Woher, wohin, was ist der Sinn?
Menschen ganz anders als die moderne Wissenschaft. Gott hat die Welt – so beschreibt es die Geschichte im ersten Kapitel des Buches Genesis – in sieben Tagen erschaffen. Dies meint aber gerade nicht in sieben Tagen zu je 24 Stunden, also 10.080 Minuten oder 604.800 Sekunden. Die Zahl Sieben drückt ein viel tieferes Geheimnis aus: Sieben ist die Zahl der Fülle. Der Schöpfer der Welt hat also mit seiner ganzen Kraft, mit seiner »Gotteskraft«, die Welt, die Menschen, die Tiere und die Pflanzen erschaffen: »Und Gott sah, dass es gut war« (Genesis 1,18).
Wer denkt, dass das, was in der Bibel über die Entstehung der Welt geschrieben ist, nicht stimmen könne, weil man es doch inzwischen besser wisse, versteht die Bibel also komplett falsch. Die biblische Schöpfungsgeschichte ist eine uralte Erzählung, die eine tiefe Erkenntnis so in Worte fasste, dass die Menschen sie verstehen konnten. Sie will ausdrücken, dass Gott als Schöpfer der Welt unsere Geburt und unser Leben als Menschen ermöglicht, wir also zu ihm gehören. Dass die Entstehung der Erde und des Lebens, wie wir heute wissen, viele Milliarden Jahre gedauert hat, ändert nichts daran.
Wir sind Sternenstaub – und ein Stück von Gott!
Wenn Gott der Schöpfer meines Lebens ist, dann hat er mir etwas von sich selbst in mein Leben mitgegeben. Das ist wie bei einem Künstler, der etwas von sich selbst, von seinem Denken und Fühlen in das Kunstwerk, das er erschafft, einbringen muss. Er kann das Bild, das er malt, oder die Musik, die er komponiert, nicht erschaffen, ohne dass ein Stück von ihm selbst darin steckt. Ein echtes Kunstwerk trägt immer etwas von seinem Schöpfer in sich. Und so ist es auch mit dem »Kunstwerk Mensch« und seinem Schöpfer, Gott. In jedem Menschen ist etwas von Gott. Dazu kann man »Seele« sagen oder »Geist Gottes«. Ja, in uns wohnt Gottes Heiliger Geist!
Ob ich wirklich aus Gott komme, kann ich natürlich nicht mit einem Video beweisen. Aber ich kann mich auf die Erfahrungen mit Gott, wie die Bibel sie beschreibt, einlassen. Die Bibel schreibt
davon, dass Gott uns Menschen nahe ist, dass wir ihm wichtig sind und er sich um uns kümmert: »Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen. Er lässt mich lagern auf grünen Auen und führt mich zum Ruheplatz am Wasser«, heißt es zum Beispiel im Psalm 23 (Verse 1–2). Oder: »Sieh her, ich habe dich eingezeichnet in meine Hände« (Jesaja 49,16).
Ist das nicht ein wunderbares Versprechen? Wer das voll Vertrauen auf Gott glauben kann, dem geht es gut. Beweisen lässt es sich mit den Methoden der naturwissenschaftlichen Forschung nicht. Gott ist im Reagenzglas nicht zu erfassen, auch nicht in großen physikalischen Forschungszentren. Das ist gut so, denn dann wäre er nicht mehr Gott.
Die Vorstellung, dass ich Tag und Nacht direkt zu Gott, meinem Schöpfer, gehöre, dass er mir nahe ist, weil er mir etwas von sich selbst mit in mein Leben gegeben hat, finde ich ungeheuer faszinierend. Ich gehöre zu Gott und Gott gehört zu mir. Nichts kann mich von Gott, meinem Schöpfer, trennen. Natürlich haben unser Vater und unsere Mutter uns ins Leben gerufen. Wenn ein Kind ins Leben kommt, geht es aber um mehr als um biologische Zeugung: Jedes Kind ist eine Liebesbotschaft Gottes an die Welt.
Gehe ich wieder zurück zu Gott?
Gottes Schöpfung geht weiter. Auch in diesen Minuten, in denen ich diesen Text schreibe oder du diesen Text liest, geht die Schöpfung weiter. Sie ist fortlaufende, andauernde Schöpfung, Schöpfung im Prozess. In jeder Minute werden Kinder gezeugt – und in jeder Minute sterben Menschen auf dieser Welt.
Was wird aus ihnen? Wenn sie von Gott kommen, gehen sie dann auch wieder zurück zu Gott, wenn sie sterben? Und was wird aus uns, wenn wir sterben?
Das Leben in unserem Körper geht zu Ende. Der Körper kann dann nicht mehr weiterleben. Sterben ist ein Aufbruch heraus aus dem jetzigen Leben in unserem Körper. Aber: ein Aufbruch wohin?
Es geht um Verwandlung heraus aus unserer jetzigen materiellen Welt, wo wir einen Körper haben mit Muskeln, Verdauungsorganen, Gliedmaßen, Geschlechtsorganen, Augen, Ohren und Mund. Um überhaupt auf dieser Erde leben zu können, brauchen wir all dies dringend. Wenn wir aber nicht mehr in unserem Körper leben können, weil wir alt oder krank geworden sind oder weil unser Körper durch einen Unfall beschädigt und zerstört worden ist, dann verlassen wir ihn, dann sterben wir.
Ich habe selbst die
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