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Wohin der Wind uns trägt

Wohin der Wind uns trägt

Titel: Wohin der Wind uns trägt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCullagh Rennie
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verbessert. Hope bewunderte Jo, die das alles organisiert hatte, über alle Maßen.
    »Ich weiß, dass Sie sehr beschäftigt sind, Miss. Aber ich wollte Ihnen nur sagen, dass Damy nie vergessen wird, was er Ihnen verdankt«, sprudelte sie mit vom Champagner gelöster Zunge hervor. »Er ist ein durch und durch treuer Mensch. Er würde Ihnen das nie sagen, aber er verehrt Sie sehr. Ohne Sie hätte er es nie so weit gebracht. Das wissen wir beide, und er will diesen Preis nicht nur für sich selbst, sondern auch für Sie gewinnen.« Hope trank einen Schluck Champagner.
    »Danke, Hope, das ist wirklich nett von Ihnen. Ich denke, wir sind ein tolles Team«, erwiderte Jo lächelnd. Ihr Blick fiel auf den dunkelroten Nagellack, der sicher keine Idee ihrer Mutter gewesen war.
    »Ich bin Ihnen so dankbar, Miss«, plapperte Hope weiter. Nachdem sie sich leicht schwankend umgeblickt hatte, senkte sie die Stimme. »Falls Sie sich fragen, warum Damy so oft für andere Besitzer und Ställe reitet: Er tut das nur, um denen unter die Nase zu reiben, dass er der beste Jockey der Stadt ist und für Sie arbeitet. Damy sagt, es hat sie ganz schön durcheinandergebracht, dass er sämtliche Rennen gewinnt. Dennis Cook hat die Hosen voll. Also, vielen Dank, Miss, und wenn ich etwas für Sie tun kann …«
    Ihre Stimme erstarb, als Damien besitzergreifend den Arm um sie legte, vor Jo salutierte und Hope wegschleppte.
    In Gedanken immer noch bei Damien, drehte Jo sich zu dem Besitzer, der neben ihr stand, und beantwortete seine Fragen. Inzwischen war der Ruf des Jockeys legendär. Er und Dennis Cook galten derzeit als die besten Reiter Australiens, und wenn Damien wirklich so loyal war, wie Hope meinte, hatte Jo einen klaren Vorteil. Allerdings waren Jockeys oft komische Käuze, denen es hauptsächlich darum ging, auf dem besten Pferd das Rennen zu gewinnen. Doch Jo beschloss, Hope, die dastand und Damien anhimmelte, zu glauben, bis man sie eines Besseren belehrte. Nun mussten sie nur noch Let’s Talk auf Vordermann bringen.
    Mittlerweile war Let’s Talk ein erfahrener Vierjähriger und hatte Jos Erwartungen in jeglicher Hinsicht erfüllt. Er war ein ansprechendes, wenn auch nicht herausragend schönes Tier und besaß die Kraft, die Jo beim Kauf in ihm vermutet hatte. Sie hatte sich auf den Aufbau seiner Schultermuskulatur konzentriert, und dank seiner breiten Brust verfügte er über ein gewaltiges Lungenvolumen. Doch der größte Trumpf des kecken Pferdes war seine Lust daran, sich in der Öffentlichkeit zu präsentieren.
    Auch Damien war schon in den Genuss einer Wiederholung der Vorführung gekommen, die Let’s Talk bei der Auktion abgeliefert hatte, und zwar nach dem zweiten siegreichen Rennen. Als Let’s Talk, begleitet vom Applaus der Zuschauer, die Gerade entlangstolziert war, hatte er sich verbeugt und mit dem Huf gescharrt. Das Publikum begann danach, dem Zweiten des Rennens Beifall zu klatschen, und Let’s Talk war wie angewurzelt stehen geblieben, um sich weiter hufscharrend zu verbeugen – trotz Damiens Bemühungen, ihn zum Weitergehen zu bewegen. Die Menschenmenge fand diese Marotte natürlich sehr komisch und applaudierte weiter, was Let’s Talk nur noch mehr ermunterte. Der Auftritt dauerte einige Minuten, bis das Pferd mit dem Applaus zufrieden war und mit einem puterroten Damien auf dem Rücken weitermarschierte. Beim nächsten Rennen gebärdete er sich ebenso, nur dass er zudem wiehernd den Kopf hin und her warf und dabei stieg. Diesmal jedoch war Damien darauf vorbereitet und machte das Spiel mit.
    Let’s Talk, der mit dem berühmten Gunsynd verglichen wurde, dem im Jahr 1967 geborenen grauen Pferd aus der Linie von Goondiwindi, gewann rasch die Herzen des Publikums. Die Menschen kamen, um ihn zu sehen, und nicht nur wegen seiner Leistungen, sondern auch wegen seiner Persönlichkeit auf ihn zu setzen.
    Natürlich war Jo über die gute Presse sehr erfreut. Doch noch besser war, dass sich das Pferd als ein großartiger Steher entpuppte. Trotz seiner zweifelhaften Herkunft besaß Let’s Talk eine Kraft, die Jo jedes Mal erregte, wenn sie zusah, wie er über die Rennbahn jagte.
    »Auf der Langstrecke ist er unschlagbar«, meinte Winks eines Morgens nickend, nachdem er die Zeit des Pferdes gestoppt hatte. Jo drückte den Arm des alten Mannes.
    »Wir sollten gut auf das Vorhängeschloss an seiner Tür achten. Schließlich wollen wir nicht, dass sich jemand nachts einschleicht, um uns eine unliebsame Überraschung zu

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