    Nur wenig später, nachdem sie gegessen hatten, kroch sie wieder zu ihm ins Bett und schlief ein, sobald ihr Kopf seine Schulter berührte.
    Ramon betrachtete liebevoll die zarte Gestalt in seinen Armen. War er jemals zufriedener gewesen als in den Momenten, in denen Anja so dicht bei ihm lag? Nein, mit Sicherheit nicht.

12.
    Wieder auf den Beinen
     
     
     
    Kalifornien, Sierra Nevada, 12.09.2007, 08:19 Uhr
     
    A nja erwachte am nächsten Morgen mit dem unguten Gefühl, dass sie sich nicht mehr bewegen konnte. Sie hob probeweise den Arm und zuckte gepeinigt zusammen.
    Die ungewohnte Anstrengung des Vortags hatte schmerzlich in sämtlichen Muskeln zu Buche geschlagen – auch bei denen, von deren Existenz sie bisher nichts gewusst hatte. Sie kam sich vor, als hätte sie den ganzen Wald zu Kleinholz verarbeitet und nicht nur zwei lächerlich kleine Baumstämme. Ächzend richtete sie sich auf.
    Ramon fasste leicht an ihre verkrampfte Schulter. »Tut’s arg weh?«, fragte er mitfühlend.
    »Du glaubst gar nicht, wie sehr«, stieß sie zwischen den Zähnen hervor. Schwerfällig, als hätte sie jemand mit einem Zementsack bepackt, robbte sie zur Bettkante.
    Ungerührt schlang Ramon einen Arm um ihre Taille und zog sie wieder an sich. »Du bleibst erst mal hier. Die Quelle läuft uns schon nicht weg. Ich will nicht, dass du dort draußen vor Erschöpfung umkippst.« Mühelos drehte er sie auf den Bauch und beugte sich gleichzeitig über sie.
    Ihre Haut begann erwartungsvoll zu kribbeln, als Ramon ihr das lockere Hemd, das sie nachts trug, über den Kopf streifte und achtlos zur Seite warf. Dann fuhr er mit beiden Händen in sanfter Erkundung ihren nackten Rücken entlang. Bereitwillig wartete sie, was er vorhatte.
    Behutsam zunächst, dann immer kräftiger begann er die verkrampften Muskeln zu massieren, arbeitete sich zielsicher zu

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