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Woher, wohin, was ist der Sinn?

Woher, wohin, was ist der Sinn?

Titel: Woher, wohin, was ist der Sinn? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helga Kohler-Spiegel , Albert Biesinger
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wärmendes Licht vor und vertraue mich und meinen Tag ihm an.
Ich kann Gott danken, dass er mich erschaffen hat und mir die Möglichkeit gibt, auf der Erde mit geliebten Menschen und Freunden zu leben.
Für gestorbene Menschen bete ich zu Gott, dass er sie bei sich weiterleben lässt.

SABINE PEMSEL-MAIER
Kommt meine Katze in den Himmel?

    Während ich über diese Frage nachdenke und in den Computer tippe, liegt er schnurrend auf meinem Schoß, wie so oft, wenn ich am Schreibtisch arbeite: unser Kater Rudi. Er ist schon fast fünfzehn Jahre alt. Das ist für eine Katze schon ein hohes Alter. Ich bin dankbar, dass Rudi immer noch bei uns ist. Und natürlich hoffe ich, dass er, wenn er einmal stirbt, in den Himmel kommt. Genauso wie du dir das erhoffst: für deine Katze, deinen Hamster, deinen Hund, dein Meerschweinchen, dein Kaninchen oder für welches Tier auch immer, das du lieb hast.
    Aber ist diese Hoffnung einfach nur ein großer Wunsch, von dem wir nicht genau wissen, ob er in Erfüllung geht? Oder gibt uns der christliche Glaube Hinweise, dass sie mehr ist als ein schöner Traum? Leider finden wir in der Bibel keine Stelle, in der klar und eindeutig steht, dass auch die Tiere in den Himmel kommen. Aber dann hätten wir ja auch nicht mehr viel zum Nachdenken! Darum will ich verschiedenen Spuren nachgehen, will auch einige »Tierspuren« in der Bibel verfolgen  – und hoffe, dass sie uns auf die richtige Fährte bringen.

    Eine erste Spur: Gott liebt die Tiere
    Auf der Suche nach einer Antwort möchte ich als Erstes der Spur nachgehen, die ganz am Anfang der Bibel und ganz am Anfang des Alten Testaments beginnt. Da stehen nämlich zwei Schöpfungserzählungen, und beide erzählen davon, dass die Tiere, ebenso wie die Menschen, Gottes Geschöpfe sind.
    Wenn wir von einem Lebewesen, gleich ob Mensch oder Tier, sagen, dass es »Geschöpf« ist, meinen wir: Es ist von Gott gewollt und geliebt. Geschöpf Gottes zu sein  – das ist im Grunde etwas ganz Großartiges. Wenn nun ein Lebewesen, gleich ob Mensch oder Tier oder eben deine Katze, Gottes geliebtes Geschöpf ist,
kannst du dir dann vorstellen, dass es ihm, wenn es gestorben ist, egal ist, was mit ihm passiert?
    Ich kann mir das jedenfalls nicht vorstellen. Das passt nämlich gar nicht zu dem Gott, von dem wir glauben, dass er sich um seine Geschöpfe kümmert wie ein guter Vater. Ich bin deswegen davon überzeugt, dass Gott alle, gleich ob Menschen oder Tiere, nach ihrem Tod zu sich holt, damit sie bei ihm gut aufgehoben und geborgen sind.
    Keine weiterführende Fährte: Der Unterschied zwischen Mensch und Tier
    Aber  – und das ist eine Frage, die vor allem Erwachsene stellen: Sind die Menschen nicht viel mehr wert, sind sie nicht viel wichtiger als die Tiere? Es gibt doch einen Unterschied zwischen Mensch und Tier! Und kommt dieser Unterschied nicht auch dadurch zum Ausdruck, dass eben nur die Menschen nach dem Tod in den Himmel kommen?
    Dass den Menschen unter den Geschöpfen eine besondere Bedeutung zukommt, das stimmt zweifellos. Aber die Menschen werden nicht dadurch groß, dass sie die Tiere klein machen oder gering schätzen oder gar unterdrücken! Es gibt in der Bibel eine Stelle, die häufig so missverstanden wird. Am Anfang der Bibel, in der Erzählung, wie Gott Mensch und Tier erschaffen hat, heißt es nämlich: »Die Menschen sollen herrschen über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels, über das Vieh, über die ganze Erde und über alle Kriechtiere auf dem Land« (Genesis 1,26). »Herrschen«  – das klingt nach beherrschen und ausbeuten. Aber im Hebräischen  – das ist die Sprache, in der dieser Text ursprünglich geschrieben wurde, bevor er dann in viele andere Sprachen übersetzt wurde  – steht da ein Wort, das wir besser anders übersetzen sollten. Manche Bibelübersetzungen tun das auch. Dort heißt es dann: »Die Menschen sollen sorgsam umgehen mit den Fischen, den Vögeln ...«
    Dieser Satz in der Bibel bedeutet also gerade nicht, dass die Menschen mit den Tieren machen können, was sie wollen. Im Gegenteil: Weil sie Menschen sind, haben sie eine ganz besondere Verantwortung gegenüber den Tieren!

    Und dass allein die Menschen wegen ihrer besonderen Stellung in den Himmel kommen, davon ist in den biblischen Texten nirgendwo die Rede. Diese Fährte führt uns jedenfalls nicht weiter.
    Eine zweite Spur: Wenn etwas fehlt, das man liebt, ist das kein Himmel
    Verfolgen wir darum lieber eine andere Spur. Was

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