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Wo ist Thursday Next?

Wo ist Thursday Next?

Titel: Wo ist Thursday Next? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Fforde
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wissen wir nicht, wie wir die Bombe entschärfen können.«
    Ich warf einen Blick auf den Zeitzünder, der wie immer in solchen Fällen gut zu sehen war und zeigte, dass uns nur noch zweieinhalb Minuten blieben.
    »Können wir das Ding nicht einfach über Bord werfen?«, fragte Jobsworth.
    »Nicht, wenn Sie nicht den ganzen Metaphoric River innerhalb einer Sekunde auslöschen lassen wollen.«
    »Wir können das Schiff verlassen.«
    »Na ja, das wird ziemlich eng im letzten Rettungsboot, das wir haben, und diese hohen Ligusterhecken am Ufer würden verhindern, dass wir an Land können.«
    »Ich setze mich in das Boot und nehme die Bombe mit!«
    Das ware Drake Foden, der Abenteurer. »Keine langen Diskussionen«, sagte er. »Das ist meine Aufgabe. Ich bin nun mal das Kanonen-, äh, Bombenfutter.«
    »Ich hab’s doch gesagt«, erklärte Barksdale und stieß Jobsworth mit dem Zeigefinger in die Seite.
    Es gab keine Zeit mehr, nach Alternativen zu suchen, und auf Befehl des Kapitäns wurde die Fahrt verlangsamt und das zweite Rettungsboot mit der eisenbeschlagenen Truhe darin vorsichtig über die Seitenwand auf die Wasserfläche heruntergelassen. Drake drehte sich zu mir um und ergriff meine Hände.
    »Lebwohl, Thursday. Es tut mir sehr leid, dass wir keine Gelegenheit hatten, miteinander zu schlafen. Wenn wir Zeit gehabt hätten, ein paar mehr Scherze zu machen und miteinander zu streiten, wäre dieser Abschied viel schmerzlicher und eindrucksvoller, aber das ist er jetzt leider nicht.«
    »Ja«, sagte ich. »Ich werde es immer bedauern, dass ich dichnicht besser gekannt und noch nicht mal besonders gemocht habe. Vielleicht nächstes Mal.«
    »Ein nächstes Mal wird es nicht geben.«
    »Das weiß ich. Foden?«
    »Ja.«
    »Du hast da was zwischen den Zähnen.«
    »Hier?«
    »Nein, auf der anderen Seite.«
    »Vielen Dank.«
    Ohne ein weiteres Wort kletterte Drake am Fallreep hinunter, löste die Vertäuung und ruderte eilig von der
Metaphoric Queen
weg.
    »Hey«, schrie ich über das Wasser hinweg. »Bist du nicht froh, dass es kein Giftpfeil in deinem   …«
    Aber ich konnte den Satz nicht mehr zu Ende bringen. Drake, das Rettungsboot und die eisenbeschlagene Truhe implodierten mit einem Geräusch, das klang wie ein rückwärts gerichteter Husten und von einem Luftsog begleitet war, der unsere Trommelfelle knacken ließ. Ich habe Text noch nie so schnell verschwinden sehen   – sogar ein Eraserhead braucht eine halbe Minute.
    »Langsam voraus«, befahl Jobsworth. »Und lassen Sie die anderen Delegationen wissen, dass wir leider verspätet eintreffen werden.«
    Er wandte sich mir zu. »Was geht hier vor, Next?«
    Mein Hirn lief immer noch auf vollen Touren. Ich dachte an das Schicksal der 14ten ClownsDivision, an die Notwendigkeit, die Region zu stabilisieren, an hübsche Krankenschwestern, gut aussehende Ärzte und Brandschutzmittel.
    »Wir haben nicht mehr viel Zeit«, sagte ich. »Herr Senator, ich muss Sie bitten, eine schnelle Entscheidung zu treffen, ohne sie lange zu hinterfragen.«
    »Und welche wäre das?«
    »Lassen Sie sofort sämtliche Feedback-Schleifen nördlich von
Drei Mann in einem Boot
schließen, Sir!«
    »Sind Sie verrückt? Das sind fast dreihundert Millionen Bücher.«
    »Verrückt? Vielleicht. Aber wenn Sie das nicht tun, tobt hier bald ein so verheerender Genrekrieg, dass Ihnen das Blut in den Adern gefriert.«
    »Mein Blut besteht schon aus Eis, Miss Next.« Der Senator zögerte, aber als er sah, dass es mir ernst war, drehte er sich zu Zhark um. Der Emperor nickte.
    »Na schön.«
    Jobsworth gab Barnes Instruktionen, die TextZentrale zu informieren, auf welchen Wegen auch immer, und einen
Code Puce
auszulösen.
    »So«, sagte Jobsworth und zeigte mit dem Finger auf mich. »Und jetzt hätte ich gern ein paar gute Erklärungen!«
    Wir versammelten uns sofort anschließend in der Bar. Jobsworth und Herring waren da, Barksdale, der Kapitän und Emperor Zhark   – aber auch alle D-3   s aus dem Gefolge von Jobsworth und schließlich auch Sprockett, der sich seiner Verkleidung als Barkeeper entledigt hatte und wieder in voller Butler-Uniform auftrat.
    »Wo soll ich anfangen?«, fragte ich.
    »Am Anfang«, sagte Jobsworth, »und hören Sie ja nicht auf, bevor Sie am Ende sind.«
    Ich holte tief Luft und zeigte ihnen die Landkarte, die Lyell gezeichnet hatte.
    »Wie sie es entdeckt hat, werden wir wohl erst erfahren, wenn wir die echte Thursday gefunden haben«, sagte ich. »Aber sie wusste

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