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Wohin der Wind uns trägt

Wohin der Wind uns trägt

Titel: Wohin der Wind uns trägt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCullagh Rennie
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allmählich alt und schwerhörig«, meinte Elaine, die sich von dem Auftritt nicht aus der Ruhe bringen ließ. Zu Jos Erleichterung hatte das Herumtoben der Hunde die beklommene Stimmung vertrieben. Großmutter und Enkelin plauderten angeregt miteinander und gingen ins Haus.
    Nachdem der Chauffeur Jos Gepäck hereingebracht und sich verabschiedet hatte, bekam Sam etwas zu trinken und den strikten Befehl, einen Bogen um Rupert zu machen.
    Elaine und Jo betraten die große Wohnküche.
    »Am besten richtest du dich zuerst in deinem Zimmer ein. Es ist genug heißes Wasser da, falls du duschen möchtest. Aber pass auf, dass du dich nicht verbrühst. Wir hatten nämlich in letzter Zeit Probleme mit dem Wasserdruck«, meinte Elaine und marschierte den langen Flur entlang zu dem großen, sparsam eingerichteten Zimmer, in dem Jo bei ihren Besuchen immer schlief. Das größte Möbelstück war ein breites Doppelbett mit einer neuen weißen, handgesteppten Decke, die mit winzigen weißen Rosen bestickt war. Auf das Kopfkissen hatte Elaine eine einzelne Rose in einem kräftigen Pink gelegt. Jo ließ die Umhängetasche fallen und stürmte zum Bett.
    »Du hast sie fertig gemacht. Sie ist wunderschön«, rief sie bewundernd.
    Elaine strahlte.
    »Hier gibt es an den Abenden nicht viel zu tun. Außerdem beruhigt mich das Handarbeiten. Schau dir die Decke ruhig ein bisschen näher an.«
    Jo wischte sich die Hand an der Jeans ab und wagte kaum, den blütenweißen Stoff zu berühren. Sie beugte sich über das Bett. Zwischen den Rosen war in jeder Ecke ihr Name eingestickt.
    »Du wirst in Dublin Park immer willkommen sein«, sagte Elaine leise. »Und jetzt mach dich frisch. Nach dem Tee machen wir eine Runde durch das Gestüt, und du wirst unsere Tierpflegerin Linda kennenlernen«, verkündete sie vergnügt. Zufrieden rieb sie sich die Hände und zog sich zurück, um der Köchin bei den Vorbereitungen für den Tee zu helfen.
    Nachdem die Tür hinter ihrer Großmutter ins Schloss gefallen war, spürte Jo zum ersten Mal seit Ricks Tod vor Aufregung Schmetterlinge im Bauch. Elaine hatte sie mit offenen Armen willkommen geheißen, und Jo fühlte sich herzlich aufgenommen. Sie eilte zum Fenster und betrachtete froh die Ställe und die üppig grünen Felder, die sich dahinter erstreckten. Eine Elster krächzte in einem Baum, und durch die Fenster wehte frische Landluft herein. Jo eilte in das altmodische Badezimmer, wusch sich rasch das Gesicht und die Hände, zog eine saubere Bluse an und bürstete sich das Haar. Dann lief sie durch das Haus in die geräumige Küche. Ja, sie würde ihren Aufenthalt bestimmt genießen.
    »Wayne hat versprochen, in diesem Jahr die Fassade zu streichen«, meinte Elaine fröhlich, als sie sich nach einer Mahlzeit aus frisch gebackenem Teekuchen und heißem süßem Tee mit dem Landrover aufmachten, um Dublin Park zu besichtigen. »Manchmal denke ich, dass wir alle ein bisschen übergeschnappt sind. Wusstest du, dass unser Zuchthengst komfortabler wohnt als wir? Ich liebe diese Tiere ebenso sehr wie dein Großvater es tat.«
    Mit einem Seufzer stoppte sie den Landrover vor dem überdachten Zugang zur Koppel des Zuchthengstes.
    Rasch folgte Jo ihrer Großmutter, denn sie hatte unzählige Fragen auf dem Herzen. In ihrer Hast hätte sie beinahe Linda umgerannt, die gerade aus einer Box kam.
    »Linda, ich hatte gehofft, Sie hier zu treffen. Das ist meine Enkelin Jo«, verkündete Elaine stolz.
    Linda war einige Zentimeter größer als Jo und hatte keck geschwungene Lippen. Ihr schulterlanges, gewelltes, braunes Haar trug sie mit einer schlichten Spange zusammengefasst. Sie war in Eile, weil sie noch nach einigen anderen Pferden sehen musste. Nachdem sie Jo rasch zugelächelt und einige knappe Sätze mit ihr gewechselt hatte, entschuldigte sie sich und raste in einem der Geländewagen davon. Jo hielt sie für ziemlich hochnäsig, war aber fest entschlossen, sich an ihrem ersten Tag nicht die Freude verderben zu lassen. Begeistert schnappte sie nach Luft, als der Hengst mit dem schimmernden dunkelbraunen Fell auf sie zugetrabt kam und sie durch die weiten Zwischenräume des frisch gestrichenen Gatters beäugte.
    »Das ist Sir Lawrence, ein richtiger Schatz, oder, mein Liebling?«, meinte Elaine lächelnd und strich dem Pferd sanft über die Stirn. Sir Lawrence beantwortete die Frage mit einem lauten Wiehern, drehte dann neugierig die Nüstern zu Jos Brust und fing an, sie zu erkunden. Jo stand reglos da und spürte den

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