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Wogen der Liebe

Wogen der Liebe

Titel: Wogen der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Hastings
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unglaublich!«
    »Das finden wir auch«, erwiderte Dalla. »Und deswegen wollten wir dich davon unterrichten.«
    »Damit ist das Problem aber noch nicht beseitigt.«
    »Thoralf hält seine schützende Hand über diese Viviane, nennt sie Skolli, zieht sie allen anderen Mägden vor. Ja, er behandelt sie wie … wie eine Freie.«
    »Das werde ich zu verhindern wissen«, schäumte Gunnardviga.
    »Was hast du vor?« In Halveigs Gesicht spiegelte sich Besorgnis.
    Gunnardviga sprang auf und lief unruhig im Raum auf und ab. Das Licht der Fackeln spiegelte sich in ihrem Bronzeschmuck wider und verursachte kleine Blitze. Erneut stieg in Dalla Neid auf. Sie unterdrückte das Gefühl. Jetzt brauchte sie Gunnardviga als Verbündete.
    Abrupt blieb Gunnardviga stehen. »Zunächst kühlen Kopf bewahren. Nichts Unüberlegtes tun. Ich werde Thoralfs Zorn nicht auf mich ziehen, nur wegen einer Sklavin. Und wenn sie unter seinem Schutz steht, dann muss er zuerst verschwinden, damit wir etwas unternehmen können.«
    »Thoralf?«, riefen Dalla und Halveig wie aus einem Mund.
    Gunnardviga nickte. »Soll er noch einmal auf Víking fahren, bevor wir heiraten.«
    »Was?«
    Sie verschränkte die Arme über der Brust. »Dann ist ihr Beschützer weit weg. Es könnte ein Unfall passieren. Bis Thoralf wiederkommt, haben sie längst die Raben gefressen.«
    Dalla überlegte. »Na ja, der Gedanke könnte mir gefallen, aber …«
    »Kein Aber! Wenn ich es verlange, wird er fahren. Und dann …«
    Verschwörerisch blickten sie sich an. »Stechen wir ihr ihre grünen Augen aus.«
    Halveig verzog angewidert das Gesicht. »Reicht es nicht, sie ins Wasser zu werfen?«
    »Und wenn sie schwimmen kann?« Dalla ergriff ein Messer vom Tisch und rammte es in einen Brotfladen. »Erst das Haar, dann die Augen, dann die Haut!«
    »Und wer soll es tun?«
    Gunnardviga winkte ab. »Derjenige wird eben gut bezahlt. Von euch.«
    »Von uns?« Dalla schnappte nach Luft.
    »Natürlich«, erwiderte Gunnardviga kühl. »Immerhin ist es eure Familie, die mich entehrt.«
    »Aber nein, das missverstehst du. Niemand will dich entehren. Im Gegenteil! Weil du uns so lieb und willkommen bist in unserer Familie, erzählen wir dir ja davon. Und wir werden dir auch helfen, aber Thoralf ist dein Bräutigam. Wie können wir seine Augen wieder auf dich lenken? Du musst ihn von seiner Verwirrung befreien.«
    »Ich werde Frigg opfern«, versprach Gunnardviga. »Dann gewinne ich wieder seine Liebe. Und ihr lasst die Sklavin verschwinden. Natürlich erst, wenn Thoralf weg ist.«
    Halveig biss sich auf die Unterlippe. »Ich weiß nicht … Mir klingt das alles zu blutrünstig. Außerdem würde es auffallen. Und wenn derjenige, den wir dafür bezahlen, uns verrät?«
    Dalla erhob sich und blickte entschlossen in die Runde. »Niemanden werden wir dafür bezahlen«, sagte sie mit fester Stimme. »
Ich
werde es tun!«
     
    Yngvar konnte es nicht glauben. »Jetzt, mitten in der Erntezeit?« Seine Augen sprühten zornige Blitze gegen Thoralf. »Warum tust du, was dieses Weib von dir verlangt?«
    »Dieses Weib ist meine Braut«, zischte Thoralf. »Ich will sie erobern, will ihr schmeicheln. Sie ist nicht zufrieden, verlangt ein größeres Brautgeschenk. Ich werde noch einmal auf Víking fahren.«
    »Die Männer müssen die Ernte einbringen und ihre Abgaben an uns entrichten. Wenn du sie jetzt wegholst, verdirbt die Ernte, und wir werden über den Winter hungern, ganz abgesehen von den Familien der Bauern.«
    »Die Männer werden genug Beute von der Fahrt mitbringen, da braucht niemand zu hungern.«
    »Ach, du meinst, sie können Gold und Bernstein essen?«, höhnte Yngvar. »Es sind Bauern, und sie müssen ihre Ernte einfahren und das Vieh über den Winter bringen. Du vergisst, dass sie mit ihren Abgaben auch uns nicht verhungern lassen.«
    »Du stellst die Welt auf den Kopf«, rief Thoralf erbost. »Wir sind nicht abhängig von den Bauern. Wir sind das Fürstengeschlecht, uns kann niemand …«
    »Du bist blind«, schnaubte Yngvar. »Wer sich nur auf dem Meer herumtreibt, verliert die Erdverbundenheit.«
    »Und du ähnelst schon den Schweinen und Ochsen. Du bist ein Bauer geworden und hast vergessen, was für stolze und erfolgreiche Seefahrer wir sind. Hätte Vater nicht sein Bein verloren …«
    »… müsstest du dich auch um das Land und die Menschen darauf kümmern.«
    »Ich fühle mich verantwortlich für alle, die auf unserem Land leben.« Thoralf reckte sich stolz.
    »Ja, besonders

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