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Wohin der Wind uns trägt

Wohin der Wind uns trägt

Titel: Wohin der Wind uns trägt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCullagh Rennie
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schüttelte den Kopf.
    »Woher solltest du denn wissen, dass dieses Schwein mir eine Falle stellen will?«, erwiderte sie und biss sich auf die bebende Unterlippe.
    Der Zwischenfall hatte ihr klargemacht, wie sehr Kurt sie hasste. Sie bekam eine Gänsehaut und wünschte, Phillip wäre nicht im Ausland. Bei den seltenen Malen, an denen sie Kurt auf der Rennbahn begegnet war, hatte sie einen Bogen um ihn gemacht. Der Mann war und blieb ein heimtückischer Mistkerl und liebte es, gehässige Gerüchte in die Welt zu setzen. Aber bis zum heutigen Tag hatte sie es wenigstens geschafft, ihm aus dem Weg zu gehen. Kurts Attacke hatte Jos Gefühl verstärkt, dass ihre Welt im Begriff war, auseinanderzufallen. Nichts klappte, und sie war müde und niedergeschlagen. Außerdem vermisste sie Phillip mehr, als sie zugeben wollte.
    Wenige Tage später war es, als schiene nach einem heftigen Unwetter plötzlich die Sonne wieder, denn die Geschäfte liefen mit einem Mal blendend. Innerhalb von nur einer Woche erhielt Jo drei Anfragen von Besitzern, die ihre Pferde bei ihr einstellen wollten.
    »Drei Besitzer in einer einzigen Woche«, jubelte sie und starrte auf den Notizblock, auf dem sie sich die Namen notiert hatte. Das Telefon läutete, und Charlie war am Apparat.
    »Hast du heute interessante Anrufe bekommen, Kleines?«, erkundigte er sich. Am Telefon klang seine Sprache ziemlich deutlich.
    »Könnte man so sagen«, antwortete Jo bemüht ruhig. Doch dann konnte sie ihre Aufregung nicht mehr zügeln. »Ich liebe dich, Dad. Wie hast du das geschafft?«
    »Geduld und Vertrauen, Kleines, Geduld und Vertrauen«, erwiderte er. Er war sicher gewesen, dass Jack seinen Einfluss spielen lassen würde.
    »Dad …!« – »Es wollte eben jemand besonders nett zu uns sein. Einen schönen Tag noch.« Die Leitung war tot.
    Nachdem Jo einen Moment grinsend auf den Hörer gestarrt hatte, legte sie auf und schaltete den Fernseher ein, um sich die letzten Rennergebnisse anzuschauen. Ihr Dad war zwar kein einfacher Mensch, aber ein Meister seines Fachs. Als die Tür aufging, blickte Jo auf und stieß einen Jubelruf aus. »Phillip! Ich dachte, du wärst noch in Hongkong.«
    Sie sprang auf, lief auf ihn zu und umarmte ihn aus Leibeskräften. Dann traten beide zurück und sahen einander sprachlos an. Doch Jo fasste sich rasch, griff nach ihrem Notizblock und schwenkte ihn vor seiner Nase.
    »Ich bin wieder im Geschäft«, juchzte sie begeistert. Sie hatte allerdings keine Lust, sich zu blamieren, indem sie ohne Punkt und Komma redete.
    »Wie war deine Reise?«, fragte sie deshalb nur, nachdem sie geschluckt und einen Schritt rückwärts gemacht hatte.
    Phillip sah auf den Notizblock und lächelte Jo zu.
    »Einsam«, antwortete er und musterte sie so intensiv, dass sie heftig errötete. In der Ferne schlug eine Uhr. »Ich habe den Artikel über deine Auseinandersetzung mit Kurt, diesem hinterhältigen Stück Dreck, gelesen. Dieser Schmierfink von einem Reporter sollte gefeuert werden. Schade, dass ich nicht dabei war, ich hätte ihn ordentlich vermöbelt.«
    »Das wäre sicher eine große Hilfe gewesen. Oh, Phillip, ich habe dich so vermisst«, sagte Jo lachend und war froh, dass sie ihm ebenfalls gefehlt hatte. »Es ist wirklich schön, dass sich das Blatt endlich wendet. Natürlich hatte Dad seine Finger im Spiel, aber eines steht fest: Schneewittchen lässt sich nicht so leicht unterkriegen! Alison hat sich wunderbar um die Pferde gekümmert. Vielen Dank. Komm mit und begrüße unsere Lieben.«
    Sie nahm seine Hand und zog ihn zu den Pferden. An Alison und Phillip wollte sie lieber nicht denken, denn sie hatte munkeln hören, dass die beiden einander schöne Augen machten.
    »Alison meinte, es wäre nicht weiter schwierig gewesen. Und was führst du als Nächstes im Schild? Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass du keine neuen Pläne schmiedest«, sagte Phillip und tätschelte Let’s Talks Nüstern, während der Hengst versuchte, das Vorhängeschloss an seiner Tür durchzubeißen.
    Wie gerne hätte Phillip Jo in die Arme genommen, doch er spürte eine unsichtbare Mauer. Mit ihrem gebräunten Gesicht, dem offenen Hemd, den ihre wohlgerundeten Hüften umschmeichelnden Jeans und dem mit einem Kamm zurückgesteckten Haar sah sie einfach hinreißend aus.
    »Wenn ich diesen Burschen nur in Melbourne starten lassen könnte«, verkündete Jo, kraulte dem Pferd die Nase und sog seinen warmen Atem ein.
    »Ständig zermartere ich mir das Hirn, wie ich

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