Wogen der Leidenschaft - Roman
einfach passiert.«
Emma, der bewusst war, dass sie unverhohlen angestarrt wurden, berührte seinen Ärmel.
» Mich musst du nicht überzeugen.«
» Doch, das muss ich. Dich und Mike. Alle anderen können meinetwegen zur Hölle fahren.«
Sie strich über seine Schulter.
» Ach, Ben. In diesem Punkt machst du dir etwas vor und nicht mir. Es ist für dich ebenso wichtig, dass die Menschen dir glauben. Wenn nicht für dich, dann für Mikey.«
Er warf einen Blick auf ihre Hand, die auf seiner Schulter lag.
» Was machst du da?«
Emma wich zurück und lächelte ihm zu.
» Nichts. Ich dachte nur, ich hätte ein Stückchen Moos an dir entdeckt.«
Seine Stirnfalten wurden tiefer.
» Wir sollten tanzen.«
Als Ben sie auf die Füße zog, befanden sich nur drei Paare auf der Tanzfläche. Er legte seine Hand auf ihren Rücken unter ihrem Schal und hielt inne, als fünf schwielige Finger und eine breite, heiße Handfläche auf blanke Haut trafen. Auch seine Füße bewegten sich nicht mehr zum Rhythmus der Musik.
» Wage es ja nicht, diesen Schal abzulegen, sonst wirst du die Ursache sein, falls es hier Stunk gibt.«
Emma machte ein paar Tanzschritte, musste aber Ben mit einem leichten Schubs wieder in Bewegung setzen.
» Wenn dir schon der Rücken nicht zusagt, solltest du die Vorderseite sehen«, flüsterte sie, worauf sein Arm sich so fest um sie legte, dass sie aufschrie.
» Ach, lass das«, sagte sie lachend.
» Sicher warst du schon mit jeder Menge Frauen aus, die noch viel spärlicher bekleidet waren.«
Seine Hand rutschte auf ihrem Rücken ganz tief und zog sie enger an sich. Emma stockte der Atem, als ihr Bauch mit seiner Erregung in Berührung kam.
» Tu nicht so schockiert«, flüsterte er und glitt mit ihr anmutig im Walzertakt dahin.
» Das passiert immer, wenn ich dir nahe komme.«
» Alle starren uns an«, zischte sie.
» Dann schlage ich vor, dass du dich enger an mich schmiegst, wenn du nicht möchtest, dass man sieht, wie du auf mich wirkst.«
» Hier könnte jeden Moment die Hölle losbrechen, und du bist angetörnt?«
Er lehnte sich zurück und sah auf sie hinunter.
» Das war doch dein Plan, oder? Mich– und vermutlich deine Freunde– vom eigentlichen Thema abzulenken?«
Emma sah zornig zu ihm auf.
» Ich weiß nicht, warum ich das verdammte Kleid gekauft habe. Mein Verstand muss heute Morgen völlig ausgesetzt haben.«
» Und ebenfalls am Abend beim Anziehen? Und beim Hochstecken deiner Haare? Und als du in die Schuhe mit diesen Absätzen geschlüpft bist?« Er blitzte sie mit einem Raubtierlächeln an.
» Zumindest hattest du so viel Verstand, den Schal zu nehmen.«
Emma lehnte ihre Stirn an seine Schulter und seufzte.
» Ja, Reste von klarem Denkvermögen sind mir geblieben.«
Die Musik verstummte, und Ben wirbelte sie herum und schob sie zu ihrem Tisch.
» Jetzt brauche ich ein Bier.«
» Sinclair!«
Emma drehte sich auf diesen barschen Ausruf hin um. Sie versuchte, um Ben herumzugehen, um zu sehen, wer seinen Namen gerufen hatte, doch sein Arm schnellte vor und hielt sie auf. Ben hielt sie fest, während er dastand und wartete, dass die vier Männer näher kamen.
Die Band stimmte keine neue Weise an. Wie alle anderen beobachteten die Musiker stumm, wie Durham Bragg, John LeBlanc, Wayne Poulin und Galen Simms zwei Schritte vor Ben und Emma stehen blieben.
Durham sah Emma an.
» Emma, geh auf Abstand.«
Ben schob sie sanft von sich, ohne seine Gegner aus den Augen zu lassen.
Emma trat zur Seite und blieb stehen. Sie verschränkte die Arme unter der Brust.
» Durham, es ist weder der Zeitpunkt noch der Ort dafür«, sagte sie.
» Irgendwie sind Sie mir bekannt vorgekommen, Sinclair.« Er schüttelte den Kopf.
» Vor zwei Wochen wären Sie nicht so glimpflich davongekommen, hätte ich damals schon gewusst, wer Sie sind.«
» Sie haben die Spieße in die Bäume gerammt«, beschuldigte ihn der neben Durham stehende John LeBlanc.
» Sie sind wieder da und treiben es diesmal noch ärger.«
» Ich bin wegen meines Sohnes hier«, sagte Ben mit stählernem Ton.
Wayne trat näher.
» Dann nehmen Sie diese Rotznase und hauen Sieab.«
Bens einzige Reaktion waren die geballten Fäuste.
» Erst möchte er noch eine Sands ins Unglück stürzen«, setzte Galen Simms hinzu. Nun trat das Quartett gemeinsam einen Schritt vor.
Rasch trat Emma zwischen die vier und Ben.
» Diesmal hast du deine Flinte nicht dabei, Missy«, zischte Durham.
Bens starke Hände packten ihre
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