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Wohin der Wind uns trägt

Wohin der Wind uns trägt

Titel: Wohin der Wind uns trägt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCullagh Rennie
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hoffe ich, dass du dich irrst«, fügte er lächelnd hinzu, während Mick Arctic Gold wegbrachte. »Und nun fährst du besser nach Hause, bevor deine Mutter sich Sorgen um dich macht. Richte ihr aus, sie bräuchte nicht auf mich zu warten. Ich habe einigen Papierkram im Büro zu erledigen und bleibe noch eine Weile hier. Geh zu Gloria, sie wird sich darum kümmern, dass dich jemand nach Hause bringt.«
    Er tätschelte Jo rasch, und seine Miene verdüsterte sich, als er ihr nachblickte, wie sie durch das große grüne Holztor verschwand. Dabei musste er an die Auseinandersetzung des gestrigen Abends denken. War es wirklich das Richtige, ihre Tochter zu einem Beruf zu zwingen, zu dem sie, wie sie immer wieder beteuerte, nicht die geringste Neigung verspürte? Doch Nina hatte den Streit auf die Spitze getrieben, indem sie behauptete, er ruiniere Jos Zukunftschancen, wenn er sie zur Arbeit mit den Pferden ermutigte. Außerdem warf sie ihm vor, sie bedeute ihm offenbar nichts mehr, weil er seine Zeit lieber in den Ställen verbrächte. Wie sehr sie sich irrte. Denn so widersprüchlich es sich auch anhören mochte, lag es an seiner Liebe zu Nina, dass er sich so für die Kingsford Lodge abmühte.
    »Es geht ihm tausendmal besser als vor einer Woche«, riss Mick Charlie aus seinen Grübeleien.
    »Das soll auch so sein«, erwiderte Charlie nickend. »Ich verlasse mich ganz und gar auf Freddies medizinische Zaubertricks.«
    Er steckte die Hände in die Taschen, runzelte die Stirn und schaukelte auf den Absätzen hin und her.
    »Was hältst du von dem neuen Hengst, Mick?«, fragte er schließlich.
    »Da wirst du erfahrene Reiter brauchen. Aber schau dir an, wie viele erfolgreiche Pferde zu Anfang heimtückisch oder vernachlässigt waren. Du hast sie praktisch für ein Butterbrot bekommen.«
    Charlie kratzte sich am Kopf. Er hoffte, dass Mick recht hatte, doch im Moment hatte er zu viel um die Ohren, um sich darüber Gedanken zu machen.
    Die Prüfungen waren endlich vorbei. Zufrieden saß Jo im Schlafanzug auf dem Wohnzimmerfußboden. Es war einer der seltenen Momente im Leben, in denen sie sich ihrer Mutter nah fühlte. Während Nina ihr das lange blonde Haar bürstete, war sie so entspannt wie schon seit Wochen nicht mehr.
    »Wenn wir alle über Weihnachten nach St. Moritz zum Skilaufen wollen, müssen wir beide zum Einkaufen gehen«, verkündete Nina, fuhr ihrer Tochter mit den Fingern durch die seidigen Locken und versuchte, sich nicht darüber zu ärgern, dass Charlie sich schon wieder verspätete. Den ganzen Tag lang hatte sie Pläne geschmiedet. »Der Skianzug, den ich dir aus Paris mitgebracht habe, ist für die Piste ja in Ordnung, aber du musst auch ansonsten hinreißend aussehen. Man weiß ja nie, wem man so alles begegnet. Schließlich wimmelt es in diesen Wintersportorten von Mitgliedern verschiedener Königshäuser.«
    »Neue Skistiefel, Mum?« Hoffnungsvoll lächelte Jo ihre Mutter an. Nach einigen Winterurlauben in australischen und ausländischen Skigebieten stand Jo ziemlich sicher auf den Brettern. Und sie musste zugeben, dass sie sich über die neue Skiausrüstung sehr gefreut hatte – insbesondere über die hochmodernen Skistiefel und die bequemen und sicheren Bindungen.
    »Aber natürlich, mein Kind … Halt den Kopf gerade, ich möchte etwas ausprobieren. Vor allem brauchst du ein Kleid für die Veranstaltung im Oktober«, fuhr Nina fort.
    Jo verkrampfte sich. Da sie die so störanfällige, friedliche Stimmung auf keinen Fall verderben wollte, wartete sie ab, bis Nina ihr das blonde Haar zusammengedreht und mit einem großen vergoldeten Schildpattkamm festgesteckt hatte, um dann ihr Werk kritisch zu mustern.
    »Nein, so geht das nicht«, meinte Nina kopfschüttelnd und zog den Kamm wieder heraus. Aus einem kleinen Körbchen neben sich kramte sie eine schlichte goldene Spange. »Das ist besser. Etwas weniger Auffälliges, das nicht von deinen Augen ablenkt.«
    »Was für eine Veranstaltung im Oktober?«, fragte Jo argwöhnisch.
    »Ach, Jo, es ist einfach schlimm mit dir! Ich habe dir doch schon vor einer Ewigkeit von dem Capricorn-Mittagsempfang erzählt«, schmollte ihre Mutter und warf, plötzlich gelangweilt vom Herumspielen mit Jos Haaren, die Bürste in das Körbchen. Die Vertrautheit zwischen ihnen war mit einem Mal wie weggeblasen.
    »Ach, du meine Güte! Tut mir leid, Mum, das hatte ich ganz vergessen«, rief Jo aus und machte mit ihrer Entschuldigung alles nur noch schlimmer.
    Nun fiel es ihr

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