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Wohin die Liebe führt

Titel: Wohin die Liebe führt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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erlebt, daß sie einen Menschen bat, ihr zu glauben. »Ich weiß, daß du sie liebst, Mutter Hayden«, sagte ich freundlich.
    Sie sah mich dankbar an. »Bitte nenne mich weiter so.«
    »Ja, gerne.«
    Sie drehte sich um und ging. Die Tür schloß sich hinter ihr. Ich wandte mich an die grauhaarige Aufseherin, die inzwischen zu ihrem Pult zurückgekehrt war: »Wann kann ich meine Tochter besuchen?« fragte ich.
    »Die gewöhnliche Besuchszeit ist Sonntag von halb drei bis drei. Aber für neu Eingewiesene werden manchmal Ausnahmen gemacht.«
    »Ich kann jederzeit kommen.«
    »Dann fragen Sie, wenn Sie kommen, beim Eingang nach. Ich hinterlege einen Besuchsschein für Sie.«
    »Vielen Dank!«
    Ich ging zur Einfahrt. Noras Wagen war fort, die meisten Reporter ebenfalls.
    Gordon stand neben seinem schwarzen Cadillac und sprach mit den beiden, die noch geblieben waren.
    Gordon winkte mir. »John Morgan vom >Chronicle<«, sagte er und wies auf den größeren der beiden, »und Dan Prentis, AP.«
    »Ich möchte mich für diese niederträchtige Bemerkung entschuldigen, Mister Carey«, sagte Morgan. »Bitte denken Sie nicht, daß wir alle so sind!«
    »Das gilt auch für mich, Colonel«, sagte der AP-Mann rasch. »Sie haben meine vollste Sympathie, und wenn ich irgend etwas tun kann, um Ihnen behilflich zu sein, so rufen Sie mich bitte unverzüglich an.«
    Wir schüttelten uns die Hände, dann gingen sie. Ich blickte Gordon an. »Und was jetzt?«
    Er sah auf seine Uhr, dann wieder auf mich. »Ich muß wieder in mein Büro. Ich bin den ganzen Nachmittag besetzt. Wo kann ich Sie gegen sechs erreichen?«
    »Ich bin im Motel.«
    »Gut. Ich rufe Sie dort an, und wir verabreden eine Zeit, um unser Gespräch zu beenden.« Plötzlich lächelte er. »Sehen Sie, ich hatte recht. Sie sind der richtige Mann, wenn eine Lage so brenzlig ist. Sie haben vorhin ausgezeichnet gewirkt.«
    »Ich habe doch gar nichts.«
    »Doch, Sie haben. Sie haben genau richtig reagiert. Sie haben jeden echten Reporter auf unsere Seite gebracht.«
    Die Betonung machte mich stutzig. »Echten Reporter? Und was für ein Reporter hat die rüpelhafte Bemerkung gemacht?«
    Er grinste. »Das war kein Reporter, das war mein Chauffeur. Ich hatte schon große Sorge, daß er nicht rechtzeitig an Ort und Stelle sein würde.«
    Ich starrte ihn mit offenem Munde an. Das hätte ich wissen müssen. Man nannte ihn nicht umsonst »Die große Nummer«.
    Er öffnete die Tür seines Wagens. »Richtig, hier sind Ihre Schlüssel. Ihr Wagen ist unten auf der Straße geparkt. Ich muß meinen Chauffeur ein paar Blocks weiter drüben auflesen, denn ich durfte nicht riskieren, daß ihn jemand erkennt.«
    Ich nahm die Schlüssel und blickte ihm nach, als er in seinen Wagen stieg. Ein Weilchen blieb ich noch stehen, bis der Cadillac verschwunden war, dann ging ich langsam zu meinem Mietwagen. Ich kam an einem Drahtzaun vorüber, hinter dem eine Reihe langer grüner barackenartiger Gebäude stand. Ich faßte den Drahtzaun an und blieb lange stehen. Irgendwo innerhalb dieses Gitters war meine Tochter. Ich hatte ein immer stärker werdendes Gefühl der Leere. Sie mußte so allein sein. Ob
    Nora wohl jetzt dasselbe empfand wie ich, wenn sie an Dani dachte? Und in der alten, niederträchtigen Art, die sie hatte, meine Gedanken zu stehlen, nahm Nora wieder von ihnen Besitz, und ich dachte an die Vergangenheit.
    Die drei Wochen, die von meinem Urlaub noch übrigblieben, wurden unsere Flitterwochen. Und in gewisser Weise waren sie unsere Ehe. Denn es dauerte dann fast zwei Jahre, ehe ich zurückkam. Damals war der Krieg über ein Jahr vorbei, und es gelang uns niemals, da wieder anzuknüpfen, wo wir aufgehört hatten.
    Nora hatte mich nicht zum Flughafen begleitet, als ich fort mußte, weil sie vom Abschiednehmen nichts hielt. Sie war auch nicht am Flughafen, als ich wiederkam. Aber ihre Mutter war da.
    Die alte Dame stand bereits da, als ich die Gangway hinunterkam. Auf sie brauchte man nicht in der Halle zu warten. Sie streckte mir die Hand entgegen. »Willkommen, Luke. Willkommen daheim. Es ist schön, dich wieder hier zu haben.«
    Ich küßte ihre Wange. »Es ist schön, wieder daheim zu sein«, sagte ich. »Wo ist denn Nora?«
    »Es tut mir so leid, Luke - dein Telegramm kam erst gestern an. Sie ist in New York.«
    »In New York?«
    »Heute abend ist die Eröffnung ihrer ersten Nachkriegsausstellung. Wir hatten ja keine Ahnung, daß du kommst.« Sie las die Enttäuschung in meinem Gesicht. »Nora

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