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Wohin der Wind uns trägt

Wohin der Wind uns trägt

Titel: Wohin der Wind uns trägt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCullagh Rennie
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das Geld auftreiben soll, um ihn anzumelden. Den Rennstall mit noch mehr Schulden zu belasten, wage ich nicht, aber es würde mir das Herz brechen, wenn das Pferd nicht läuft. Verdammt, irgendwie werde ich es schon beschaffen!«, rief sie, beseelt von dem Tatendrang, der sie in den letzten Monaten angetrieben hatte. »Ich werde mir das Geld einfach herbeizaubern. Schließlich kommen die Pferdebesitzer auch wieder zu mir. Was also steht einem finanziellen Aufschwung im Wege?« Als sie Phillip ansah, funkelten ihre Augen aufgeregt.
    »Du wirfst wohl nie das Handtuch?«, stellte er bewundernd fest. »Und wie ich dich kenne, wirst du die richtigen Partner für das Rennen finden.«
    »Ja, wir könnten den Besitz am Pferd teilen, und zwar in einem Verhältnis sechzig zu vierzig. Am besten wäre, wenn sie sich den größten Teil des Jahres über im Ausland aufhielten und mich in Ruhe arbeiten ließen. Ich behalte die sechzig Prozent, und den Rest des Pferdes können sie unter sich aufteilen. Das sollte alle unsere Probleme lösen. Und für unseren lieben Freund Kurt wäre das ein ganz schöner Dämpfer. Insbesondere, nachdem dieser Mistkerl Let’s Talk in meiner Gegenwart und in Anwesenheit der meisten Trainer von Randwick als alte Mähre bezeichnet hat.«
    Jo packte Phillip an der Schulter und gab ihm einen Stoß.
    »Es ist mir ganz egal, was die anderen denken, ich bin überzeugt, dass Let’s Talk das Zeug hat, das Rennen zu gewinnen. Je mehr Gerüchte über seine Chancenlosigkeit im Umlauf sind, desto besser. So wird er alle Konkurrenten überrumpeln.« Sie grinste Phillip spitzbübisch zu. »Stell dir nur vor, wie diesem Miesling die Kinnlade herunterfällt, wenn Let’s Talk sein Pferd überholt und um anderthalb Längen gewinnt. Er wird außer sich sein.«
    Ihr Grinsen wurde breiter, und als sie sich die Szene bildlich vorstellte, brach sie in Gelächter aus. Phillip, der sich von ihrer Stimmung anstecken ließ, machte noch einige lästerliche Bemerkungen, und bald bogen sich die beiden vor Lachen wie die Schulkinder, und Tränen liefen ihnen übers Gesicht, während Let’s Talk weiter an seiner Boxentür knabberte.
    »So habe ich schon seit einer Ewigkeit nicht mehr gelacht«, keuchte Jo, hielt sich den schmerzenden Bauch und wischte sich die Augen.
    Im nächsten Moment verstummte sie. Phillip zog sie in seine Arme, machte einen Schritt rückwärts in den Schatten und küsste sie. Lange standen die beiden so. Jo war ganz flau von dem Kuss, denn er war nachdrücklich und dennoch zärtlich gewesen. Ein Gefühl wie dieses hatte sie niemals erlebt, und sie ließ sich von seiner reinigenden und lindernden Kraft durchströmen. Es war, als begänne jeder ihrer angespannten Nerven zuerst zu prickeln, um sich dann zu beruhigen, während Phillip sie wieder und wieder küsste. Ein Pferdepfleger kam vorbei, und sie lösten sich widerstrebend voneinander.
    »Ich habe dich wahnsinnig vermisst. Mehr, als ich es je für möglich gehalten hätte«, flüsterte Phillip mit belegter Stimme.
    »Ich dich auch«, hauchte Jo und streichelte seine Wange. »Mein bester Freund«, fügte sie leise hinzu, und ihre Augen wurden feucht. Als sie wieder ins Sonnenlicht traten, pulsierte ihr Körper noch immer von seiner Umarmung. Fast wären sie mit einem weiteren Pferdepfleger zusammengestoßen, der gerade zwei Tiere in ihre Boxen führte.
    »Jetzt aber mal im Ernst. Wir müssen uns noch etwas einfallen lassen, um die Besitzer zurückzulocken«, meinte sie und verzog das Gesicht. Zusammen mit Phillip schlenderte sie durch den Stall und versuchte, so zu tun, als stünde ihre ganze Welt nicht mit einem Mal kopf.
    »Hast du dir überlegt, was du verändern könntest?«, fragte Phillip, während er sich gleichzeitig wünschte, alle Mitarbeiter würden sich in Luft auflösen, damit er Jo küssen konnte.
    »Was meinst du damit?«
    »Ich würde als Besitzer wissen wollen, was mit meinem Pferd passiert, anstatt nur auf Abstand gehalten zu werden«, erwiderte er und hakte sie unter.
    Gemeinsam gingen sie die Stallgasse entlang zurück.
    »Ich hörte einige Leute klagen, sie würden nicht genügend einbezogen. Könntest du nicht zusätzliche Besitzer in die Kingsford Lodge holen, wenn du es mit einem anderen Konzept versuchst?«
    Jo umfasste seine Hände, und ihre Augen leuchteten auf. Sie konnte kaum fassen, wie ähnlich sie beide dachten.
    »Das ist ja irre! Genau das habe ich mir die ganze Zeit vorgestellt. Die Vorstellung hat mich regelrecht

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