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Wo nur die Liebe Zählt: Die Creeds (German Edition)

Wo nur die Liebe Zählt: Die Creeds (German Edition)

Titel: Wo nur die Liebe Zählt: Die Creeds (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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war weiterhin meistens für sich geblieben. Die beliebtesten Mädchen bezeichneten sie als Snob, als hochnäsigesStadtkind, das sich für was Besseres hielt und etwas gegen Landeier hatte. Sie trug den Ring irgendeines Typen an einer Kette um den Hals, wie Conner sich erinnern konnte, und da er davon ausgegangen war, dass sie etwas Ernstes am Laufen hatte, war er ihr aus dem Weg gegangen.
    Außerdem war er total verrückt nach Joleen Williams gewesen, dem platinblonden wilden Mädchen mit einem Körper, der wirklich keine Wünsche offen ließ.
    Jemand stieß Conner den Ellbogen in die Seite, was ihn sofort wieder in die Gegenwart zurückholte. Malcolm, Joleens Halbbruder und Conners Klassenkamerad, grinste ihn an, während er sich mit zwei Säcken unter den Armen an ihm vorbeischlängelte. „Mach mal Platz, Creed“, zog Malcolm ihn auf. Sein rundes Gesicht war rot und verschwitzt vor Anstrengung und wegen seiner Vorliebe für Triple-Cheeseburger und mehr Bier als selbst Brody vertrug. „Manche Leute müssen hier arbeiten .“
    Lachend schlug Conner seinem Freund auf die Schulter. Der Tag war extrem kalt, doch die Sonne strahlte am blauen Himmel, und die Zitterpappeln, die die Straßen und die Ausläufer des Gebirges von Lonesome Bend säumten, wechselten bereits die Farbe. Wo man auch hinsah, loderte es wie Feuer: knallrot und golden, hellgelb und orange und in einer Million Schattierungen dazwischen.
    „Wie geht’s, Malcolm?“, fragte er, weil die Leute in einer Kleinstadt sich immer gegenseitig fragten, wie es ihnen ging, selbst wenn sie sich erst eine Stunde zuvor bei der Post oder beim Einkaufen über den Weg gelaufen waren. Und noch wichtiger: Sie interessierten sich tatsächlich für die Antwort.
    „Mir ging’s gut, bis du aufgetaucht bist“, erklärte Malcolm, warf die Futtersäcke auf den Truck und ging wieder zurück, um die nächsten zu holen. „Was für extravagante Pferde haltet ihr eigentlich heutzutage auf eurer Ranch? Vollblüter vielleicht?Dieses Zeug kostet doppelt so viel wie normales Futter, und ich könnte schwören, dass es auch schwerer ist.“
    Conner hievte lachend einen Sack in die Höhe. „Vielleicht solltest du dich hinsetzen und etwas ausruhen“, witzelte er. „Wäre doch dumm, wenn du ausgerechnet auf der Rampe einen Herzinfarkt bekommst.“
    „Ein Herzinfarkt wäre überall dumm“, gab Malcolm zurück und belud den Truck weiter. „Himmel, ich bin dreiunddreißig.“
    Ernüchtert von der Wendung, die die Unterhaltung genommen hatte, blieb Conner ihm die Antwort schuldig.
    „Hast du das von Joleen gehört?“, fragte Malcolm, nachdem sie die letzten Säcke verstaut hatten.
    Conner sprang von der Rampe und knallte die Heckklappe seines Trucks lauter zu als nötig. Seit Jahren schon war er über Malcolms Schwester hinweg, aber die bloße Erwähnung ihres Namens traf ihn immer noch wie ein gezielter Hieb in den Magen. „Was ist mit ihr?“ Er schaute zu Malcolm hoch, der in grelles Sonnenlicht getaucht auf der Laderampe stand wie ein übergewichtiger Erzengel.
    „Sie kommt nach Lonesome Bend zurück“, antwortete Malcolm. Sein Ton klang merkwürdig. Beinahe vorsichtig.
    „Nichts für ungut, Malcolm. Doch nichts könnte mich weniger interessieren.“
    Malcolm schwieg für einen Moment. Dann fragte er schnell. „Soll ich das Futter wie immer auf deine Rechnung setzen?“
    „Das wäre nett.“ Conner öffnete die Tür seines Trucks. „Danke, Malcolm.“
    „Conner?“
    Malcolm war etwas zur Seite getreten. Er sah ernst aus.
    „Was ist?“, fragte Conner.
    Schwer seufzend riss Malcolm sich die Mütze vom Kopf und trocknete sich mit einem Ärmel den Nacken. „Sie kommt mitBrody“, erklärte er und klang dabei so, als ob er Schmerzen hätte. „Ich denke … sie sind zusammen.“
    Alles in Conner erstarrte. Als ob das ganze Universum um ihn herum zum Stillstand gekommen wäre. Endlich fand er seine Stimme wieder. „Ich schätze, das ist ihre Angelegenheit“, erwiderte er dann gleichgültig, „nicht meine.“

2. KAPITEL
    D er Wind kräuselte die Oberfläche des Wassers. Dort, wo der Fluss sich in die Biegung schmiegte und von einem Steinstrand umarmt wurde wie ein Mädchen von ihrem Cowboy, war das Wasser ruhig. Weiter draußen aber war er ziemlich wild und hatte eine sehr starke Strömung. Etwa eine Meile flussabwärts gab es Stromschnellen, die direkt in die Wasserfälle mündeten.
    Regelmäßig wurden Freizeitsportler in ihrem Kanu oder Jugendliche in einem

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