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Woher, wohin, was ist der Sinn?

Woher, wohin, was ist der Sinn?

Titel: Woher, wohin, was ist der Sinn? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helga Kohler-Spiegel , Albert Biesinger
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Erfahrung des Sterbens in einer sogenannten »Nahtoderfahrung« gemacht. Nach einer zunächst harmlos aussehenden Operation kam es zu massiven Komplikationen. Elf Tage lang lag ich auf der Intensivstation und rang mit dem Tod. Aus dieser Zeit erinnere ich mich an folgende Erfahrung: Ich sitze vor einem Rad, vor einer Radwalze. Sie bewegt sich auf mich zu. Ich stemme mich dagegen und versuche sie aufzuhalten. Offensichtlich war dies mein Versuch, gegen den Tod anzukämpfen. Ich war
verschwitzt, total erschöpft, konnte nicht mehr. Mein Körper war am Ende. Nach einiger Zeit aber kam ein Glücksgefühl auf. Ich hörte eine Stimme, die sagte: »Jetzt ist es so weit. Jetzt bist du ja gleich im Himmel. Daraufhin hast du doch so oft hingepredigt.«
    Ich war ganz erregt, aufgeregt und neugierig, dass ich jetzt gleich Gott sehen werde. Ich war sehr glücklich. Und ich war in großer Erwartung, wie es jetzt sein wird, wenn ich im Himmel bin. Dieser gespannte Zustand dauerte einige Zeit an. Dann sagte die Stimme: »Schade um deine Frau.« Große Trauer kam in mir auf. Die Gefühle veränderten sich ganz rasch. Und dann war diese Nahtoderfahrung zu Ende. Vermutlich hat mich die Stimme daran erinnert, dass ich doch noch hier bleiben soll.

    Ich war mitten im Prozess des Sterbens. Ich habe es erlebt, wie es ist, wenn wir in die Nähe des Todes kommen. Es ist ein Aufbruch-Glück, Neugierde auf den Himmel, Neugierde, Gott direkt zu sehen.
    Es ist aber auch ein Abbruch. Ein Abbruch der Beziehungen zu den geliebten Menschen hier auf der Erde. Das hat dann diese Trauer in mir ausgelöst. Die Stimme hat mir gesagt, dass ich hier auf dieser Welt noch gebraucht werde. Dies hat meine wenigen noch vorhandenen Kräfte so stark mobilisiert, dass ich noch einmal zurückkommen konnte.
    Ich bin aber ein anderer geworden. Und ich weiß auch nicht, von wem diese Stimme war, die ich gehört habe. Es war eine sehr angenehme und tröstliche Stimme, die mir ganz nahe war in dieser extremen Situation. Manches in meinem Leben mache ich seitdem anders als vorher. Und ich habe keine Angst mehr vor dem Sterben.
    Viele Menschen, die eine Nahtoderfahrung gemacht haben, berichten, dass sie durch einen langen Tunnel gegangen sind und am Ende des Tunnels von einem wärmenden, strahlenden Licht empfangen wurden. Einige haben Engel gesehen, die sie empfangen wollten.
    Eine alte Frau, die dies kürzlich erlebt hat, berichtete mir, dass diese Engelwesen sehr schön gekleidet waren und sich gefreut haben, sie zu Gott begleiten zu dürfen. Solche Nahtoderfahrungen sind allerdings keine Beweise dafür, dass es ein Leben nach dem Tod gibt. Vieles von dem, was Menschen in solchen Nahtoderfahrungen
erlebt haben, speist sich, ähnlich wie unsere Träume, aus den in unserem Unbewussten verborgenen Wünschen, Hoffnungen und Sehnsüchten. Doch vielleicht sind es gerade diese Hoffnungen und Sehnsüchte, in denen sich der göttliche Funke in uns äußert.
    Die Erfahrung des Sterbens war für mich eine aufwühlende Begegnung. Sie hat mein Leben tief beeinflusst. Weil ich aber eben nicht gestorben bin  – ich war ja nicht tot  –, sagt diese Erfahrung nichts aus über das Leben nach dem Tod. Ich habe einen Teil des Sterbens erlebt, nicht aber den Tod und wie es ist, wenn wir Menschen tatsächlich gestorben sind. Ich glaube seither aber noch fester daran, dass ich zu Gott gehen werde, wenn ich sterbe.

    Dass ich am Ende meines Lebens zu Gott gehe, ist eine große Verheißung: Mein Leben endet nicht eines Tages in meinem toten Körper. Dieses mein Leben hier auf dieser Erde mit meiner Familie, meinen Freunden, mit den vielen Menschen, Tieren und Pflanzen wird verwandelt in die geistige Nähe und Geborgenheit mit Gott und bei Gott. Das ist der Himmel. Dass das eines Tages für uns alle Wirklichkeit wird, das feiern Christen an Ostern  – und wenn ich daran glauben kann, habe ich gewonnen.

     
     
    ZUM WEITERDENKEN UND WEITERFRAGEN:

¤ Wenn ich darüber nachdenke, welche Möglichkeiten und Aufgaben uns Menschen in den Jahren hier auf dieser Erde gegeben sind, dann kann der folgende Satz helfen: »Du kannst dem Leben nicht mehr Tage geben, du kannst aber deinen Tagen mehr Leben geben.«
¤ Gott gibt meinen Tagen mehr Leben: Ich gehöre zum Bereich Gottes, zu seinem Reich. Deswegen kann ich getröstet in die Zukunft gehen – auch in die Zukunft über den Tod hinaus. Und deshalb vertraue ich mich ihm Tag für Tag an:
Am Abend vor dem Einschlafen stelle ich mir Gott als

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