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Wo Schneeflocken glitzern (German Edition)

Wo Schneeflocken glitzern (German Edition)

Titel: Wo Schneeflocken glitzern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathryn Constable
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seinen Arm bis zur Schulter ins eisige Wasser.
    Aber es war zu spät. Die Prinzessin war fort.

»Und das war’s jetzt?«, wisperte Sophie. »Ist es wirklich vorbei? Einfach so, im Bruchteil einer Sekunde?«
    »Wir müssen doch irgendwas tun«, stieß sie hervor und versuchte sich aus Dimitris Griff zu befreien. »Wir müssen Anna Fjodorovna da rausholen. Wenn wir sie nicht kriegen … Warum tut Ivan denn nichts? Warum liegt er einfach nur da?«
    Mit einem Ruck riss sie sich los und rutschte die Böschung hinunter.
    »Komm zurück!«, brüllte Ivan mit tränenüberströmtem Gesicht. »Du bleibst vom Eis weg, verstanden?«
    »Aber wir müssen ihr doch helfen …« Sophie wusste, dass jede Hilfe zu spät kam, wollte es sich aber nicht eingestehen. Sie redete einfach weiter, als könne sie damit alles ungeschehen machen. »Wir dürfen sie doch nicht einfach ertrinken lassen … Unter dem Eis … Ivan …«
    Endlich ließ sie sich in den Schnee fallen und legte den Kopf auf ihre Knie. Sie hörte das Eis krachen. Eine Hand schob sich unter ihren Arm und hob sie hoch.
    »Es ist vorbei, das habe ich dir doch gesagt.« Ivan legte seine Hand unter ihr Kinn und hob ihr Gesicht zu sich hoch, so dass sie ihn anschauen musste. »Sie war keine Prinzessin«, sagte er. »Du bist die Prinzessin.«
    »Aber ich kann doch keine Volkonskaja sein …«
    Es war zu viel für Sophie, dass ihre vertraute Welt so völlig aus den Angeln gehoben wurde. Als hätte man ihr eröffnet, dass sie in Wahrheit ein Junge war oder dass ihre Eltern nicht wirklich gestorben waren, sondern all die Jahre ein raffiniertes Versteckspiel mit ihr gespielt hatten. Als sei sie selbst ins Wasser gestürzt. Aber so durfte sie nicht denken. Sie musste wieder festen Boden unter den Füßen gewinnen.
    »Aber was rede ich da!« Ivan half ihr auf und legte ihr seinen Arm um die Schultern, um sie zum Palast zurückzuführen. »Du musst ins Warme, und zwar schnell.«
    Sophies Beine waren stocksteif gefroren, und sie klammerte sich an Ivans tröstlich festen Körper, als sie um die Böschung der Eisstraße herumgingen. Mühsam drehte sie den Kopf und schaute zum Wald hinüber. Die Wölfe verharrten eine Sekunde lang am Waldrand – und verschwanden dann mit freudigem Japsen zwischen den Bäumen.
    Dimitri ging langsam hinter ihnen, mit Viflijanka am Halfter. Vor dem Eingang fragte er Ivan etwas auf Russisch. Ivan nickte, dann beugte er sich herunter und sagte: »Dimitri bringt Viflijanka zu den Ställen. Das Pferd muss versorgt werden.«
    »Ja, natürlich«, wisperte Sophie. »Viflijanka ist bald wieder in Ordnung, oder, Dimitri?«
    »Ja«, nickte Dimitri. »Danke. Ohne deine Hilfe wäre es ihm genauso gegangen wie …« Dann hielt er inne, weil er wohl den Schmerz in Sophies Gesicht gesehen hatte.
    Mascha, die auf der Treppe wartete, lief mit großen Augen auf sie zu. »Ich Eis habe krachen hören. Aber du in Sicherheit!«
    »Oh, Mascha!« Sophie biss sich auf die Lippe. »Es ist was Schreckliches passiert. Die Prinzessin …«
    »Nicht Prinzessin …«, flüsterte Mascha.
    Ivan drückte ihr die Schulter. »Mascha, ich hätte auf dich hören sollen. Ich hätte begreifen müssen, was du mir sagen wolltest.«
    Mascha zuckte die Schultern. »Wir sehen, was wir sehen wollen.«
    »Verzeihst du mir?«, fragte Ivan.
    Mascha knickste vor ihm. »Ich verzeihe … und helfe Ihnen«, sagte sie, dann fügte sie hinzu: »Wir dienen Volkonskis.«
    »Wo sind die anderen?«, fragte Ivan.
    »Ich habe sie in warme Zimmer gebracht«, sagte Mascha. »Ich ihnen Tee gegeben.«
    Ivan lächelte. »Ja, das brauchen sie – Wärme und Freundschaft … und das gibst du ihnen, das weiß ich.«
    Mascha lächelte stolz. »Und die Prinzessin?«, sagte sie scheu. »Ich mache Tee für Prinzessin?«
    »Ja, sicher kochst du Tee für die Prinzessin«, erwiderte Ivan. »Aber nicht jetzt gleich.« Er wandte sich an Sophie und fuhr fort: »Ich muss dir erst noch was zeigen.«
    »Was denn, Ivan? Wo gehen wir hin?«
    Ivan streifte seine schuba ab und hängte sie im Vorbeigehen an eine Statue. »Ich habe ihr geglaubt, als sie mir sagte, wer sie ist. Ich habe es nie in Frage gestellt .« Erbittert schlug er sich mit der Faust auf den Kopf. »Ich war so ein Dummkopf!«
    »Warum hätten Sie ihr nicht glauben sollen?«, wisperte Sophie. »Sie war doch genau wie eine Prinzessin! Sie hat Sie gerettet und hierhergebracht.«
    »Ich habe nicht begriffen, was sie wollte«, fuhr Ivan fort. »Ich habe ihr geglaubt,

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