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Wo ist Thursday Next?

Wo ist Thursday Next?

Titel: Wo ist Thursday Next? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Fforde
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»würden die Scharfen Romane doch nicht so viele Metaphern den Fluss hinunterschicken   – oder so viele, dass alle anderen nicht mehr mithalten können. Aber seine Lieferungen halten sich doch in einem durchaus vernünftigen Rahmen.«
    Ich dachte einen Augenblick nach. »Vielleicht ist Speedy Muffler ja gar nicht so ein Bösewicht. Vielleicht versucht er, die Metaphernvorräte gegen eine übermäßige Ausbeutung zu schützen. Der Metaphernverbrauch muss kontrolliert werden, wenn zu viele benutzt werden, wird die Prosa hyper-intellektuell, zweideutig und letztlich unlesbar. Der künftige Star am Horizont wäre dann der Spatz in der Hand, der die BuchWelt in die Wüste schickt, weil nicht alle Blütenträume reifen.«
    »Das wäre ja schrecklich«, sagte Sprockett, als die Über-Metaphorisierung ihn traf wie ein Hammer. »Aber lässt sich damit die Vernichtung der 14ten ClownsDivision erklären? Und gibt es uns einen Hinweis darauf, wer für das alles verantwortlich ist?«
    »Ich weiß nicht«, sagte ich. »Aber ich muss sofort Senator Jobsworth darüber informieren.« Ich sprang auf und rannte den Niedergang hinunter zur Kajüte des Kapitäns. Dabei wäre ich fast mit Red Herring kollidiert, der mir entgegenkam.
    »Entschuldigung«, sagte er freundlich. »Ich wollte mir gerade einen Doughnut holen. Mögen Sie auch einen?«
    »Nein danke, Sir.«
    In der Kapitänskajüte fand ich Senator Jobsworth, Emperor Zhark und Oberst Barksdale, die in heftige Diskussionen verstrickt waren.
    »Haben Sie Herring gesehen?«, fragte Jobsworth. »Er sollte wirklich hier sein, um die Konferenz mit uns vorzubereiten.«
    »Er wollte sich einen Doughnut holen.«
    »Ach, wirklich? Gehen Sie jetzt. Wir sind sehr beschäftigt.«
    »Ich möchte eine wichtige Mitteilung machen, Sir. Ich glaube, ich weiß jetzt, warum der Anschlag auf Thursday stattfand.«
    Jobsworth starrte mich an. »Thursday ist tot?«
    »Nein, glaube ich nicht; denn ihre Fantasien sind noch lebendig. Es war ein Attentatsversuch   – in einem schlechten Roman von Adrian Dorset.«
    »Adrian Dorset?«
    »Jack Schitt, wenn Sie’s genau wissen wollen. Ein Epizeuxis-Wurm hat sie erwischt. Und der mittelmäßige Gatsby.«
    »Welcher Gatsby?«
    »Der Mittlere Gatsby.«
    »Der ist alles andere als mittelmäßig, mein Mädchen.« Er und Zhark lachten herablassend.
    »Ich meine es ernst«, sagte ich hitzig. »Thursday ist angegriffen worden, und der Grund   …«
    »Ich bin sicher, die Geschichte ist absolut
faszinierend,
Miss Next«
,
sagte Jobsworth, »aber jetzt haben wir dafür keine Zeit. In fünf Minuten sind wir in den Scharfen Romanen und in fünfundvierzig Minuten treffen wir die anderen Delegationen. Wir haben eine Menge zu tun. Wenn Sie sich unbedingt nützlich machen wollen, können Sie mir eine Tasse Tee bringen oder nach Herring suchen.«
    »Aber   …«
    »Hauen Sie ab!«
    Ich murmelte eine Entschuldigung, verfluchte meine Schwäche und ging rückwärts zur Tür hinaus.
    »Das hätte besser laufen können«, sagte Sprockett. »Ich werde mal sehen, ob ich Herring finde.«
    Mit einem leichten Summen verschwand er. Ich stieg frustriert ins Unterdeck hinunter. Mir war heiß. Ich hasste es, wenn man so mit mir umsprang. Aber vielleicht hatte Jobsworth ja recht und die Sache konnte tatsächlich warten. Ich musste mich eben gedulden, bis er wieder etwas mehr Zeit hatte, und es ihm dann erzählen.Oder vielleicht konnte ich ja auch privat mit den Leuten von Speedy Muffler reden und auf diese Weise herausfinden, ob ich recht hatte. Vielleicht war es ja besser, wenn ich
nicht
mit Jobsworth redete.
    Ich ging zu meiner Kabine hinunter, um mir das Gesicht zu waschen, aber als ich an Kabine Zwölf vorbeikam, hielt ich an. Die Flucht des Rätselhaften Passagiers von Bord der
Metaphoric Queen
war mir immer noch viel zu rätselhaft. Ich stieß die Tür auf und ging hinein.
    Das Bett war gemacht, aber es hatte jemand darauf gelegen. Das war nicht weiter erstaunlich, der Rätselhafte Passagier hatte ja sonst nicht viel tun können. Ich durchsuchte das Gepäck und fand auch tatsächlich die Schulterpolster und Knieschützer. Auch der Kanister mit Brandschutzmittel, von dem Sprockett gesprochen hatte, stand immer noch da. Er war ungeöffnet. Ansonsten gab es nur einen Anzug und etwas Wäsche zum Wechseln. Ich wollte mich schon wieder zurückziehen, als mir plötzlich einfiel, dass der Rätselhafte Passagier sein Gepäck ja
bei sich
gehabt hatte, als wir ihn wegrudern sahen. Wem

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