Wo Ja Nein bedeutet
klares „Nein“ werden Sie einem Vietnamesen kaum abringen. Eher kommt dann eine Gegenfrage oder eben ein „Vielleicht“.
In Tschechien müssen Sie besonders gut hinhören: Denn Ja heißt hier „ano“ – und wenn man da nicht genau hinhört und aufpasst, versteht man schnell das Gegenteil – also „no“. Gerne hält man es für das englische Nein – in der Annahme, dass man Ihnen als Ausländer das Ganze ein wenig erleichtern möchte. Dabei heißt Nein auf Tschechisch „ne“.
Ich, Du und alle anderen: Wo deuten Sie denn hin?
Das ist doch wohl einfach, meinen Sie. Wie man auf sich selber deutet, das wissen Sie doch ganz genau. Da gibt es doch nicht etwa auch Unterschiede? Oh doch:
In Deutschland zeigt man auf sich selbst, indem man mit dem Zeigefinger auf den eigenen Körper deutet. Etwa in Bauch-oder Brusthöhe.
In den USA macht man‘s anders: Man legt die ganze Hand flach auf den Körper, etwa dahin, wo sich das Herz befindet.
In Japan deutet man mit ausgestrecktem Zeige- und Mittelfinger auf die eigene Nase.
Achtung beim Urlaub in Italien: Hier hat diese Geste eine völlig andere Bedeutung. Nämlich so viel wie: „Hier stimmt etwas nicht, das rieche ich doch …!“
In Indien deutet man mit dem Kinn auf einen anderen, niemals mit dem Finger oder mit der Hand. Und den Taxifahrer oder Kellner rufen Sie zu sich, indem Sie den Arm komplett ausstrecken und mit der Handfläche nach unten winken.
In Argentinien ruft man jemandem per Geste zu, er möge sich beeilen, indem man die Hand hin und her bewegt und Daumen und Zeigefinger zusammenlegt. Den Kellner winken Sie an den Tisch, indem Sie die Handfläche nach unten halten und die Finger vor und zurück bewegen.
In Spanien, Portugal, Italien, Tunesien, Griechenland und der Türkei, auf der Insel Malta und in Südostasien ist es üblich, jemanden zu sich her zu winken, indem man die ganze Hand mit der Handfläche nach unten hält und dann eine Bewegung macht, als würde man etwas von sich wegschaufeln.
In Japan macht man das genauso – nur wer sein Haustier zu sich ruft, dreht die Hand um und winkt mit der Handfläche nach oben.
In Großbritannien, Skandinavien, den Niederlanden, Frankreich und Belgien, Deutschland und Österreich ist es dagegen umgekehrt wie im Süden Europas: Hier hält man die ganze Hand mit der Handfläche nach oben und winkt zum eigenen Körper hin.
In Frankreich nimmt man zum Herbeiwinken einer anderen Person manchmal sogar nur den nach oben gerichteten Zeigefinger. Das ist bei uns dagegen eher etwas spöttisch-übertrieben gemeint – man kennt es eigentlich nur bei Kindern. Oder aber im Spätabendprogramm, wenn sich bestimmte Damen lasziv auf dem Fernsehschirm räkeln und jemanden anlocken wollen …
Auf andere Personen zeigt man nicht mit dem Finger. Diese Regel lernt m.an bei uns schon von klein auf, gerne mit dem Zusatz „mit nacktem Finger zeigt man nicht auf angezogene Leute“. Das hat natürlich einen Grund: Gerade der Zeigefinger gilt nach alter Tradition als „Überträger“ von Kraft. Positiver wie negativer. Wer also mit seinem Finger auf einen anderen deutet, kann ihm alles Böse wünschen. Deshalb vermeidet man es lieber. Und diese Regel gilt in vielen anderen Ländern.
In Thailand ist das ganz besonders der Fall, und hier winkt man einen anderen nicht mal mit dem Finger heran. Man benutzt den Kopf dazu – und das gilt ja bei uns eher als unhöflich. Ganz wichtig in Thailand – und in vielen anderen asiatischen Ländern: Man zeigt niemals mit dem Fuß auf eine andere Person. Auch nicht auf einen Gegenstand. Und auch nicht – und hier wird es schwierig! – während des Schlafs. Wenn Sie im Flugzeug oder Bus sitzen und einschlafen, sorgen Sie besser dafür, dass Ihre Füße auf dem Boden stehen. Wer mit dem Fuß auf einen anderen zeigt, beleidigt diesen schwer. Deshalb steigt man nicht über jemanden hinweg, der am Boden sitzt oder am Strand liegt. Das
geht so weit, dass Sie sogar wegen Majestätsbeleidigung belangt werden können, wenn Sie etwa auf eine Banknote treten, auf der Thailands König abgebildet ist … Noch etwas ist wichtig in Thailand: Wer seine Hände vor der Brust verschränkt oder aber in die Hüften stemmt, zeigt sich eindeutig ablehnend gegenüber einem Mitmenschen.
In Indien entschuldigt man sich mit den Händen: Man zeigt dem Gegenüber die offene Handfläche und legt die Hände dann aufs Herz. Die Ohren gelten den Indern als heilig – das Berühren der Ohren assoziiert Aufrichtigkeit. Sind
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