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Wo Ja Nein bedeutet

Wo Ja Nein bedeutet

Titel: Wo Ja Nein bedeutet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska von Au
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Vorlegestäbchen – bitte niemals die eigenen dazu benutzen! Natürlich nimmt man die Vorlegestäbchen vor allem dazu her, um aus dem Speisenangebot auf dem Rondell leckere Happen in die eigene Essschale zu befördern. Trotzdem bitte niemals mit den eigenen in gemeinsame Platten langen!
Wenn Sie bei einem großen Essen mal Pause machen, legen Sie die „Chop Sticks“ ab: mit der breiten Seite auf dem Tisch und der Mundseite auf Teller oder Schale. In vielen Restaurants gibt es extra Bänkchen für die Stäbchen, ähnlich wie unsere Messerbänkchen.
Sie sind fertig? Legen Sie die Stäbchen nebeneinander auf die eigene Reisschale. Nicht überkreuzen – „das tut man nicht“.
    China: Im Reich der Mitte isst man praktisch alles
    Man hört ja so allerlei: Hund und Schlange, Ratten und Affenhirn, Schwalbennester oder kleine frittierte Happen aus Quallen – den Chinesen sagt man nicht umsonst nach, dass sie alles essen, „was vier Beine hat – außer Tische und alles was fliegt – außer Flugzeugen. “ Zumindest behauptet man das innerhalb des Reichs der Mitte von den Kantonesen. Wie viel davon wahr ist, und was Sie als Besucher wirklich mitbekommen – das ist eine ganz andere Sache. Wir können Ihnen nur empfehlen: Besuchen Sie mal einen chinesischen Markt. Ob auf dem Dorf oder in einer Großstadt wie Hongkong oder Schanghai. Sie werden staunen, was es da so alles im Angebot gibt. Frösche und Schlangen – natürlich lebend und damit frisch – sind beispielsweise der Normalfall. Die berühmten „tausendjährigen Eier“ (Sung Hwa Dan) dagegen gibt es nicht in jedem Restaurant oder als alltägliches Essen. Die „Kiefernblumeneier“, wie man sie in China auch nennt, werden viele Wochen in Kiefernnadelasche und Limettensaft aufbewahrt und sind ebenfalls eine berühmte Spezialität.
     
    Chinesen essen wirklich gerne und sie essen wirklich beinahe alles. Übrigens schon beim Frühstück: Glauben Sie bitte nicht, dass Sie lediglich ein „kontinentales“ oder ein englisches Frühstück bekommen. Okay, im Hotel wird das sicher angeboten. Aber ein
original chinesisches Frühstück sieht völlig anders aus: Da gibt es im Dampf in einem Bambuskorb gegarte Teigtaschen (Dim Sum), die mit allem Möglichen gefüllt sind. Da gibt es gebratene Nudeln, Suppen, in Sud gegarte Eier, da gibt es Scharfes, Mildes, Süßsaures – am besten probieren Sie überall ein Häppchen, und Sie werden schnell feststellen (mir ging es jedenfalls in Hongkong so), dass man sich an diese Vielfalt am Frühstücksbüfett durchaus gewöhnen kann …
Bei Tisch ist es in China durchaus üblich, während des Essens zu rauchen – und nachdem Sie in diesem Land zu Gast sind, sollten Sie davon Abstand nehmen, auf Ihren Status als Nichtraucher zu pochen. Man kann erleben, dass jemand in der rechten Hand die Stäbchen hält und isst, in der linken aber eine brennende Zigarette hat.
Es gibt nicht für jeden ein einzelnes Gericht. Sondern in der Mitte der Tafel (an einem langen Tisch für jeweils eine Gruppe von Gästen) steht ein Rondell, auf dem die unterschiedlichsten Speisen platziert sind. Jeder greift zu, was immer er möchte, achtet aber peinlichst darauf, dass der Ehrengast zuerst und vor allem die beste Delikatesse bekommt. Das kann natürlich, bei all den ungewöhnlichen Gerichten, für einen Europäer ein wenig schwierig werden …
Chinesen haben keinerlei Hemmungen, einen edlen Rotwein mit Cola zu mischen. Sie müssen das nicht tun oder vortäuschen, dass das was ganz Tolles sei. Aber Sie sollten nicht lautstark drüber lästern.
Schmatzen und Schlürfen ist erlaubt – und gerade in China hält man die kleine Schüssel mit Suppe direkt an den Mund, schlürft und schaufelt mittels der Stäbchen größere Happen in den Mund. Bitte glauben Sie nicht, dass Sie sich mit Geräuschen bei Tisch besonders hervortun müssen. Das kommt bei Ihren chinesischen Gastgebern nicht unbedingt gut an. Könnte gut sein, dass man das als Nachäffen empfindet – und damit haben nicht nur Sie, sondern auch der chinesische Gastgeber sein Gesicht verloren.
Apropos Suppen: Sie werden in China stets „getrunken“, also geschlürft, und nicht mit dem Löffel gegessen. Der Porzellanlöffel,
den Sie in unseren deutschen China-Restaurants bekommen, ist im Reich der Mitte selbst nicht unbedingt üblich. Das ist eher ein Zugeständnis an die weißen „Langnasen“.
Vorsicht, wenn Ihnen – etwa wegen einer besonders heißen oder scharfen Speise – plötzlich die Nase

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