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Wohin die Liebe führt

Titel: Wohin die Liebe führt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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einzige, worauf es wirklich ankommt.«
    Sie sah mich zweifelnd an. »Glauben Sie das tatsächlich?«
    »Er liebt Sie. Sonst würde er Sie nicht heiraten wollen. Und nur das ist wichtig.« Sie lächelte zaghaft.
    »Und jetzt gehen Sie ins Badezimmer und waschen Sie sich das Gesicht. Ich telefoniere nach unten und lasse uns Kaffee heraufbringen. Wir können ihn beide brauchen.«
    Sie ging ins Bad und schloß die Tür. Ich bestellte Kaffee, dann setzte ich mich hin und las die Briefe.
    Zuerst Danis Brief. Mir wurde elend. Es war ein Brief, wie
    ihn nur ein Kind schreiben kann, aber die Dinge, die darin standen, hätte kein Kind wissen dürfen. Er war genauso, wie Lorenzo es geschildert hatte.
    Es klopfte. Hier wird man wirklich schnell bedient, dachte ich, als ich zur Tür ging. Ich öffnete. Draußen stand Nora.
    »Darf ich hinein?« fragte sie und ging an mir vorbei ins Zimmer. Ich konnte sie nur sprachlos ansehen.
    »Ich bin gekommen, um mich zu entschuldigen, Luke.« Sie zog ein Kuvert aus ihrer Handtasche. »Hier sind die Bilder. Ich hätte sie ohnedies nicht benutzt.«
    Automatisch nahm ich den Umschlag. Ich hatte noch kein Wort gesagt, als sich die Tür des Badezimmers öffnete und Anna hereinkam. Sie hielt noch das Handtuch in den Händen. Ihr Gesicht war wieder frisch und ohne Make-up. Sie starrten sich einen Augenblick an, dann wandte sich Nora wieder zu mir. Was immer ich vorher in ihrem Gesicht gesehen hatte - jetzt war es nicht mehr da. Sie sah gekränkt und ärgerlich und düpiert aus.
    »Ich hätte es wissen müssen«, sagte sie kalt. »Ich war drauf und dran, dir alles zu glauben, was du gesagt hast.«
    Ich legte die Hand auf ihren Arm, um sie zurückzuhalten. »Nora!« Sie schüttelte sie heftig ab und sah mir ins Gesicht.
    »Jetzt kannst du aufhören zu lügen, Luke«, sagte sie. »Du bist kein lieber Gott. Du kannst jetzt reden, wie dir ums Herz ist.«
    Die Tür schlug laut hinter ihr zu. »Oh, das tut mir leid, Mister Carey. Immer mache ich nur Ungelegenheiten!«
    Ich sah auf die geschlossene Tür. Noch nie hatte ich gehört, daß sich Nora für etwas entschuldigte. Nein, niemals. Ich betrachtete das Kuvert in meiner Hand. Die Bilder waren darin. Ich steckte sie in die Tasche.
    Dann klopfte es wieder an der Tür. Diesmal war es die Bedienung. Ich bezahlte den Kaffee und goß uns ein. »Hier«, sagte ich und hielt Anna eine Tasse hin. »Trinken Sie. Es wird Ihnen sicher guttun.« Dann ging ich wieder zum Tisch. Anna setzte sich mir gegenüber. Ihre Augen waren groß und traurig. Nun nahm ich Noras Brief an Riccio und begann zu lesen.
    Und plötzlich war es, als sei nichts weiter da als dieser Brief. Es stand alles drin. Alles. Hier war der fehlende Schlüssel. Hier waren alle Antworten. Ich hatte danach gesucht, ohne zu wissen. Ich las den letzten Absatz noch einmal, bloß um ganz sicher zu sein.
    Und nun, mein Liebling, nachdem wir den Thanksgiving-Tag endgültig als Datum unserer Heirat festgesetzt haben, laß Dich von mir ernstlich vordem einen warnen: Ich bin eine eifersüchtige Frau, eine Frau, die mit niemandem teilt. Wenn ich Dich jemals dabei ertappe, daß Du einer anderen Frau auch nur einen Blick schenkst, so schneide ich Dein Herz in tausend kleine Stücke! Also hüte Dich!
    Ich liebe dich!
    Nora.
    Ich hörte Annas Stimme. Sie schien aus weiter Ferne zu kommen. »Was ist passiert?« fragte sie. »Ihr Gesicht ist ja weiß wie die Wand!« Ich riß meinen Blick von dem Brief los.
    »Es ist nichts«, sagte ich barsch. »Nichts ist passiert.«
    Nun fügte sich das Bild zusammen. All die kleinen Stücke und Einzelheiten. All die verschlungenen Windungen, all die vertrackten Lügen. Jetzt kannte ich die Wahrheit. Außer Dani und Nora war ich der einzige, der sie kannte. Nun blieb nur noch ein Problem übrig: Dem Gericht zu beweisen, daß meine Tochter keinen Mord begangen hatte. Und daß ihre Mutter die Mörderin war.
    Fünfter Teil: Colonel Careys Geschichte
    Die Verhandlung
    Als Dani in den Sitzungsraum kam, sah sie bleich und nervös aus. Sie blieb hinter Marian Spicer im Türrahmen stehen und sah sich in dem kleinen Saal um.
    Wir saßen an dem langen Tisch, wie bei der letzten Vernehmung, nur hatte diesmal Dr. Weidman neben Nora Platz genommen und Harry Gordon zwischen ihr und ihrer Mutter. Dadurch kam ich an das Ende des Tisches, genau gegenüber den Plätzen für Dani und ihre Bewährungshelferin.
    Der Richter saß bereits an seinem Pult; auch der Gerichtsschreiber und der Stenograph

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