Wofür schlägt dein Herz?
stärken, bevor wir anfangen?“
Wie bereits gestern brachte seine tiefe warme Stimme ihr Blut in Wallung, doch Libby versuchte, das wohlige Gefühl zu ignorieren. „Besser, wir starten gleich, da wir ein enormes Programm zu bewältigen haben.“ Mit dem Kinn wies sie auf seinen fixierten Arm. „Die Schlinge können Sie nun ablegen, weil wir uns darauf konzentrieren müssen, Ihre derangierte Schulter zu stärken.“
Alex grinste. „Dann wird mein Hemd wohl auch fallen müssen?“
Nach einem kurzen Blick auf das schwarze Hemd nickte sie knapp. „Ich helfe Ihnen beim Aufknöpfen.“ Ohne zu zögern, trat sie vor und tat genau das, wobei sie sich nicht von Alex’ verblüfftem Blick ablenken ließ. Sollte er doch seinen berühmten Charme anknipsen, bei ihr würde er auf Granit beißen!
Mit einer geschickten Bewegung streifte sie ihm das frisch gestärkte und gebügelte Hemd von den Schultern und legte es nach einem kurzen Rundumblick auf einer Gymnastikbank ab. Leicht benommen von dem dezenten Limonen- und Sandelholzaroma seines Aftershaves und bis in die Haarspitzen erregt von dem puren, maskulinen Duft von Alex Wolfe wandte sie sich wieder ihrem Klienten zu.
Ich bin Profi, willensstark und asexuell!
Seine breiten nackten Schultern, den geraden Rücken und die schmalen Hüften so dicht vor sich zu sehen, war eine harte Prüfung für Libbys Selbstbeherrschung. Dabei hatte sie geglaubt, sich ausreichend konditioniert zu haben. Ihr Herz schlug immer schneller und heftiger.
„Fangen wir doch damit an, Ihre Beweglichkeit zu testen“, schlug sie heiser vor.
Zuerst musste Alex den nach vorn gestreckten rechten Arm mit der Handfläche nach unten anheben, soweit er konnte. Dann zu den Seiten. Als Nächstes die Arme auf dem Rücken zusammenführen und vorsichtig mit den Schultergelenken rotieren.
Während sie sich Notizen machte, ließ er sie keine Sekunde aus den Augen. „Jetzt werden wir die vorhandene Kraft messen“, verkündete sie.
Alex lachte. „Fertig, wenn Sie es sind, Doc.“
Mit strengem Gesicht umrundete sie ihren Patienten langsam, während sie ihm immer neue Anordnungen gab, die er brav befolgte. Erst bei Runde drei fiel ihr auf, dass sie sein breites Kreuz und die geraden Schultern eher aus dem Blickwinkel einer Frau als einer Physiotherapeutin begutachtete.
Eklatanter Fehler! Ihr Hirn begann zu streiken, während sich ihre Knochen in flüssigen Sirup zu verwandeln schienen. Die halbe Nacht hatte sie wach gelegen, um sich einzureden, mit jeder Situation in den nächsten Wochen fertig zu werden, und jetzt versagte sie bereits auf den ersten Metern!
Nur mit Mühe konnte sie sich davon abhalten, ihre trockenen Lippen mit der Zungenspitze zu befeuchten. Dabei wurde ihr unter Alex’ amüsiertem Blick immer mulmiger. Als sich dann auch noch sein linker Mundwinkel zu diesem vertrackten Lächeln hob, spürte Libby, wie sie rot wurde. Weil sie sich ertappt fühlte, murmelte sie eine unverständliche Entschuldigung und gab sich einen Ruck.
„Sie … ich meine, offensichtlich sind Sie ziemlich gut trainiert, Mr Wolfe.“
„Alex.“ Sein Lächeln wurde breiter, während sich Libby fragte, ob sie jetzt völlig den Verstand verloren hatte. „Und besten Dank fürs Kompliment.“
Ziemlich gut trainiert! Dieser Mann stand an der Spitze im internationalen Formel-1-Ranking! Unter Garantie besaß er ähnlich perfekt ausgestattete Gyms in seinen anderen Domizilen rund um die Welt. Und natürlich leistete er sich die besten Personal-Coaches und Trainer!
„Wo und wie möchten Sie mich jetzt haben?“, fragte er augenzwinkernd und stürzte sie damit schon wieder in Verlegenheit.
Mit unsicheren Schritten ging Libby zu einer Wand, die voll verspiegelt war. „Wir fangen hier an“, erklärte sie sachlich. „Sie stellen sich mit dem Gesicht zum Spiegel, ich bleibe hinter Ihnen.“
Alex brachte sich in eine Position, die ans Ballett erinnerte. Nichts als lange muskulöse Beine in eng anliegenden schwarzen Sporthosen. Das energische Kinn mit der kleinen Kerbe reckte er arrogant gen Himmel. „Wie ist das?“
Libby wusste nicht, ob sie verzückt seufzen oder genervt stöhnen sollte. Der dreiste Kerl war sich seiner Wirkung viel zu bewusst! „Nicht schlecht. Und jetzt halten Sie beide Arme im rechten Winkel zu Ihrem Körper.“ Er tat, wie geheißen. „Irgendwelche Beschwerden?“
„Es fühlt sich ein wenig … schwächlich an.“
Ein bisschen mehr als nur schwächlich! mutmaßte sie angesichts des
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