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Woelfe der Macht

Woelfe der Macht

Titel: Woelfe der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Darleen Alexander
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schließlich das Gespräch beendete, kam er zu den beiden Frauen und setzte sich kurz in einen Sessel, der Cass gegenüber stand. Er trug wie immer einen dunklen Anzug, aber er sah nicht so lässig wie sonst aus. Er war angespannt. War Derek aufgetaucht? Gab es andere Probleme? Warum zum Teufel redete er nicht mit ihr?
    »Ich dachte, du würdest gern mit Emily und Bryan spielen. Carmen und er verstehen sich recht gut.« Als wäre damit alles geklärt, stand er auf und gab Cass einen Kuss auf die Stirn, bevor er den Raum verließ. Der Kuss war sehr sanft und fast hätte sie gedacht, sie hätte ihn sich nur eingebildet. Ihre Finger wanderten sehnsuchtsvoll zu ihrer Wange und befühlten die Stelle, die er eben so leicht gestreift hatte.
    Sie seufzte enttäuscht und sah dann zu Emily, die ihren kleinen Sohn auf dem Arm hatte, weil er ihr unbedingt die Fernbedienung zeigen wollte. Irgendwie hatte Cass plötzlich das Gefühl, sich vor Emily rechtfertigen zu müssen, wobei sie keinen blassen Schimmer hatte, wie sie es erklären sollte, was zwischen Josh und ihr war. Oder in diesem Fall nicht war.
    Schließlich seufzte sie erneut und sagte an Emily gewandt: »Ich hab das Gefühl, er geht mir aus dem Weg.« Ihre Schwägerin winkte viel zu schnell ab. Wusste sie etwas? Hatte Josh doch irgendwelche Probleme, die er vor ihr verheimlichte, um sie nicht weiter zu belasten? Emily legte ihren Sohn neben Carmen auf die Krabbeldecke.
    »Das bildest du dir sicher nur ein. Er hat viel Stress, genau wie du. Nach der Taufe wird er wieder mehr Zeit haben.« Cass sah zu Carmen, die auf der Krabbeldecke lag und ein Nickerchen hielt. Tief im Inneren wusste sie, dass etwas nicht stimmte. Aber sie konnte ihre Vermutung nicht benennen. »Wenn du möchtest, pass ich auf Carmen auf. Dann kannst du noch etwas beim Schmücken helfen.« Sie grinste. »Ich kann förmlich sehen, wie du diese Untätigkeit hasst. Los. Geh schon.« Emily hatte recht. Zuerst konnte sie im Krankenhaus nichts tun und nun wurde ihr hier auch alles aus der Hand genommen. Als ob sie krank wäre.
    »Danke.« Sie drückte Emily kurz aber innig an sich und verließ dann das Zimmer. Am besten sie ging in den Salon. Dort würde noch am meisten zu tun sein. Immerhin war es der Raum, den alle Gäste sehen würden. Irgendwie gebot es ihr Ehrgeiz, dass dieser Raum besonders schön geschmückt werden sollte. Sie hüpfte die Treppen fast überschwänglich hinunter und wäre fast mit Lydia zusammengestoßen, die eben auf dem Weg nach oben war.
    »Hallo Lydia.« Die Blondine nickte zum Gruß und konnte sich sogar zu einem kleinen Lächeln zwingen, als sie sagte: »Ich wollte eben auf dem Dachboden nachsehen, ob wir noch Lichterketten und Girlanden haben. Für die Deko.« Cass hatte in letzter Zeit mitbekommen, dass sich Lydia gern an der Vorbereitung der Taufe beteiligte. Überhaupt war sie Cass gegenüber recht ... nett. Als ihr diese Erkenntnis das erste Mal gekommen war, liefen ihr kalte Schauer über den Rücken, aber mittlerweile hatte sie sich daran gewöhnt.
    »Das ist super. Danke. Ich bin jetzt auch mit im Salon und helf dir.« Lydia nickte.
    »Maya hilft auch. Sie ist ganz begeistert davon, das erste Mal eine Taufe zu erleben.« Cass verstand Maya. Sie waren beide relativ neu im Rudel. Cass war seit fast einem Jahr dabei, wobei sie die meiste Zeit davon schwanger gewesen war. Maya war durch einen Zufall zum Rudel gestoßen.
    Derek hatte sie absichtlich in einer alten Fabrik zurückgelassen, die die Männer des Alexandria-Rudels unter sich begraben sollte. Sie hat die anderen gewarnt und war dadurch von Odin persönlich zu einem Wolf gemacht worden. Allerdings hatte sie ihre Erinnerung verloren. Die Erinnerung, dass sie und Sylvester, Joshs Bruder, ein Liebespaar gewesen waren. Sie kam bei einem anderen Rudel unter und hat sich dort in den Anführer verliebt. Den verheirateten Anführer. Seine Frau hat Maya dann rausgeschmissen und die Alexandria-Wölfe waren die Einzigen, die noch einen Platz für sie frei hatten. Als Sylvester, der durch Mayas Tod verrückt geworden war - wobei Josh es etwas anders nannte - sie sah, wurde er wieder normal und gleich im nächsten Moment war er schwer am Boden zerstört, weil sie sich an nichts erinnern konnte. Kein guter Start für die beiden. Aber nachdem Derek Maya und Cass gekidnappt und Maya durch ihn ihre Erinnerung zurückhatte, war bei den beiden wieder alles beim Alten.
    »Gut. Sag bescheid, wenn du Hilfe brauchst. Beim Tragen.« Lydia

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