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Wölfe und Kojoten

Wölfe und Kojoten

Titel: Wölfe und Kojoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcia Muller
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unterstützt,
besonders solche, die sich für den Schutz von Meeressäugetieren einsetzen.«
    »Delphine. Interessant.«
    »Noch interessanter ist, daß Fontes’
Bruder Gilbert Eigner einer großen Thunfischfänger-Flotte in Ensenada ist.
Diametral gegensätzliche Standpunkte und somit jede Menge böses Blut zwischen
den beiden.«
    »Genug, um Emanuel zum Extremisten
werden zu lassen?«
    »Wir haben diesen Punkt hin und her
diskutiert.«
    »Haben Sie versucht, die mexikanische
Polizei auf ihn anzusetzen, um herauszufinden, ob Gilbert Fontes mit diesen
militanten Gruppen in Verbindung steht?«
    Renshaw sah mich an, als hätte ich den
Verstand verloren. »Da unten, wo man nie weiß, wer seine Finger in welcher
Sache hat? Nein, wir haben nachgegeben und die Lösegeld-Übergabe in die Wege
geleitet. Wir wollten das Opfer lebend zurückbekommen. Dann sollte die Polizei
auf die Kidnapper angesetzt werden — wenn wir sie nicht vorher schon selbst
erwischt hätten.« Er lächelte grimmig. »Ripinsky sollte das Akkreditiv
übergeben. Wir hofften, er könnte vielleicht jemanden identifizieren. Sie zogen
all die üblichen Mätzchen ab: Gehen Sie in diese Telefonzelle, warten Sie dort
auf einen weiteren Anruf. Schließlich nannten sie den Übergabeort — die
Ausfahrt im San Benito County.«
    »Wissen Sie, was dort passiert ist?«
    »Ja. Und da hatte ich zum erstenmal ein
komisches Gefühl, was Ripinsky anging. Nach seiner Darstellung stand ein Wagen
an der Ausfahrt, als er ankam. Dessen Fahrer geriet in Panik, drängte ihn gegen
den Findling und haute ab. Ripinsky wartete, aber es ließ sich niemand mehr
blicken.«
    »Aber Sie glauben ihm das nicht.«
    »Damals schon, aber wie gesagt, ich
hatte so ein komisches Gefühl. Jedenfalls kam Ripinsky zurück, und wir warteten
weiter. Kurz darauf meldeten die Kidnapper sich wieder. Die Übergabe sollte nun
weiter im Süden stattfinden. Ripinsky sollte sich irgendwo in San Diego, im
Hotel Circle, ein Zimmer nehmen. Dort würden sie ihn am Sonntag anrufen. Das
beunruhigte uns ziemlich.«
    »Warum?«
    »Es deutete darauf hin, daß man
Mourning möglicherweise nach Mexiko gebracht hatte. Falls sie ihre Zusage, ihn
freizulassen, sobald sie im Besitz des Akkreditivs sind, nicht einhielten,
blieb uns keine Möglichkeit, ihn gewaltsam zu befreien. In den meisten ausländischen
Staaten können wir mit den Behörden zusammen oder ohne sie aktiv werden, aber
dort unten nicht. Nachdem unser Oberstes Bundesgericht letztes Jahr verfügt
hat, daß Kriminelle, die eigentlich ausgeliefert werden könnten, auch hier vor
Gericht gestellt werden dürfen, hat Mexiko jegliche Zusammenarbeit
aufgekündigt. Und die politische Situation ist einfach so verdammt unsicher,
daß unsere Grundregel lautet: kein Fuß über die Grenze.«
    »Ripinsky ist also an jenem Abend nach
San Diego geflogen?«
    »Hm. Einer meiner Mitarbeiter fuhr ihn
zum Flughafen von San Francisco und brachte auch seinen Leihwagen zurück.«
    »Hatte er das Akkreditiv bei sich?«
    »Ganz genau.«
    »Hat er sich mit Ihren Leuten in La
Jolla in Verbindung gesetzt?«
    »Nein. Das wäre zu riskant gewesen —
für den Fall, daß die Kidnapper ihn beschatteten. Wir wissen, daß er im Bali
Kai, einem Motel, eingecheckt hat. Am Sonntag ließ er mich dann über eine
Freundin von mir aus Point Loma wissen, daß die Übergabe für 23 Uhr angesetzt
sei. Das ist das Fetzte, was wir von ihm gehört haben. Ripinsky verließ das
Hotel mit dem Zwei-Millionen-Dollar-Akkreditiv und ward nicht mehr gesehen.
Nicht einmal sein Leihwagen tauchte wieder auf.«
    Ich verbarg die in mir aufsteigende
Angst um ihn mit der Frage: »Ist das Akkreditiv eingelöst worden?«
    »Nein. Wir haben das Bankkonto der
Phoenix Labs rund um die Uhr unter Kontrolle.«
    »Könnte Ripinsky vor der Übergabe
hereingelegt worden sein?«
    »Möglich wäre es schon, aber nicht sehr
wahrscheinlich. Ripinsky ist jemand, der auf sich selbst aufpassen kann. Ich
gehe davon aus, daß er mit den Kidnappern ein Geschäft gemacht hat oder von
Anfang an mit ihnen unter einer Decke steckte.«
    »Sie meinen, schon bevor Sie ihn auf
den Fall angesetzt hatten? Wie konnte er wissen, daß Phoenix zu Ihren Klienten
gehörte?«
    »Unter dem Material über unsere Firma,
das ich ihm ein paar Wochen vorher geschickt hatte, befand sich eine komplette
vertrauliche Kundenliste. Reiner Schwachsinn von mir. Ich hatte nämlich die
Tatsache, auf die Sie mich vorhin aufmerksam machten, außer acht gelassen: Die
Dinge

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