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Wo niemand dich findet

Wo niemand dich findet

Titel: Wo niemand dich findet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Griffin
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Vorschein kamen, kannte sie nur zu gut. Allerdings hatte Mia Holt nicht mehr gesehen, seit sie aus dem staatlichen kriminaltechnischen Labor in Austin ausgeschieden war. Zwei Jahre waren inzwischen vergangen, aber er sah noch genauso aus wie früher.
    »Ich habe gerade eine Gewebeprobe in eurer Beweismittelaufnahme abgegeben.«
    »Hast du ein Problem mit dem Labor in Austin?«
    Das Glitzern in seinen Augen erlosch. »Das ist ein besonderer Fall.«
    »Okay.« Sie trat einen Schritt näher zu ihm. »Wie kann ich dir helfen?«
    »Die Probe stammt von einer Wasserleiche aus Travis County. Sieht schlimm aus, und es lassen sich keine Fingerabdrücke mehr abnehmen. Bislang ist sie noch nicht
identifiziert. Ich bräuchte ein DNA-Profil, um es mit unseren Daten abzugleichen. Vielleicht findet sich was.«
    »Okay.« Das Übliche also. »Wann brauchst du’s?«
    »Bis gestern.«
    Ebenfalls wie üblich. »Pff, ich tu, was ich kann«, schnaubte sie. »Worum geht’s?«
    »Das kann ich nicht sagen. Streng vertraulich. Schick mir das Profil bitte, sobald du’s hast.«
    »Den Abgleich mit der nationalen Gendatenbank kann doch auch unser Datenbank-Administrator …«
    »In dem Fall nicht.« Er blickte ihr fest in die Augen.
    Mia verschränkte die Arme vor der Brust. Sie wollte nicht allzu sehr in die Defensive geraten. »Hier werden alle sehr genau überprüft. Ich habe zu jedem meiner Kollegen vollstes Vertrauen …«
    »Daran zweifle ich nicht.« Holt erhob sich und stemmte die Hände in die Hüften. Der silberne Stern der Texas Ranger stach ihr ins Auge und ließ sie an die Anfänge ihrer Laufbahn denken, als sie sich in einem staatlichen kriminaltechnischen Labor die ersten Sporen verdiente. »Ich würde dir wirklich gerne mehr erzählen, aber es geht nicht, das musst du mir glauben. Der Fall ist, wie gesagt, streng vertraulich. Du bist der einzige Mensch, mit dem ich darüber spreche.«
    Sie nickte. »Okay. Ich mach mich noch heute an die Arbeit.«
    »Danke.« Er knuffte sie zärtlich auf den Oberarm. »Du hast was gut bei mir.«
    Als er gegangen war, sah sie ihm durch die offene Tür nach. Erst das Klingeln des Telefons riss sie aus ihren Gedanken.

    Sie hob ab. »Genlabor.«
    »Am Empfang ist Besuch für dich, Mia.«
    Sie sah auf die Uhr. Vielleicht war das schon Troy mit diesem Privatdetektiv. Noch ein Geist aus der Vergangenheit. Mia warf einen Blick auf ihr Spiegelbild in einem Glasschrank und strich seufzend eine eigensinnige Strähne zurück in den Pferdeschwanz. Es kam ihr vor, als sei sie schon seit einem Jahr nicht mehr beim Friseur gewesen. Und ein Date hatte sie schon genauso lange nicht mehr gehabt.
    Also, Troy Stockton, ich komme.
    »Ich bin gleich unten.«
     
    Schon auf dem Weg zur Arbeit wusste Nathan, dass es ein beschissener Tag würde. Alle Anzeichen sprachen dafür: keine Kaffeefilter mehr, die Zeitung triefnass im Gras, und wenn er in die Sonne blinzelte, spürte er einen stechenden Schmerz in den Augen.
    Vielleicht hatte Alex doch recht, und er sollte wegen des Auges zum Arzt gehen. Aber vielleicht hatte sein Kopfschmerz auch mehr mit ihr zu tun als mit dem Blödmann, der ihm vor ein paar Tagen eine verpasst hatte.
    Als Nathan das Polizeigebäude betrat, schienen alle schon unter Strom zu stehen. Es war erst Freitagvormittag, doch die Hektik des Wochenendes hatte bereits begonnen. Während Nathan die Stufen zu seinem Dezernat hinaufstieg, versuchte er sich zu erinnern, wann er zum letzten Mal zwei freie Tage am Stück gehabt hatte.
    »Morgen, Dev.«
    Er wandte sich um. Hodges kam mit einem braunen
Umschlag auf ihn zu. Noch mehr Berichte, die er niemals lesen konnte.
    »Wir haben ein Problem«, sagte Hodges.
    Nathan warf einen Blick in den Pausenraum. Die Kaffeekanne war natürlich leer.
    »Was für eins denn?«, fragte er, während er die Geldbörse herauszog und den Getränkeautomaten ansteuerte.
    »Eine Wasserleiche im Lake Austin«, meinte Hodges. »Das Opfer wurde erdrosselt.«
    Eine Coladose polterte durch das Gerät. Nathan nahm sie aus dem Ausgabefach. »Und das Problem?«
    »Wir haben in seiner Tasche eine Streichholzschachtel mit einer Telefonnummer gefunden«, sagte Hodges. »Hat ein Weilchen gedauert, aber ich weiß nun, wem sie gehört.«
    Nathan riss die Dose auf und führte sie zum Mund. Dabei schielte er über den Dosenrand zu seinem Partner. Hodges wirkte etwas nervös – zu nervös für einen normalen Tag in einer Mordkommission.
    »Und?«, forderte Nathan.
    »Es ist ein

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