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Wo Träume im Wind verwehen

Wo Träume im Wind verwehen

Titel: Wo Träume im Wind verwehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luanne Rice
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nächsten Morgen ihr Büro betrat, lag bereits eine Nachricht von Michele auf ihrem Schreibtisch. Sie stammte von Joe Connor – eine Einladung zum Abendessen an Bord der
Meteor.
Die Telefonverbindung sei grauenhaft gewesen, sagte Michele. In der Leitung habe ein solches Getöse geherrscht, als wäre das Schiff in ein Unwetter geraten. Aus Angst, dass die Verbindung mittendrin abbrach, habe Joe wie ein Maschinengewehr geredet und Michele gebeten, Caroline auszurichten, sie möge am Donnerstagabend um Acht unten am Dock sein, falls sie sich für die Bergungsarbeit interessiere.
    Benommen und erschöpft durch den Schlafmangel, wusste Caroline nicht recht, was sie davon zu halten hatte. Zuerst grenzte er sie aus seinem Leben aus, und nun lud er sie zum Abendessen ein. Verunsichert, was sowohl das eine als auch das andere betraf, ging sie die Treppe hinter dem Gasthof hinunter, wo sie über ihren Schwager stolperte.
    »Was zum Teufel machst du denn hier?« Caroline traute ihren Augen nicht.
    »Ich wünsche dir auch einen guten Morgen, Caroline.« Simon drückte die brennende Zigarette mit dem Absatz auf den Steinfliesen aus.
    »Du hast hier Hausverbot!«
    »Ich will zu Skye. Wo soll ich denn sonst hin? Unser Haus haben wir aufgegeben. Und im Haus deiner Mutter werde ich schwerlich willkommen sein.«
    »Und da dachtest du, du könntest dich bei mir einnisten? Ich nehme an, dass du nicht vorhast, dich als zahlender Gast einzuquartieren, oder? Als du meine Schwester verlassen hast, hast du deine Privilegien als Schwager verloren.«
    »Bitte lass mich hier bleiben, Caroline. Ich würde auch in der Scheune schlafen, in meinem ehemaligen Atelier. Zur Zeit wird sie doch von niemandem genutzt, wie ich mich bereits überzeugen konnte. Ich muss zu Skye. Ich möchte ihr helfen.«
    Caroline kaute unschlüssig auf ihrem Kugelschreiber. Sie musterte Simon. Er war groß und hager, mit einer wilden schwarzen Haarmähne und Wangenknochen, die ihm ein asketisches Aussehen verliehen. Seine schwarzen Augen lagen tief in den Höhlen, und in ihnen glomm ein verborgenes sinnliches Feuer, das Skye den Verstand raubte und bei Caroline und Clea tiefes Misstrauen weckte. Er war ein Mann, der zu schmeicheln und zu manipulieren verstand. Er trug schwarze Jeans, die ihm ständig auf die knochigen Hüften rutschten, und ein sauberes weißes T-Shirt mit Farbflecken, die vom häufigen Waschen verblasst waren. Er sah ausgehungert, heruntergekommen und meisterhaft gequält aus.
    In einem Anflug von Zynismus dachte Caroline, ob er Skye wohl geheiratet hatte, um das Bild zu vervollständigen, das er der Welt bot.
    »Ich sag’s ja, wenn man vom Teufel spricht!«
    Beim Klang von Cleas Stimme drehte sich Caroline um. Ihre hübsche Schwester schritt leichtfüßig über den Rasen. Sie sah umwerfend aus in ihrem lachsrosa Sommerkleid mit der großen dunklen Sonnenbrille. Sie umkreiste Simon wie ein Hai einen blutenden Surfer.
    »Hallo, Clea«, sagte Simon. Caroline war nicht bereit, Milde walten zu lassen, aber es hörte sich tatsächlich an, als ginge es ihm hundeelend. Kein Wunder – Clea und Caroline im Doppelpack waren für ihn ein Albtraum. Er hatte ihre kleine Schwester verletzt – grausam verletzt –, und sie fragte sich, wie er sich fühlen möchte, als er nun zwischen ihnen stand, ihrer geballten Verachtung und ihrem Hohn ausgesetzt.
    »Was führt dich in unsere heimatlichen Gefilde? Gibt es vielleicht noch ein Bankkonto, das du abzuräumen vergessen hast?«, spottete Clea.
    »Clea, ich wiederhole noch einmal, was ich Caroline soeben gesagt habe. Ich möchte Skye helfen. Mir ist klar geworden, dass ich einen Fehler begangen habe, in Ordnung? Ich liebe sie und möchte noch einmal mit ihr von vorne anfangen.«
    »Tatsächlich?« Caroline runzelte die Stirn. Davon hatte er bisher kein Wort erwähnt.
    »Ja. Was ist, kann ich bleiben? In der Scheune?«
    »Ich will dich nicht hier haben.«
    »Skye schon.«
    »Warum zum Teufel sollte sie dich wieder sehen wollen?« Caroline, verdutzt über seine Arroganz, fragte sich, inwiefern die Konfrontation mit einem Mann, der ihre Liebe mit Füßen getreten hatte, Skye helfen sollte.
    »Was glaubst du, wie ich von ihrem Unfall erfahren habe?« Simon zerrte die nächste Zigarette aus dem Päckchen, gierte so danach, dass seine Hand beim Anzünden zitterte. »Sie hat mich angerufen. Sie braucht mich, genauso wie ich sie brauche.«
    »Aha, angerufen hat sie ihn«, sagte Caroline zu Clea. Die Schwestern tauschten

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