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Wo niemand dich findet

Wo niemand dich findet

Titel: Wo niemand dich findet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Griffin
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überwarf und durch die Wohnung lief. Sie schlüpfte in die Mantelärmel, schaltete das Licht im Flur an und sah durch den Spion.
    Nathan Devereaux. Und ein riesiger, patschnasser Mann, der von seiner Statur her gut und gerne ein American-Football-Spieler sein konnte. Sophie schob den Riegel zurück und riss die Tür auf.
    »Was zum Himmel …«
    Nathan ging einfach an ihr vorbei in die Wohnung.
    »Tut uns leid, dass wir Sie aus dem Bett holen«, sagte der Schrank, »aber …«
    »Alex ist weg.«
    Sie sah Nathan an. »Alex ist… weg?«
    »Es sieht so aus, als ob jemand in ihre Wohnung eingebrochen ist«, fügte der Football-Spieler hinzu.
    Nathan hielt ihr ein Handy entgegen, und Sophie erkannte
die quietschgrüne Hülle. »Sie müssen uns das Programm zeigen, das Alex verwendet. Das mit diesem GPS-Teil. Können Sie das?«
    Sophie nahm Alex’ Telefon und blickte ihn an. Sein Haar war nass vom Regen, sogar an seinen Wimpern hingen die Tropfen. Kleine Bächlein von Wasser rannen ihm den Hals hinab und verschwanden unter dem Kragen seiner schwarzen Lederjacke. Doch er schien nichts davon zu bemerken. Seine blauen Augen lagen bohrend auf ihr.
    Sie schluckte. »Ich … ich kann’s versuchen, aber …«
    »Dann los. Wir haben keine Zeit!« Nathan schaltete das große Licht ein, im Wohnzimmer wurde es hell. Bestürzt blickte Sophie auf Alex’ Telefon.
    »Es ist nur so, dass ich eigentlich nicht genau weiß, wie ihr Telefon funktioniert.« Sie hatte den Satz noch nicht beendet, als Nathan einen Fluch ausstieß. »Aber ich kann mich an meinem Computer einloggen.«
    »Echt?«
    »Klar, ich brauche nur eine Internetverbindung«, antwortete sie. Da war Nathan schon durch das halbe Zimmer gelaufen und machte sich an dem Computer zu schaffen, der auf dem Tisch neben ihrem Futon stand. »He, lassen Sie lieber mich das machen.«
    Sophie sprang ebenfalls hinüber und setzte sich auf den Stuhl davor. Etwas befangen registrierte sie, dass gleich darauf zwei große, angespannte Männer hinter ihr standen und ihr über die Schulter blickten. Sie startete den Rechner, dann schnürte sie ihren Morgenmantel etwas weiter zu. Er war aus einem dünnen gazeartigen Stoff und zeigte eigentlich mehr, als er verhüllte.
Doch die beiden Männer waren mit anderen Dingen beschäftigt.
    Nathan beugte sich vor und stützte eine Faust auf den Tisch, als Sophie die Adresse von Alex’ GPS-Ortungsdienst eingab. Ein Sanduhr-Icon erschien auf dem Bildschirm, die Seite wurde aufgebaut.
    An Nathans Faust traten die Knöchel weiß hervor. Er fluchte.
    Sophies Herz schlug schneller. »Sind Sie sicher, dass sie verschwunden ist?«
    »Coghan steckt dahinter«, fauchte Nathan. »Wir müssen sein Auto finden. So schnell wie möglich.«
    Das Programm startete, und Sophie erkannte die Homepage. In der Bildschirmmitte war ein Fenster aufgegangen, das nach der Eingabe eines Passworts verlangte.
    »Scheiße!« Nathan hämmerte mit der Faust so fest auf den Tisch, dass der Computer wackelte. »Wie lautet das Passwort?«
    Sophie starrte auf den Bildschirm und biss sich auf die Lippe. Wenn Alex wirklich verschwunden war, und wenn Coghan darin verwickelt war, könnte das ihre einzige Chance sein, sie zu finden. Es könnte allerdings bereits zu spät sein. Doch das wussten die beiden sicher auch.
    »Das Passwort, Sophie!«
    Sie zuckte zusammen. »Okay, okay. Lassen Sie mich doch mal nachdenken.«
    »Scheiße, weißt du’s etwa nicht?« Nathan sah verzweifelt aus.
    »Beruhig dich, Dev. Sie weiß es.« Der Schrank sah
sie ruhig an, war aber kaum weniger einschüchternd als Nathan. »Sie wissen es doch, nicht?«
    Sophie schluckte. »Nicht genau. Aber ich habe da so eine Ahnung.«
     
    Alex suchte nach einer Antwort. Sie bewegte ihren Mund, aber es kamen keine Worte heraus. Sie fuhr sich mit der Zunge über die brennenden Lippen.
    »Ich weiß es nicht«, brachte sie schließlich hervor.
    »Das ist leider falsch.« Er zog lässig an der Zigarette. Alex ließ ihn nicht aus den Augen und hielt die Luft an.
    Seine Hand schnellte nach vorne und legte sich mit einem eisernen Griff um ihren Arm. Sie versuchte, sich loszureißen, doch er hielt sie wie ein Schraubstock umklammert. Metall klapperte, als sie sich mit dem gefesselten Arm gegen das Abflussrohr drängte und ihm den anderen zu entziehen versuchte. Vergeblich. Eine fleischige Hand hielt ihr Handgelenk fest und drehte ihr die Innenseite des Unterarms nach oben. Er nahm die Zigarette aus dem Mund und presste sie ihr gegen

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