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Wohin die Liebe führt

Titel: Wohin die Liebe führt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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schneide dir ein Stück ab«, sagte Cookie.
    Gehorsam setzte sich Dani. Cookie schnitt ein gewaltiges Stück ab und legte es auf Danis Teller, neben ihren Milchbecher. Dann schnitt sie die Torte weiter auf, und alle setzten sich. Dani wußte, jetzt warteten sie, daß sie zuerst kostete, damit sie auch anfangen konnten. Sie nahm mit der Kuchengabel einen großen Bissen und steckte ihn in den Mund. »Oh. sie schmeckt wunderbar«, sagte sie mit vollem Munde.
    »Erst schlucken, dann sprechen, Dani!«
    Und dann aßen sie alle. »Wirklich, sie schmeckt sehr gut, Mrs. Holman«, sagte Charles. »Aber natürlich sind Ihre Kuchen auch sehr gut, Cookie«, setzte er schnell hinzu. Er wußte, wie rar in diesen Zeiten gute Köchinnen waren.
    »Warum lassen sie sich denn scheiden?« fragte Dani plötzlich.
    Die Dienstboten tauschten verlegene Blicke. Schließlich war es Mrs. Holman, die ihr antwortete: »Wir wissen es nicht, Kind. Es steht uns nicht zu, etwas davon zu wissen.«
    »Vielleicht weil Mutter so hübsch ist und so viele Freunde hat?«
    Sie bekam keine Antwort.
    »Ich hab’ gehört, daß sich Mutter und Onkel Sam vor ein paar Tagen gestritten haben. Onkel Sam sagte, er ist es satt mit ihren Bettpartnern. Ich wußte ja, daß Onkel Sam und Mister Scaasi Partner sind, aber ich wußte nicht, daß Mutter auch Partner hat. Warum wußte ich denn nichts davon?«
    »Das ist nicht unsere Sache, Kind«, sagte Mrs. Holman jetzt streng, »und deine ebenfalls nicht. Du ißt jetzt deinen Kuchen und kümmerst dich um deine eigenen Angelegenheiten.«
    Dani schwieg und aß ein paar Minuten, dann sah sie auf. »Onkel Sam hat gesagt, er wird mir Geschenke schicken, damit Susie Colter nicht die einzige ist, die von ihren Daddys Geschenke bekommt.«
    Zwei Wochen später wurde sie zehn Jahre alt und bekam eine große Kiste aus New York, ganz voller Geschenke. Onkel Sam hatte Wort gehalten. Ihr Kummer ließ ein wenig nach. Aber sie vermißte Onkel Sam doch sehr.
    Als die Schulferien begannen, nahm ihre Mutter sie mit auf eine mondäne Farm am Tahoe-See, um dort den Sommer zu verleben. Mutter sagte, sie müsse es tun, um ihre Scheidung zu bekommen, aber Dani hatte gar nichts dagegen. Sie hatte so viel Spaß dort. Jeden Morgen durfte sie reiten, und jeden Nachmittag waren sie unten am See. Rick war auch dort. Er war der neue Manager ihrer Mutter. Wahrscheinlich war er einer von jenen Partnern, über die sich Mutter und Onkel Sam gestritten hatten, denn sie hatte ihn ab und zu morgens aus dem Schlafzimmer ihrer Mutter kommen sehen.
    Aber sie mochte Rick gerne. Ihm machten dieselben Dinge Spaß, die ihr Freude machten. Er ging mit ihr reiten und lehrte sie Wasserski. Und er lachte so oft. Nicht wie Onkel Sam, der nie viel gelacht hatte. Mutter sagte immer, daß Rick geradeso ein Kindskopf sei wie Dani.
    Mutter mochte weder reiten noch lange Zeit auf dem Wasser sein. Sie sagte, es sei schlecht für ihre Haut, sie würde zu schnell braun. Statt dessen war sie fast immer in ihrem Zimmer, das sie sich als Atelier eingerichtet hatte. Aber abends zog sie sich elegant an und fuhr mit Rick nach Reno hinein. Dann schlief sie morgens lange. Aber Rick war jeden Morgen zeitig auf und ging mit ihr reiten. Er nannte sie oft >kleiner Reitersmannc.
    Damals trug er ein Bärtchen. Einen schmalen Strich, nicht viel dicker als ein Bleistiftstrich, der bis zu den Winkeln seines breiten Mundes reichte. Dani fand ihn sehr hübsch damit. Irgendwie so wie Clark Gable. Eines Tages sagte sie das zu ihrer Mutter, und aus unbegreiflichen Gründen machte es ihre Mutter ärgerlich. Sie befahl Rick, das alberne Ding wegzurasieren.
    Dani fing an zu weinen. Sie wußte selbst nicht, warum. »Ra-sier’s nicht ab!« bat sie. »Bitte, tu’s nicht!«
    »Hör auf, dich wie eine Närrin zu betragen!« hatte die Mutter sie angeschrien.
    Aber Dani wurde ebenfalls wütend und wandte sich gegen ihre Mutter. »Du willst bloß, daß er’s abrasiert, weil ich gesagt hab’, daß es mir gefällt. Du willst nicht, daß jemand mich gern mag oder daß ich jemanden gern habe.« Sie wandte sich an Rick. »Bitte, sag ihr doch, daß du’s nicht abrasierst!«
    Rick sah erst sie und dann ihre Mutter an. Er zögerte.
    Und dann lächelte ihre Mutter. Es war ein eigentümliches Lächeln - Dani hatte es schon oft auf ihrem Gesicht gesehen, wenn sie sie zwang, etwas zu tun, was sie in Wirklichkeit gar nicht wollte. »Du bist frei, ein weißer Mann und über einundzwanzig, Rick! Du mußt dich schon selbst

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