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Wo Ja Nein bedeutet

Wo Ja Nein bedeutet

Titel: Wo Ja Nein bedeutet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska von Au
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läuft: Schnäuzen bei Tisch ist absolut tabu! Das müssen Sie dann bitte schon draußen erledigen.
Seien Sie nicht überrascht, wenn bei Geflügel und anderem Fleisch noch Knochen enthalten sind. Das gehört in China dazu und es ist Ihr Job, den Happen so sicher mit den Stäbchen balancieren zu können, dass Sie alles gut abnagen können.
Lassen Sie am Ende des Essens stets ein bisschen auf dem Teller zurück. Ein völlig leer gegessener Teller zeigt dem Gastgeber nämlich an, dass er nicht genug Essen auf den Tisch gebracht hat.
In Hongkong vermeiden Sie es besser, alleine essen zu gehen. Für einen Chinesen ist das nämlich schlicht und ergreifend undenkbar. Man würde Sie bedauern, weil Sie alleine essen müssen und weder Freunde, Kollegen noch Familie haben, die Ihnen Gesellschaft leisten.
    Japan – Land der aufgehenden Sonne
    Es gibt kleine Unterschiede zwischen chinesischen und japanischen Essstäbchen: Die japanischen laufen etwas spitzer zu, und sie sind kürzer. Die Regeln, wie man mit ihnen jedoch formvollendet isst, sind dieselben. In Japan ist es allerdings üblich, dass man weniger von einem Rondell speist. Sondern jeder Gast bekommt einen Teller oder eine Platte angeboten, von der man sich ein paar Happen nimmt. Man darf hier zum Herausnehmen die eigenen Stäbchen verwenden – aber bitte nicht die Seite, mit der Sie essen, sondern die andere.
Schlürfen und Schmatzen ist hier, im Gegensatz zu China, eher unüblich. Verwechseln Sie das bitte nicht – sonst sind Sie bei Ihren japanischen Gastgebern gleich unten durch! Wenn überhaupt geräuschvoll gegessen wird, gilt: Männer dürfen schlürfen, Frauen nicht. Pochen Sie nicht auf die Gleichberechtigung.

Reis gilt als Speise der Götter. Alles andere ist ihr deshalb untergeordnet, und man bemüht sich, die Schale mit Reis besonders elegant zum Mund zu führen: nämlich wie zum Tragen eines Tabletts mit gespreizten Fingern. Wenn Sie einem anderen die Schale reichen, tun Sie das mit beiden Händen. Noch ein kleiner Tipp: Ihre gute Kinderstube beweisen Sie, wenn Sie Reis nicht mit Sojasauce beträufeln!
Beim gemeinsamen Essen achten Sie darauf, dass Sie nicht vor Ihrem Gastgeber fertig sind: Das wäre eine grobe Unhöflichkeit.
Im Sushi-Restaurant gibt es „Essen vom Fließband“. Die Teller haben unterschiedliche Farben, und je nach Farbe zahlen Sie einen anderen Preis. Sie können essen, so viel Sie wollen – aber kommen Sie bitte nicht auf die Idee, die Rechnung dann peinlichst genau nachzukontrollieren. Zeigen Sie ein bisschen Vertrauen – alles andere würde nämlich heißen: Sie unterstellen dem Kassierer, er würde Sie betrügen wollen. Einen größeren Fauxpas könnten Sie kaum begehen!
Ihnen wird nahegelegt, mal Funazushi zu probieren? Vorsicht Falle: Was für Japaner als Delikatesse gilt, ist‘s für europäische Gaumen ganz und gar nicht. Es handelt sich nämlich schlicht um – Sie werden es schon ahnen! – vergammelten, das heißt fermentierten Fisch. Mindestens ein paar Jahre alt soll er sein – erst ein Jahr wie Sauerkraut eingelegt, dann zwei bis drei Jahre vergoren in Reis (der jährlich gewechselt wird). Serviert wird das Ganze danach als Suppenzutat, in grünem Tee gekocht oder in Teig als Tempura ausgebacken. Bekommen Sie schon Appetit?
Vom Kugelfisch Fugu haben Sie bestimmt schon gehört. Die Zubereitung ist äußerst schwierig, und deshalb muss ein japanischer Koch, der dieses Lebensmittel zubereiten will, eine spezielle Lizenz haben. Lediglich das ungiftige Filet des Fisches wird zubereitet – als rohes Sashimi, aber auch frittiert oder gekocht in Suppe. Seit den Köchen für die Zubereitung des Kugelfischs eine spezielle Lizenz abverlangt wird, ist die Zahl der Toten von mehreren hundert pro Jahr nämlich auf null gesunken. Heutzutage sterben an Fugu Jahr für Jahr nur noch etwa fünf Japaner, meist Privatleute, die sich eben durch den Genuss des Fisches einen Kick verschaffen wollen und nicht genau wissen, wie man
ihn zubereitet. Kleines Kuriosum am Rande: Fugu ist das einzige Nahrungsmittel, das keinem Mitglied der japanischen Kaiserfamilie serviert werden darf.
    Was es sonst noch zu beachten gibt
In Korea gilt es als unhöflich, sich beim Essen zu unterhalten. Alle Beteiligten widmen ihre ganze Aufmerksamkeit dem kulinarischen Genuss. Also: Mund halten und essen. Man serviert nicht jedem Gast einzeln, sondern jeder bedient sich selbst. Viele Speisen stehen auf dem Tisch. Sie haben also die Chance, sich genau das

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