Wölfe der Leidenschaft (German Edition)
Und später würde er sich um eine Schadensbegrenzung kümmern.
"Ich muss mich bei dir entschuldigen." Cassandra hob ihren Kopf von seiner Brust und sah ihn verdutzt an.
"Wofür denn?" Er konnte ihr nicht in die Augen sehen, was in ihr ein noch schlimmeres Gefühl erweckte.
"Ich konnte Charly nicht beschützen, obwohl ich es dir versprochen hatte."
"Meine Güte. Du hast es mir einen Tag vor seinem Tod versprochen. Das konntest du nun wirklich nicht ändern. Außerdem..." Sie sah mit Tränen in den Augen an die Decke. "... denke ich, dass es für ihn das Beste ist. Er ist an Carmens Tod zugrunde gegangen. Ich weiß, wie er früher war und nach ihrem Tod war er nichts mehr als eine Hülle, die nur noch existierte um für Charlott zu sorgen." Josh stützte sich auf seinen Ellbogen und sah ihr ins Gesicht.
"Sie ist jetzt die Einzige, die dir von deiner Familie geblieben ist. Was willst du tun?" Sie drehte sich ihm zu und legte ihre kleine zarte Hand auf seinen gebräunten Oberkörper. Sie wusste es selbst nicht. Wenn sie an das kleine Mädchen dachte, zog es ihre das Herz voller Kummer zusammen. Nun hatte Charlott keine Eltern mehr, nur noch ihre Tante, die mit ihrem eigenen Leben haderte.
"Sie ist mein Fleisch und Blut. Ich werde immer für sie da sein und ich möchte sie in meiner Nähe haben." Mit einem fragenden Blick sah sie ihm in die Augen.
"Wenn es dir nichts ausmacht." Er nahm sie in den Arm und küsste sie liebevoll.
"Ich würde gar nichts anderes von dir erwarten." Dann drückte sie ihn leicht von sich. Sie musste es noch einmal sagen, damit er verstand, wie sie sich fühlte. Er musste sie verstehen und Verständnis zeigen, wenn er sie wirklich als Gefährtin haben wollte.
"Außerdem wird es meine einzige Möglichkeit sein Mutter zu spielen. Du weißt ja, dass ich..."
Von der Tür erklang ein leises Klopfen. Die beiden zogen die Decke etwas höher und riefen fast gleichzeitig: "Herein!" Susan hatte den Arm voll mit Kleidungsstücken und legte sie fein säuberlich auf die Truhe am Bettende.
"Das sind ein paar Sachen von Carla, die ich noch gefunden habe. Für Euren... Leibwächter habe ich auch etwas gefunden." Das Wort Leibwächter sprach sie lächelnd aus und vermied es betont zum Bett zu sehen. Als sie wieder an der Tür war, sagte Cassandra zögernd: "Susan, ich würde mir gern das Haus ansehen. Ist das möglich?" Die Zofe nickte.
"Jetzt gleich?" Als Cassandra diese Frage bejahte, trat Susan vor die Tür und wartete, bis sich die Beiden angezogen hatten. Sie war neugierig auf das Heim ihrer Mutter und wahrscheinlich auch ihres Vaters. Das Herz klopfte ihr voller Vorfreude bis zum Hals und ihre Finger zitterten, als sie die Knöpfe ihrer Bluse schließen wollte.
"Komm, ich helfe dir." Er strich ihr wie nebenbei über die Brust und widmete sich dann den Knöpfen. Obwohl sie eben miteinander geschlafen hatten, erwachte das Verlangen von neuem in ihr. Aber nicht jetzt. Sie wollte sich das Haus ansehen. Mit den Leuten reden, die ihre Mutter gekannt hatten.
Ob sie ein netter Mensch... Wolf gewesen war? Oder war sie als Prinzessin hochmütig und eitel gewesen?
Als die Tür von Cass geöffnet wurde, war Susan sprachlos und dann schienen Tränen in ihren Augen zu glitzern.
"Ihr seid ihr so ähnlich." Mit diesen Worten ging sie voran. Für Cassandra war das schon einmal die erste positive Reaktion auf ihr hier sein. Würden die anderen auch so reagieren? Oder hatten sie einfach nur Respekt vor ihrem Stand? Hatte sie nun eigentlich Verpflichtungen? In ihrem Kopf wurden immer mehr Fragen laut, die sie zu gern beantwortet bekommen hätte. Aber Susan unterbrach ihre Grübeleien.
"Leider gibt es nicht sehr viel zu sehen. Unser erster Herr, der das Haus erbauen ließ, war sehr spartanischen Gemüts. Prunk und Schönheit werden sie hier nicht finden." Cass lächelte.
"Das ist nicht schlimm. Können wir mit dem Zimmer meiner Mutter anfangen?" Susan ging mit ihnen den Gang entlang zu dem letzten Zimmer im zweiten Obergeschoss.
Abgeschieden. Weit weg von den anderen Bewohnern des Hauses.
Cass öffnete die Tür und trat ein. Als sie sich umsah wurde ihr schwer ums Herz. Im Raum waren nur ein unbezogenes Messingbett, ein alter klappriger Sekretär, ein Holzstuhl und eine verblichene Kommode. Nichts zeugte davon, dass hier eine junge Frau gewohnt hatte.
"Derek ließ damals alle ihre Sachen verbrennen. Noch nicht einmal vor den Vorhängen hatte er halt gemacht. Nur die Möbel sind verschont worden." Cass ging an das große
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