Woelfe der Macht
er nicht. Alles in ihm sträubte sich dagegen. Jetzt stand er da, hilflos und voller Angst, Josi nie wieder sehen zu können, weil sie ihm unbedingt etwas beweisen musste.
Sein Atem beschleunigte sich und er zwang seinen Fuß noch einen Schritt weiter. Schon, wenn er sich vorstellte, wie sich die Wasseroberfläche über ihn schloss, wurde ihm speiübel. Wölfe waren nicht für das Wasser gemacht. Er dachte an Cassandra, seine Schwägerin, die eine großartige Schwimmerin war. Warum konnte sie nicht jetzt in diesen Augenblick hier sein?
Zwei Hände packten unvermittelt seine Knöchel und zogen so fest daran, sodass er rückwärts ins Wasser fiel. Sein Kopf tauchte unter Wasser und er strampelte wild mit den Händen und Beinen, um wieder Boden unter den Füßen zu bekommen. Nachdem er sich um Luft ringend wieder über Wasser gekämpft hatte, hörte er eine kichernde Josi.
»Du solltest mal dein Gesicht sehen. Göttlich!« Er fand das nicht lustig. Ganz im Gegenteil. Er hatte sich sorgen gemacht. Wütend drehte er sich um und watete völlig durchnässt zurück. Seine Gefühle konnten noch so stark für sie sein, aber das war schon fast zu viel. Sie hatte sich über seine Ängste lustig gemacht. Über seine Hilflosigkeit.
Nachdem er schon fast am Ufer war, stieß sie mit ihrem ganzen Gewicht gegen seinen Rücken, sodass er zu Boden ging. Zum Glück war das Wasser hier flach, sonst hätte er Josi wahrscheinlich wie eine Katze ertränkt. Als er sich umdrehte, um mit ihr zu schimpfen, stockte ihm der Atem. Splitterfasernackt setzte sie sich auf seinen Bauch und grinste ihn entschuldigend an.
»Du hast dich weiter rein getraut als meine Brüder. Die sind schon stehen geblieben, als das Wasser etwas über die Knöchel ging. Nur mein Dad ist fast bis zum Hals im Wasser gewesen.« Ihr Blick wurde traurig und er wusste sofort, dass sie ihre Familie vermisste. Seine Wut verrauchte urplötzlich und er fragte sich wieder einmal, warum er dieses Geschöpf so sehr mochte. Sie brachte Seiten an ihm hervor, die er selbst noch nie gesehen hatte. Um die Situation wieder etwas aufzulockern, klatschte er seine große Hand auf ihren Po und hob vielsagend das Becken.
»Du hast mir einen riesigen Schreck eingejagt. Was bekomme ich als Wiedergutmachung?« In ihren Augen blitzte es vergnügt.
»Ich hab da mal was gesehen ...« Das letzte Mal, als sie das gesagt hatte, war sein Schwanz zwischen ihren süßen Brüsten verschwunden. Sie begann seine Hose zu öffnen und trotz des kalten Wassers und dem durchlebten Schock stand sein Freund stramm. Na ja. Bei dem Anblick. Wer hätte es ihm verübeln können?
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7. Kapitel
Cassandra war seit drei Tagen wieder da und hatte keinerlei Schwäche oder Ähnliches verspürt. Trotzdem war immer jemand in der Nähe, um auf sie aufzupassen. Diejenigen leugneten das zwar, aber Cass wusste, wann jemand ernsthaft Interesse an etwas hatte oder nur als Mittel zum Zweck nach etwas fragte.
Josh hingegen machte sich bedenklich rar. Morgens war er schon weg, wenn sie aufwachte und abends kam er erst spät ins Bett. Sie wusste, dass er wegen der Taufe und auch wegen der Suche nach Derek viel um die Ohren hatte, aber es war komisch, dass er fast sofort den Raum verließ, wenn sie allein waren.
Heute war es genau das Gleiche. Er hatte Cass ins Spielzimmer gebeten, wo Emily mit Bryan schon auf sie wartete. Josh stand in einer Ecke und telefonierte.
»Setz dich«, flüsterte Emily und deutete dann auf eine dicke Krabbeldecke, die auf dem Boden lag. Bryan war bereits ein anderthalbes Jahr alt und stapfte auf seinen kleinen Beinchen durch das Zimmer. Überall war etwas Neues zu entdecken. Cass hatte den Kleinen von Anfang an gemocht und sie hatte dadurch bei Emily gepunktet.
Josh hatte ihr in der Schwangerschaft erzählt, dass Emily den Kleinen überbehüten würde. Keiner durfte ihn anfassen, selbst Ben, Emilys Ehemann, musste um seine Papazeit kämpfen. Cassandra hätte am liebsten laut gelacht. Sie hatte noch nicht einmal ansatzweise die Möglichkeit gehabt, solche extremen Gefühle für ihr Baby zu entwickeln. Mittlerweile war das Band zwischen ihnen zwar sehr stark geworden, aber trotzdem hatte sie Momente, in denen sie unsicher war und sich überfordert fühlte. Dann war sie über das Kindermädchen ganz froh. Es gab auch keine blindwütigen Kämpfe mehr zwischen ihnen. Allerdings fand Cassandra gefallen daran, dass die Brünette sofort den Kopf senkte, wenn Cass den Raum betrat.
Als Josh
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