Wölfe der Leidenschaft (German Edition)
Cassandra bog in eine der vielen Boutiquen ein.
"Er hat mich vorletzten Freitag auf einen Drink eingeladen und irgendwie war er recht schnell betrunken. Ich hab ihn zu sich nach Hause gebracht und ..." Sie seufzte und sah verträumt ein hübsches schwarzes Kostüm an.
"Du warst rattenscharf auf ihn! Oh mein Gott! Du bist einfach so über ihn hergefallen. Wie heißt er?" Cass errötete und ging einen Kleiderständer weiter.
"Keine Ahnung. Er hat mir seinen Namen nie verraten." Annika seufzte.
"War er wenigstens gut?" Ihr Gesicht wurde immer dunkler vor Verlegenheit.
"Du glaubst nicht, wie gut er war. Das war der beste Sex meines Lebens." Annika seufzte erneut.
"Zu schade." Cass drehte sich zu ihr um und hob fragend eine Braue.
"Was ist Schade?" Die füllige Blondine strich über den Stoff eines blassrosa Kostüms und sah dann wieder zu Cassandra.
"Das er dir seinen Namen nicht gesagt hat. Das heißt, er will anonym bleiben. Keine Beziehung. Er ist bestimmt verheiratet. Dabei sieht er so gut aus." Cassandra dachte noch eine Weile über ihre Worte nach. Sie ergaben Sinn. Nicht nur, dass er sie ins Bett bekommen hatte. Wie eine billige Hure hatte sie sich ihm einfach so hingegeben. Sich ihm an den Hals geschmissen. Sie musste ihn aus ihrem Kopf verbannen. Sie würde ihn eh nie wieder sehen.
Nachdem sie das schwarze Kostüm anprobiert und dann gekauft hatte, verließen die beiden Frauen wieder den Laden. Annika hatte ihre gedrückte Stimmung wohl mitbekommen und versuchte sie mit den neusten Hochzeitsvorbereitungsgeschichten von Jesika abzulenken.
Total gebannt blieb Cass auf einmal vor einem Schaufenster stehen und sah sich ein Kleid in der Auslage an. Ein sehr elegantes, bodenlanges, schwarzes Abendkleid aus einem schönen, weich fallendem Stoff. Es hatte kleine Ärmelchen und war im Brustbereich mit Pailletten sowie Steinen und Kristallen dekoriert. Annika folgte ihrem Blick und packte sie am Arm.
"Los komm. Probier es mal an." Cass riss die Augen auf.
"Ann, ich hab in nächster Zeit keine Gelegenheit es anzuziehen. Wieso sollte ich es kaufen?" Annika lächelte.
"Nicht kaufen, anprobieren."
Als Cass nach einer Weile aus der Umkleidekabine kam, sah sie sich in dem großen Spiegel an der Wand an. Das Kleid passte perfekt zu ihr. Es schmiegte sich an jede Kurve, auch wenn sie nicht all zu viele hatte. Sie war schon immer recht dünn gewesen. Aber das lag wohl hauptsächlich an ihrem guten Stoffwechsel durch den Sport. Manchmal ärgerte es sie, manchmal freute sie sich darüber. Es kam immer ganz drauf an, in welcher Situation sie sich befand.
Und Mister Groß-und-Dunkel schien ihr Körper gefallen zu haben. Sie rief sich sein Bild in Erinnerung, als er völlig hilflos auf dem Boden seines Badezimmers gesessen und sie ihn ausgezogen hatte. Ihr Atem beschleunigte sich und sie spürte, wie eine leichte Hitze in ihr aufstieg.
Wie es wohl wäre, wenn er ihr dieses Kleid langsam ausziehen würde? Wie es sich anfühlen würde, wenn er mit seinen großen Händen die Träger zur Seite schieben und ihre Schulter küssen würde. Ob er ihre Brüste mit seinen Händen liebkosen würde? Plötzlich wurde ihr ganz heiß und sie fühlte sich beobachtet. Sie sah sich um, entdeckte aber nur Annika, die ebenfalls aus einer Umkleide heraustrat.
"Oh, du siehst ja toll aus, Cassy." Annika hatte ein blassrosa Cocktailkleid gefunden, dass wie für sie gemacht schien. Es war aus einem schönen luftigen Stoff, der ihre üppigen, weiblichen Kurven gut zur Geltung brachte, aber nicht zu sehr betonte.
"Du auch. Aber ich werde es wohl nicht mitnehmen. Erstens kostet es 400 Dollar und zweitens hab ich in nächster Zeit keinen geeigneten Anlass um es anzuziehen." Annika besah sich im Spiegel.
"Aber ich werde das hier mitnehmen. Es sieht so toll aus. Und ich hab Zuhause genau die passenden Schuhe dafür." Sie zogen sich wieder um und nachdem Annika ihr Kleid bezahlt hatte, verließen sie schwatzend den Laden.
"Kommst du Freitag wieder zum Weiberabend?" Cass lächelte ihre Freundin an.
"Natürlich. Warum?" Annika grinste und erwiderte: "Nur so. Ohne dich ist es nicht das Gleiche. Wir haben dich vermisst." Cassandra lachte laut auf.
"Ich war nur einen Abend nicht da!" Annika henkelte sich bei ihr ein und zog sie in ein Schuhgeschäft.
"Eben. Das ist viel zu lange."
Josh lief in der Bibliothek des Herrenhauses auf und ab. Erik sah ihn fragend und auch etwas vorwurfsvoll an.
"Wo warst du denn die ganze Zeit? Wir haben uns schon Sorgen gemacht." Seit Josh das
Weitere Kostenlose Bücher