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Woelfe der Macht

Woelfe der Macht

Titel: Woelfe der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Darleen Alexander
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lange verwehrt gewesen war, würde sie um nichts in der Welt vergessen wollen. Und sie war insgeheim froh, dass sie sich gezwungenermaßen für einen Mann aufgespart hatte, dem sie etwas bedeutete.
    Er hatte sie vor seinem Rudelführer, seinem Bruder, Freundin genannt. Und dass er sie dem Rudel vorstellen wollte. Das allein hatte alles in ihr zum Klingen gebracht. Wenn das Ende nahte, würde sie sich über seine Gesellschaft ganz bestimmt nicht ärgern. Sie sah an der Felswand empor.
    »Wollen wir wetten, dass ich mich traue, von da oben runter zu springen?« Erik sah von dem Feuer, dass er eben entzündet hatte, auf und von ihr zu der Klippe, die in den See mündete.
    »Das soll doch wohl ein Scherz sein, oder? Kein normaler Mensch, der bei Verstand ist, würde dort runter springen. Schon gar nicht in ein unbekanntes Gewässer.« Seinen Standpunkt ausreichend vertreten, sah er wieder zum Feuer und stellte ein Dreibein auf, in das er dann einen Topf einhängen würde, um das lecker aussehende Stück Fleisch zu braten, dass er in der Stadt gekauft hatte. Ihm war recht schnell aufgefallen, dass sie eine regelrechte Fleischfresserin war, aber die genauen Umstände, die das begünstigt hatte, würde sie ihm wohl vorerst nicht erklären. Er könnte dann sicher nicht mehr so ruhig neben ihr einschlafen, wie bisher.
    Sie grinste. Er war sich sicher, dass sie die Wette nicht eingehen würde. Aber er wusste auch nichts von ihren hervorragenden Fähigkeiten. Sie zog sich das Shirt über den Kopf und ging Richtung der Klippe. Es war ziemlich kalt, aber je weiter sie nach Los Angeles kamen, desto angenehmer wurde es. Sogar im Dezember. Außerdem war sie die rauen Winter in Russland gewohnt.
    »Du Feigling. Worum wollen wir wetten?« Sie hörte sein raues Lachen und beobachtete ihn genau, als er wieder vom Feuer aufsah. Seine Augen weiteten sich und die Pupillen wurden etwas kleiner, als er seinen Fokus auf ihre kleinen Brüste richtete. Es hatte ihm wohl regelrecht die Sprache verschlagen.
    Mittlerweile hatte er sie schon so oft nackt gesehen, dass es sie immer noch überraschte, wie stark er auf sie reagierte.
    »Vielleicht um das Stück Fleisch? Wenn ich mich traue, bekomm ich Zwiedrittel davon.« Sie öffnete den oberen Knopf ihrer Shorts und kickte noch im Gehen die Turnschuhe von ihren Füßen. Sein hungriger Blick wanderte von ihren Brüsten zu den schwarzen Shorts, die sie im Gleichtakt ihrer wippenden Schritte auszog.
    »Josephine ... Du solltest nicht ... Ich ...« Es war richtig süß, wie er nach Worten suchte, während sie sich ihrer Shorts entledigte. Komplett nackt verschwand sie im Gebüsch und kletterte den steilen Pfad zu den Klippen hoch. Als sie schließlich oben angekommen war, genoss sie für einen kurzen Moment die Aussicht und suchte dann Erik, der unten am Lager gewartet hatte.
    Mit verschränkten Armen stand er am Rand des Sees und sah sie grimmig an. Zwar spürte sie wieder dieses Kribbeln, wenn sein hungriger Blick auf ihr lag, aber jetzt konnte sie auch seinen Unmut gegenüber dieser Wette spüren.
    »Josi! Komm wieder runter. Das ist nicht lustig.« Oh doch. Das war es. Und sie würde später um seine Vergebung betteln müssen, das wusste sie schon jetzt.
    Sie stellte sich an den Rand, sodass ihre Zehen sich um den Felsabschluss krallen konnten.
    »Denk dran: Zwiedrittel!«
     
    »Komm schon. Das ist viel zu hoch.« Josi streckte ihre Arme nach oben und rief: »Platz da, hier komm ich«, und stieß sich von dem Felsen ab. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bevor sie in das Wasser des Sees eintauchte und das Geräusch ließ ihn einen Schauer über den Rücken laufen. Wölfe hassten Wasser und Josi wusste das ganz genau. Erstens hatte sie eine Familie, die aus Wölfen bestand und außerdem hatte sie ihn schon oft genug damit geärgert. Er wartete darauf, sie auftauchen zu sehen. Sekunden verstrichen.
    Die Wellen, die sie geschlagen hatte, waren schon verklungen und er rang nervös die Hände. War ihr etwas passiert? Vielleicht hatte sie sich den Kopf angeschlagen. Oder das Bewusstsein verloren. Vielleicht ertrank sie genau in diesen Moment. Das Argument, dass sie unsterblich war, schaltete sein Verstand völlig aus. Sie hatte ihm nie gesagt, wie alt sie war. Wenn sie nun noch zu jung war und tatsächlich sterben konnte?
    »Josi?« Als das Wasser des Sees ganz ruhig war, überkam ihn schließlich Panik. »Verflucht!« Er zog seine Schuhe aus und watete bis zu den Oberschenkeln ins Wasser. Weiter konnte

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