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Wohin die Liebe führt

Titel: Wohin die Liebe führt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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fuhr sie fort. »Sie haben eine teure Wohnung. Sie leben gut, wenn auch nicht ganz im Rahmen Ihrer Mittel. In den letzten Jahren haben Sie jährlich etwa dreitausend Dollar Schulden gemacht.«
    Er lächelte. »Um meine Schulden mache ich mir keine Sorgen.«
    »Das ist mir klar. Ich weiß, Mister Corwin, daß manche dieser Schulden nicht mit Geld, sondern mit Gefälligkeiten bezahlt werden. Rechne ich sehr falsch, wenn ich annehme, daß die Höhe Ihres Gesamteinkommens ungefähr bei zehntausend Dollar liegt?«
    Er nickte. »Sie rechnen ungefähr richtig, Mrs. Hayden.«
    Sie legte den Bogen wieder auf den Schreibtisch. »Ich bin bereit, Ihnen zehntausend Dollar zu bezahlen, wenn Sie uns behilflich sind, meiner Tochter den Eliofheim-Preis zu sichern. Wenn sie ihn bekommt, könnten wir einen zehnjährigen Kontrakt schließen, der Ihnen zwanzigtausend Dollar jährlich garantiert und zehn Prozent von Noras Bruttoverdienst.«
    Sam kalkulierte schnell. Bei Noras derzeitiger Produktion konnte sie fünfzig- bis hunderttausend Dollar verdienen, wenn sie den Preis bekam. »Sagen wir fünfzig Prozent.«
    »Fünfundzwanzig«, entgegnete sie rasch. »Schließlich hat meine Tochter noch ihre Galeriemieten zu zahlen.«
    »Einen Moment, Mrs. Hayden. Das geht mir ein bißchen zu schnell. Lassen Sie uns feststellen, ob ich genau verstehe, was Sie sagen. Sie engagieren mich als Presseagenten, um Nora zu helfen, daß sie den Eliofheim-Preis gewinnt. Richtig?«
    »Richtig, Mister Corwin.«
    »Und wenn sie den Preis gewinnt, schließen wir einen Vertrag, nach dem ich ihr persönlicher Bevollmächtigter, Agent und Manager werde - oder wie Sie es nennen wollen. Stimmt es? Und hierfür zahlen Sie mir ein Jahresgehalt von zwanzigtausend plus fünfundzwanzig Prozent des Bruttoverdienstes aus ihrer Arbeit?«
    Mrs. Hayden nickte wieder. »Genau.«
    »Und was, wenn sie den Preis nicht gewinnt?«
    »Dann wäre wohl jeder Vertrag sinnlos, Mister Corwin. Oder.«
    »Natürlich, Mrs. Hayden.« Er sah sie scharf an. »Und wenn wir einen Vertrag machen, wer würde die Garantie zahlen?«
    »Meine Tochter natürlich.«
    »Es könnte doch passieren, daß sie nicht soviel verdient, um dabei auch auf ihre Kosten zu kommen!«
    »Ich glaube nicht, daß sie das irgendwie interessieren würde«, sagte die alte Dame lächelnd. »Nora ist eine reiche Frau mit eigenem Vermögen. Sie hat aus dem Familienvermögen ein Jahreseinkommen von über hunderttausend.«
    Sam starrte sie an. Daß Nora Vermögen hatte, wußte er, aber er hätte nie auch nur annähernd gedacht, daß es so viel war. »Ich bin noch auf eins neugierig, Mrs. Hayden. Haben Sie mit Nora
    schon darüber gesprochen?«
    Sie nickte. »Natürlich, Mister Corwin. Ich hätte dies alles doch nicht ohne Noras volles Einverständnis mit Ihnen besprochen.«
    Sam holte tief Atem. Das hätte er wissen müssen. Aber er konnte sich nicht enthalten, noch eine Frage zu stellen. »Warum hat sie dann nicht selbst mit mir gesprochen?«
    »Nora meinte, es sei besser, wenn Sie und ich es erst durchsprechen«, erwiderte die alte Dame. »Denn dann wäre ihr Verhältnis zu Ihnen nicht getrübt, wenn Sie abgelehnt hätten.«
    Sam nickte. »Ich verstehe.« Er fischte in seiner Tasche nach seiner Pfeife und steckte sie nachdenklich in den Mund. »Natürlich ist Ihnen beiden klar, daß, falls ich den Job übernehme, meine Entscheidungen in allen geschäftlichen Dingen maßgebend sind - und zwar endgültig?«
    »Nora hat die größte Achtung vor Ihrer Ehrlichkeit ebenso wie vor Ihrer Klugheit.«
    »Sie haben eben einen guten Handel abgeschlossen, Mrs. Hayden.«
    »Nora wird sich freuen.«
    »Wo ist sie? Wir werden allerhand zu besprechen haben.«
    »Ich werde sie von Charles rufen lassen. Sie ist im Atelier.«
    Sie drückte auf einen Knopf. Der Diener erschien in der Tür. Sie bat ihn, Nora zu holen, und wandte sich wieder zu Sam. Ihre Stimme war trügerisch sanft. »Auch ich bin wirklich froh, Mister Corwin. Es ist sehr beruhigend für mich zu wissen, daß sich außer mir noch jemand um Noras Wohl kümmert.«
    »Seien Sie überzeugt, Mrs. Hayden, daß ich mein Bestes tun werde.«
    »Daran zweifle ich nicht«, sagte sie. »Ich will ehrlich sein - ich verstehe meine Tochter nicht immer. Sie ist ein äußerst eigenwilliger Mensch. Ich kann ihr Benehmen nicht immer billigen.«
    Sam antwortete nicht. Er sog an seiner Pfeife und sah die alte Dame an. Wieviel mochte sie wirklich von Nora wissen? Ihre nächsten Worte ließen keinen Zweifel

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