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Wohin die Liebe führt

Titel: Wohin die Liebe führt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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entschließen, ob du es tun willst oder nicht!«
    Rick blieb einen Augenblick unschlüssig stehen, dann machte er kehrt und ging ins Zimmer. Als er ein paar Minuten später wiederkam, war das Bärtchen weg.
    Dani starrte ihn groß an. Er sah irgendwie verändert aus. Wo das Bärtchen gewesen war, war jetzt ein komischer heller Strich. Er sah gar nicht mehr wie Clark Gable aus. Sie brach in Tränen aus und lief in ihr Zimmer.
    Danach ging Rick nicht mehr mit ihr reiten. Er nahm sie auch nicht mehr im Rennboot mit zum Wasserski. Aber es machte nicht viel aus, weil ihr Aufenthalt hier fast vorbei war. Für den Rest des Sommers schickte die Mutter sie fort in ein Schülerferienheim.
    Als es leise an der Tür klopfte, sah Nora von ihrer Arbeit auf. »Herein.«
    Die Tür des Ateliers öffnete sich. Mrs. Holman stand verlegen im Türrahmen. »Darf ich ein Wort mit Madam sprechen?« fragte sie zögernd.
    Nora nickte. »Natürlich.« Sie legte den Tonklumpen weg und wischte sich die Hände ab.
    Die Bonne kam langsam herein. Sie hatte das Atelier nur wenige Male betreten. »Ich würde gern mit Ihnen über Danielle sprechen, Madam.«
    Sie warf einen Blick auf Rick, der neben Nora stand.
    »Was ist mit ihr?« fragte Nora.
    Mrs. Holman sah wieder zu Rick hinüber. Sie konnte sich nicht entschließen zu sprechen. Rick verstand den Wink. »Ich lasse Sie lieber allein.« Er ging ins Nebenzimmer, ließ aber die Tür offen.
    »Nun?« sagte Nora.
    Die alte Frau war noch immer verlegen. »Danielle wächst heran«, sagte sie endlich.
    »Natürlich«, sagte Nora. »Das wissen wir alle.«
    »Sie ist kein kleines Kind mehr. Sie wird sehr bald eine junge Dame sein.«
    Nora sah sie an und schwieg.
    »Was ich meine«, fuhr die alte Bonne fort, und ihre Stimme
    klang verlegener denn je, »es ist nicht so leicht, ihr manche Dinge zu erklären.«
    »Welche Dinge?« fragte Nora gelangweilt und gereizt. »Ich bin überzeugt, man braucht ihr die. Tatsachen des Lebens nicht zu erklären. Das geschieht sehr klug und geschickt in Miss Randolphs Schule.«
    »Das ist es«, sagte Mrs. Holman aufgeregt. »Sie weiß es.«
    Nora schüttelte den Kopf. »Natürlich. Sie soll auch darum wissen.«
    »Das tut sie«, sagte die alte Frau. »Und sie hat auch Augen.«
    Nora schwieg ein paar Sekunden. »Deutlich gesprochen, Mrs. Holman - auf was wollen Sie hinaus?«
    Mrs. Holman wich ihrem Blick aus. »Danielle sieht, was hier im Hause vorgeht. Und sie weiß, was sie weiß. Unter solchen Umständen ist es nicht gut für ein Mädchen, solche Dinge in ihrem eigenen Heim zu sehen.«
    »Wollen Sie mir vorschreiben, was ich in meinem eigenen Haus zu tun habe?«
    Die alte Bonne schüttelte schnell den Kopf. »O nein, Miss Hayden! Ich spreche lediglich von Ihrer Tochter. Die Dinge, die sie sieht, und die Dinge, die sie weiß, sind zuviel, als daß ein Kind wie Dani sie verstehen könnte. Sie macht sich lauter falsche Vorstellungen davon.« Sie sah Nora treuherzig in die Augen. »Miss Hayden, ich weiß nicht mehr, wie ich ihr erklären soll, daß sie in Wirklichkeit nicht sieht. was sie sieht.«
    »Das ist, glaube ich, nicht Ihre Sache, Mrs. Holman«, antwortete Nora kalt.
    Das Gesicht der alten Frau wurde hart. »Ja und nein, Miss Hayden«, sagte sie. »Aber ich bin Danis Nanny, seit sie geboren worden ist. Ich würde meine Pflicht nicht erfüllen, wenn ich Ihnen verschwiege, wie sehr das alles Dani beeinflußt.«
    »Danke, Mrs. Holman.« Noras Stimme wurde noch kälter.
    »Aber bitte, denken Sie daran, daß ich Danis Mutter bin, seit ihrer Geburt. Ich bin für sie verantwortlich - nicht Sie!«
    Mrs. Holman sah sie an. »Gewiß, Miss Hayden.« Sie drehte sich um und verließ das Atelier. Als sich die Tür hinter ihr schloß, kam Rick aus dem Nebenzimmer.
    »Hast du gehört, was sie gesagt hat?« fragte Nora.
    Rick sah sie an. »Die Alte muß aus dem Haus.«
    »Sie hat in einer Weise recht. Dani wächst heran.« Nora nahm einen Klumpen Ton in die Hand. »Wir müssen vorsichtiger sein.«
    »Vorsichtiger?« fuhr Rick auf. »Wie vorsichtig sollen wir noch sein? Versuch’s doch mal, bei Nacht und Nebel aus diesem Haus und in das kleine Apartment über der Garage zu schleichen! Ich wette, die halbe Nachbarschaft weiß schon Bescheid.«
    Nora lachte. »Immerhin könntest du etwas weniger Lärm machen, wenn du die Türen schließt.«
    »Mach mir’s mal vor! Besonders wenn es regnet und einem die Kleider am Leibe kleben. Ich ertrinke ja immer beinahe.«
    Nora legte den Tonklumpen

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