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Wofür du stirbst

Wofür du stirbst

Titel: Wofür du stirbst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haynes
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Arbeitskolleginnen in die Stadt gegangen und seitdem nicht mehr zurückgekommen ist.«
    Ich runzelte die Stirn. »Na und?«
    »Die Frau heißt Audrey Madison.«
    »Und der Name soll mir irgendwas sagen?«
    »Du hast dich also nicht auf Facebook rumgetrieben, oder?«
    »Ich bin nicht auf Facebook.«
    »Solltest du aber«, sagte er, wendete den Wagen und fuhr schnell wieder ins Stadtzentrum zurück. »Da kann man toll recherchieren. Audrey Madison ist die Exfreundin von Vaughn Bradstock. Klingelt es immer noch nicht?«
    Ich schüttelte den Kopf. Seine Geheimnistuerei ging mir langsam auf die Nerven.
    »Vaughn hat ein paar Freunde auf Facebook, ganz im Gegensatz zu Mr. Colin Friedland, der hat nämlich nur einen: und zwar Vaughn Bradstock. Mit anderen Worten, die Exfreundin von Colins einzigem Freund wird vermisst.«
    Ich starrte ihn an.
    »Der Mann heißt doch Colin, oder? Der, den du über die Telefoneinträge gefunden hast?«
    »Woher zum Teufel weißt du das schon wieder?«
    Er lächelte.
    »Ich habe dir immer gesagt, dass du nicht meine einzige Informationsquelle bist, Annabel. Ehrlich gesagt bist du sogar die schlechteste Quelle, die ich je hatte.«
    »Da ist er ja«, sagte Sam, als ein schwarzes Taxi vor Colin Friedlands Haus stehen blieb.
    Das Haus war groß und stand ein Stück von der Straße weg auf einem Abhang. Es war alt, dem Stil nach aus der Zeit Edwards VII. und bestimmt ein Vermögen wert. Die Spurensicherung hatte es mit Sicherheit auf den Kopf gestellt, und man hätte Colin nicht freigelassen, wenn sie etwas gefunden hätte.
    Wir saßen im Wagen ungefähr hundertfünfzig Meter von dem großen Haus entfernt, in dem der Liste der Wahlberechtigten zufolge Colin alleine lebte.
    »Ich weiß immer noch nicht, was du dir davon versprichst«, sagte ich.
    »Das weiß ich selber auch nicht«, sagte er. »Ich traue ihm einfach nicht. Du etwa?«
    »Sam, ich muss zur Arbeit«, sagte ich. Ich hatte es erst bei Frosty und dann beim DCI versucht, ich hatte jede Nummer, die mir einfiel, gewählt und überall Nachrichten hinterlassen, bis jetzt aber niemanden erreicht. Die Vorstellung, dass Audrey Madison – wer immer sie war – bereits das ganze Wochenende vermisst wurde, schnürte mir die Brust zusammen.
    Weiter unten auf der Straße sah ich eine Gestalt, die aus dem Taxi stieg, sich durch das Fenster zum Fahrer beugte und bezahlte. Er schien Münzen abzuzählen.
    »Ist er das?«, fragte Sam.
    »Ja«, sagte ich.
    Der Mann, mein Engel, wandte sich vom Taxi ab und sah zu uns herüber, er schien uns direkt anzusehen. Dann ging er auf die Villa zu, öffnete das Tor, ging den Weg hinauf und verschwand außer Sichtweite.
    Sie hatten ihn laufen lassen.

 
    Colin
    Im Haus ist es kalt, das Gemüse im Topf riecht ein wenig muffig. Ich schütte das Wasser aus und werfe das Gemüse in den Müll. Der Kühlschrank riecht noch schlimmer, und zu meiner großen Enttäuschung ist auch der Lachs hinüber. Jetzt muss ich natürlich den Müllsack hinaus zum Container bringen.
    Sie sind hier gewesen, auch wenn alles unverändert erscheint. Das ganze Haus riecht nach ihnen und ihren Schuhen, die über meine Teppiche getrampelt sind und meine Geister gestört haben. Ich werde dafür sorgen, dass ich eine angemessene Entschädigung bekomme, wenn das alles erst einmal vorbei ist. Sie haben mich nicht verhört – sie haben mich gedemütigt. Ich habe etwas Besseres verdient. Ich habe ihren Dank verdient.
    Ich gehe ein paar Minuten lang von Zimmer zu Zimmer und kontrolliere das Haus, als sei ich Wochen und nicht nur ein paar Stunden weg gewesen.
    Ich brauche eine Weile, bis ich mich entspannen kann, doch dann fühlt es sich richtig gut an. Sie haben nichts gegen mich in der Hand, trotz ihrer Bemühungen, mich zu demütigen und mich dazu zu bringen, etwas zu sagen, das mich belasten könnte. Ich könnte mich gar nicht selbst belasten, selbst wenn ich wollte, weil ich nichts – REIN GAR NICHTS – Schlimmes getan habe. Das weiß ich, und sie wissen es auch. Dieses befriedigende Gefühl, dieses warme Gefühl, im Recht zu sein, ergreift meinen ganzen Körper. Ich setze mich in meinen bevorzugten Armsessel und gebe mich den Tagträumen hin. Ich stelle mir die Schönheit der Transformationen vor, denen ich beigewohnt habe, und ich liebe sie, ich liebe sie alle.

 
    Annabel
    »Mist«, sagte Sam, als wir bereits eine halbe Stunde im Auto saßen und immer noch nichts passierte. Er ließ den Motor an.
    »Gott sei Dank. Können wir jetzt bitte zum

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